Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
Vom Netzwerk:
Radarschirmen, reihenweise elektronische Geräte, Schreibtische, Stühle, graue und grüne Telefone sowie zwei rote auf dem Schreibtisch in der Mitte.
    »Wozu braucht man die?«
    »Die direkte Verbindung mit Langley über den Militärsatelliten.« Rosemont hob einen Hörer ab. Tot. Das zweite auch. Er zog ein Stück Papier aus der Tasche und las nach. Dann ging er zu einer Reihe von Schaltern und legte ein paar um. Leises Summen ertönte, die Computer wurden warm und begannen zu ticken, drei Radarschirme erwachten zum Leben. »Saukerle. Wie kann man das alles zurücklassen?« Er zeigte auf die vier Computer in den Ecken. »Sprengen Sie die, sie sind der Kern des ganzen.«
    »Gueng!«
    »Ja, Sahib.« Der Gurkha nahm seinen Rucksack ab und holte den Plastiksprengstoff und die Zeitzünder heraus. Inzwischen starrte Ross fasziniert auf die Schirme. Er erblickte den größten Teil des Kaukasus, das Kaspische Meer und im Osten sogar einen Teil des Schwarzen Meeres. »Eine ganz schöne Übersicht.«
    Rosemont legte einen weiteren Schalter um.
    Einen Augenblick lang stand Ross wie versteinert da, dann riß er sich von dem Bild los. »Jetzt verstehe ich, warum wir hier sind.«
    »Das ist nur ein Teil.«
    »Dann sollten wir uns lieber an die Arbeit machen. Was ist mit dem Eingang zur Höhle?«
    »Wir haben keine Zeit mehr für gründliche Arbeit. Dort steht auch nur die übliche Einrichtung. Wir werden die Tunnels hinter uns sprengen und den Fluchtweg benützen.«
    »Wo ist der?«
    Der Amerikaner ging zu einer versperrten Tür und zog einen Schlüsselbund heraus. Als er endlich den richtigen Schlüssel fand, ging die Tür auf. Dahinter führte eine Wendeltreppe steil nach oben. »Sie mündet auf dem Berghang.«
    »Tenzing, sieh nach, ob der Weg frei ist.« Tenzing nahm zwei Stufen auf einmal. »Was kommt als nächstes?«
    »Der Chiffrierraum und die Safes, anschließend die Fernmeldeanlagen. Zum Schluß der Generatorenraum, okay?«
    »Ja. Aber vorher sollten Sie sich das einmal ansehen.« Er zog die kleine Karte heraus. »Gueng hat unseren Führer eingeholt. Er hatte das da bei sich.«
    Rosemont wurde blaß. Auf der Karte befanden sich ein Fingerabdruck, ein paar Worte in kyrillischer Schrift und eine Unterschrift. »Ein kommunistischer Ausweis!« Vor Verblüffung schrie er es fast.
    »Das habe ich mir gedacht. Was steht genau darauf?«
    »Ich kann es auch nicht lesen, aber ich könnte wetten, daß es sich um eine Art Geleitbrief handelt.« Ihm wurde schlecht, als er sich an die Tage und Nächte erinnerte, die er in Gesellschaft des Alten verbracht hatte, und benommen schüttelte er den Kopf. »Meschgi war seit Jahren bei uns – er hat zur Bande von Ali bin Hassan Karakose gehört, einem unserer verläßlichsten Verbündeten in den Bergen. Womöglich hat er ihn verraten. – Es paßt einfach nicht zusammen.«
    »Es paßt insofern, als wir absichtlich in die Falle gelockt wurden, eine leichte Beute«, antwortete Ross. »Vielleicht gehört der Konvoi mit den Truppen zu dem Plan. Wir sollten uns lieber beeilen.«
    Rosemont nickte und unterdrückte die Angst, die ihn erfaßt hatte. »Ja, Sie haben recht.«
    Er gelangte durch einen kleinen Durchlaß zu einer weiteren Tür. Sie war versperrt. Während Rosemont den Schlüssel suchte, sagte er: »Ich muß mich bei Ihnen und Ihren Männern entschuldigen. Ich weiß nicht, wieso dieses Schwein die Sicherheitsüberprüfung geschafft hat, aber Sie haben vermutlich recht. Wir sind hereingelegt worden. Es tut mir leid – aber das hilft uns jetzt auch nichts.«
    »Es hilft.« Ross' Grinsen verjagte die Angst. »Okay?«
    »Okay. Danke. Gueng hat ihn erledigt?«
    »Na ja, er hat mir seinen Kopf gebracht«, antwortete Ross trocken. »Für gewöhnlich bringen sie nur die Ohren mit.«
    Der Schlüssel glitt ins Schloß, und die Tür ging auf. Im Chiffrierraum herrschte pedantische Ordnung. Fernschreiber, Teleprinter, Kopiermaschinen, ein Decodiergerät und ein halbes Dutzend Handbücher.
    Rosemont griff nach ihnen. »Du meine Güte!« Es handelte sich ausschließlich um Codebücher. »Wenigstens ist der Hauptcode im Tresor eingeschlossen.« Er trat zu dem in die Mauer eingelassenen modernen Safe mit dem elektronischen Neun-Ziffern-Schloß, las die Kombination von seinem Papier ab und berührte die Zahlen. Aber nichts rührte sich. »Vielleicht habe ich eine Zahl ausgelassen. Lesen Sie sie mir bitte vor, ja?«
    »Klar.« Ross begann die lange Zahlenreihe vorzulesen. Hinter ihnen betrat Tenzing

Weitere Kostenlose Bücher