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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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sprach langsam und deutlich. »Ich habe nur meinen Fernschreiber überprüft und ein hereinkommendes Flugzeug begrüßt.«
    »Flugzeug – was für ein Flugzeug?«
    In diesem Augenblick überflog die 125 den Flugplatz in 300 Meter Höhe. Der Zollbeamte lief hinaus, und McIver folgte ihm. Sie sahen zu, wie die Maschine eine steile Kurve beschrieb, ehe sie zur Landung ansetzte.
    »Was für ein Flugzeug?«
    »Es ist unser regulärer Flug von Al Schargas.«
    Der Name löste bei dem Mann eine Flut von Schimpfwörtern aus. »Es tut mir leid, ich verstehe Sie nicht.«
    »Nicht landen – nicht landen, verstehen Sie?« Der Mann zeigte zornig vom Flugzeug zum Büro mit dem Funkgerät. »Sie sagen Flugzeug.«
    McIver nickte ruhig, obwohl er keineswegs ruhig war, und bedeutete dem Iraner, ihm ins Büro zu folgen. Dort zählte er 10.000 Rial, etwa 120 Dollar, ab und bot sie ihm an. »Bitte, nehmen Sie die Landegebühr – das Geld für die Landung.«
    Der Mann lehnte das Geld mit einem neuerlichen Wortschwall auf Persisch ab. McIver legte den Betrag auf den Tisch und ging an dem Mann vorbei in den Lagerraum. Er sperrte die Tür zu einem kleinen Raum auf, in dem sich für Bestechungszwecke alle möglichen Ersatzteile und drei Zwanzigliterkanister mit Benzin befanden. Er stellte einen Kanister vor die Tür und ging dann, ohne die Tür abzuschließen – die Kanister sollten alle Probleme beseitigen. »Entschuldigen Sie mich, Sir. Ich muß die Herren abholen.« Er verließ das Gebäude, stieg in sein Auto und sah sich nicht um. »Dem verdammten Kerl verdanke ich beinahe einen Herzanfall«, murmelte er und fuhr dem Flugzeug entgegen. Der Schnee war nur ein paar Zentimeter tief, aber der aufkommende Wind ließ die Temperatur sinken.
    Die 125 hatte Landeklappen und Fahrgestell ausgefahren und kam in einer steilen Kurve herunter, John Hogg setzte auf und ließ sie rollen, bis eine Bremsung nicht mehr gefährlich war, setzte aber selbst dann die Bremsen nur sehr vorsichtig ein. Er wendete und hielt bei der ersten Zufahrt zur Startbahn.
    Als McIver die Maschine erreichte, war die Tür offen, und die Gangway heruntergeklappt. John Hogg wartete auf der untersten Stufe in seinem Parka und trat von einem Fuß auf den anderen, um sich zu wärmen.
    »Hi, Mac«, rief er. »Schön, dich zu sehen – komm rein, drinnen ist es wärmer!«
    »Eine gute Idee.« McIver stellte den Motor ab und folgte John die Gangway hinauf. Drinnen war es warm, das Licht war eingeschaltet, Kaffee stand bereit, im Regal lagen Londoner Zeitungen. McIver wußte, daß sich im Kühlschrank Wein und Bier befanden, und daß es an Bord eine richtige Toilette mit weichem Papier gab – die Zivilisation hatte ihn wieder. Er schüttelte Hogg die Hand und winkte dem Copiloten zu. »Ich freue mich, daß du da bist, Johnny. Wir …« Sein Mund blieb offen stehen. In einem der Sessel des achtsitzigen Flugzeugs saß Andy Gavallan und strahlte ihn an.
    »Hallo, Mac.«
    »Mein Gott, Chinaboy, es tut gut, dich wiederzusehen.« McIver schüttelte ihm die Hand. »Was zum Teufel suchst du hier – warum hast du mir nicht gesagt, daß du kommst?«
    »Immer mit der Ruhe, Junge! Kaffee?«
    »Gern.« McIver setzte sich ihm gegenüber. »Wie geht es Maureen und der kleinen Electra?«
    »Großartig, danke. Ich war der Meinung, daß wir miteinander sprechen sollten, also habe ich mich in den Vogel gesetzt, und da bin ich.«
    »Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin. Du siehst blendend aus.«
    »Danke, ich kann dir das Kompliment erwidern. Aber wie geht es dir wirklich, Mac?« fragte Gavallan vielsagend.
    »Ausgezeichnet.« Hogg stellte den Kaffee vor McIver hin und dazu für ihn und Gavallan je einen Whisky. McIvers Miene hellte sich auf. »Danke, Johnny. Prost!« Er stieß mit Gavallan an und trank genüßlich. »Ich bin halb erfroren. Warum bist du hier, Andy? Habt ihr Probleme? Und was ist mit der 125? Die Revolutionäre und die Loyalisten sind sehr nervös – beide könnten auftauchen und sie beschlagnahmen.«
    »Johnny Hogg hält nach ihnen Ausschau. Wir werden gleich über meine Probleme sprechen, aber ich wollte eben selbst mal sehen, was los ist. Im Augenblick steht hier und auch sonst zu viel auf dem Spiel, wir haben eine Menge neuer Verträge und Flugzeuge. Die X63 ist ein Hit, ein Bombenerfolg.«
    »Wunderbar. Wann bekommen wir sie?«
    »Nächstes Jahr. Aber darauf komme ich später zu sprechen. Im Augenblick ist die Lage im Iran mein brennendstes Problem. Wir

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