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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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mit beiden Händen und stieß sie gegen Erikki, so daß beide zu Boden fielen. Im gleichen Augenblick sprang er zurück, drehte sich um und raste davon. Dann machte er in einiger Entfernung mit schußbereiter Maschinenpistole wieder kehrt. Aber er mußte nicht auf den Abzug drücken, denn der Finne und seine Frau lagen noch immer halb betäubt auf den Knien. Der Pilot befand sich noch in seinem Sitz. Doch nun kam Erikki wieder zur Besinnung, schob Azadeh schützend hinter sich und machte sich zum nächsten Angriff bereit.
    »Stop«, befahl Rákóczy, »oder ich töte euch alle. Stop!« Er schoß vor ihre Füße in den Schnee. »Steigen Sie in die Maschine – beide!« Erikki beobachtete ihn mißtrauisch. »Gehen Sie schon – Sie sind frei!«
    Azadeh kletterte auf den Rücksitz. Erikki folgte ihr langsam und deckte sie dabei mit seinem Körper. Rákóczys Waffe schwankte nicht. Der Finne setzte sich zu Azadeh, ließ aber die Tür offen. Die Turbinen heulten auf. Der Hubschrauber stieg ein paar Zentimeter in die Höhe, drehte sich in Richtung zu Rákóczy, und die Tür wurde geschlossen.
    Rákóczys Herz klopfte heftig. Sterbt ihr jetzt alle, dachte er, oder werden wir noch einmal gegeneinander kämpfen? Der Augenblick nahm kein Ende. Der Hubschrauber wich langsam zurück und gab dabei ein wunderbares Ziel ab. Rákóczys Finger krümmte sich leicht, aber er drückte nicht ab. Nach ein paar Metern machte der Helikopter kehrt und stieg in die Höhe.
    Gut, dachte Rákóczy. Es wäre besser gewesen, wenn ich die Frau als Geisel genommen hätte, aber das macht nichts. Wir können uns die Tochter des alten Abdullah Khan morgen oder übermorgen holen. Sie kann warten, genau wie Yokkonen. Inzwischen müssen wir das Land in Besitz nehmen und die Generäle, Mullahs, Ayatollahs und alle anderen Feinde töten.

19
    Internationaler Flughafen Teheran: 17 Uhr 05. McIver fuhr vorsichtig die mit Stacheldraht gesäumte Straße entlang zum Tor des Frachthofes. Der Fahrweg war mit Schnee bedeckt, glatt und nicht geräumt. Die Temperatur war etwas unter null Grad, der Himmel bewölkt, und in nicht einmal einer Stunde würde die Dunkelheit hereinbrechen. Er blickte wieder auf die Uhr. Wir haben nicht viel Zeit, dachte er. Am Morgen hatte er versucht, sich ins Büro zu schleichen, aber es wurde noch immer bewacht, und man hatte ihm nicht einmal gestattet nachzusehen, ob sich im Fernschreiber Nachrichten befanden.
    »Diese verdammten Kerle«, hatte Genny geflucht, als er in die Wohnung zurückgekommen war. »Es muß doch möglich sein, etwas dagegen zu unternehmen. Was ist mit George Talbot von der Britischen Botschaft? Kann er uns nicht helfen?«
    »Ich bezweifle es, aber wir können es ja versuchen. Wenn Valik …« McIver unterbrach sich. »Tom muß inzwischen aufgetankt haben und beinahe am Ziel sein – wo immer das ist.«
    »Hoffen wir es. Hast du geöffnete Geschäfte gesehen?«
    »Nein. Unser Mittagessen wird wohl aus Dosensuppe und einer Flasche Bier bestehen.«
    »Tut mir leid, wir haben kein Bier mehr«, sagte Genny.
    Er hatte versucht, mit dem Hochfrequenzgerät Kowiss und die übrigen Basen zu erreichen, doch vergeblich. Er bekam auch weder die BBC noch den AFN herein. Das Telefon funktionierte nicht. Er hatte versucht zu lesen, konnte sich aber nicht konzentrieren, weil er sich um Lochart, Pettikin, Starke und alle anderen große Sorgen machte.
    »Verdammte Scheiße!«
    Kurz nach dem Lunch war der Empfänger zum Leben erwacht. Freddy Ayre teilte ihm aus Kowiss mit, daß die 125 gegen 17 Uhr auf dem Internationalen Flughafen von Teheran eintreffen werde. Sie kam von Al Schargas, einem winzigen, unabhängigen Scheichtum, etwa 1.250 Kilometer südlich von Teheran auf der anderen Seite des Golfes gelegen, wo S-G ein Büro unterhielt. »Hat er gesagt, ob er eine Landeerlaubnis erhalten hat, Freddy?« fragte McIver aufgeregt.
    »Das weiß ich nicht. Unsere Zentrale in Al Schargas hat nur ein paarmal wiederholt: ›Geschätzte Ankunftszeit Teheran 17 Uhr. Informieren Sie McIver – erreichen ihn nicht.‹«
    »Wie steht es bei dir?«
    »Soso … Starke befindet sich immer noch in Bandar-e Delam, und der einzige Kontakt, den wir mit ihnen gehabt haben, war ein ›Lage beschissen‹ vor einer halben Stunde.«
    »Hat Rudi das durchgegeben?«
    »Ja.«
    »Bleib mit ihnen und mit uns in Kontakt! Was war heute früh mit eurem Funker los? Ich habe euch ein paar Stunden lang zu erreichen versucht, aber ohne Erfolg.«
    Eine lange Pause

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