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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Abfangjägers mißachtet und Befehle der Bodenkontrolle überhaupt ignoriert?«
    Lutz starrte ihn verständnislos an. »Nur eine meiner Maschinen ist aufgestiegen, und sie ist auf einer CASEVAC auf Ersuchen der Radarkontrolle von Abadan.«
    »Ihre Kennung?«
    »EP-HBX. Was ist denn eigentlich los?«
    »Genau das möchte ich von Ihnen wissen.« Major Qazani stieg an ihm vorbei in den Wohnwagen und setzte sich. Seine hezbollahis warteten. »Kommen Sie!« rief der Major aufgebracht. »Setzen Sie sich hin, Captain Lutz.«
    Lutz zögerte und setzte sich dann hinter seinen Schreibtisch. Die hezbollahis und der andere Offizier kamen ebenfalls herein und schlossen die Tür. »Was für eine HBX? Eine 206 oder 212?« wollte der Major wissen.
    »Eine 212. Aber was …?«
    »Wie viele 212 haben sie hier?«
    »Zwei. HBX und GGC. Gestern hat Abadan Radar HBX für die CASEVAC mit Verwundeten von dem Fedajin-Angriff nach Kowiss freigegeben …«
    »Ja, davon haben wir gehört. Und daß Sie den Wächtern geholfen haben, sie zum Teufel zu schicken. Vielen Dank übrigens. Ist die EP-HBC als eine S-G-212 registriert?«
    Lutz zögerte. »Das kann ich nicht so auf Anhieb sagen. Ich habe hier nicht die Unterlagen aller 212-Maschinen, aber ich könnte es feststellen, wenn es mir gelänge, unseren Stützpunkt Kowiss zu erreichen. Die Funkverbindung ist schon den ganzen Tag tot. Also bitte, ich will Ihnen gern helfen, aber um was geht es eigentlich?«
    Major Qazani zündete sich eine Zigarette an und hielt Lutz das Päckchen hin. Der Deutsche schüttelte den Kopf. »Es geht um eine 212, EP-HBC, eine, wie wir glauben, von S-G betriebene 212 mit einer unbekannten Anzahl von Personen an Bord, die gestern abend kurz vor Sonnenuntergang die irakische Grenze überflogen hat – ohne Freigabe und, wie ich schon sagte, unter Mißachtung über Funk gegebener expliziter Landebefehle.«
    »Davon weiß ich überhaupt nichts.« Lutz überlegte fieberhaft. Da muß einer geflohen sein, dachte er. »Das ist keiner von unseren Vögeln. Ohne Okay von der Bodenkontrolle in Abadan dürfen wir hier nicht einmal einen Motor anlassen.«
    »Welche Erklärung haben Sie dann für diese HBC?«
    »Es könnte eine Guerney-Maschine sein, die einen Teil ihres Personals ausgeflogen hat, oder eine von Bell oder sonst einer Hubschraubergesellschaft. In letzter Zeit ist es schwer, manchmal sogar unmöglich, einen Flugplan zu erstellen. Sie wissen ja, wie, äh, fließend das Radar in den letzten paar Wochen funktioniert hat.«
    »›Fließend‹ ist kein gutes Wort«, bemerkte Hauptmann Huschang Abbasi. Er war ein drahtiger, sehr gut aussehender Mann mit einem gestutzten Schnurrbart und dunkler Brille, und trug das Pilotenabzeichen auf seiner Uniform. Er war das ganze letzte Jahr auf Kharg stationiert gewesen, wo er und Lutz sich kennengelernt hatten. »Und wenn es eine S-G-Maschine war?«
    »Dann wird es eine zufriedenstellende Erklärung dafür geben.« Lutz war froh, daß Huschang Abbasi die Revolution gut überstanden hatte – schließlich hatte er die Einmischung der Mullahs in Regierungsgeschäfte schon immer scharf kritisiert. »Sind Sie sicher, daß es ein illegaler Flug war?«
    »Ich bin sicher, daß Maschinen, die zu einem legalen Flug starten, das nicht ohne Freigabe tun, daß sie die Flugvorschriften beachten, keine Ausweichmanöver durchführen und auch nicht Kurs auf die Grenze nehmen«, sagte Abbasi. »Und ich bin fast sicher, daß ich beim ersten Vorbeifliegen die S-G-Kennung gesehen habe.«
    Rudi kniff die Augen zusammen. Abbasi war ein sehr guter Pilot. »Haben Sie den Abfang geflogen?«
    »Ich führte die Abfangjäger an.« Die Männer schwiegen.
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich ein Fenster öffne, Major? Der Rauch – ich bekomme Kopfweh davon.«
    »Wenn HBC ein S-G-Heli ist, wird jemand mehr als nur Kopfweh bekommen«, sagte der Major verdrießlich.
    Lutz öffnete das Fenster. »HBC klingt nach einer unserer Kennungen. Was zum Teufel ist da nur los? Die letzten paar Tage scheinen wir unter einem ungünstigen Stern zu stehen.« Zuerst dieser Psychopath Zataki und der Mord an unserem Mechaniker, dann die Erschießung des armen alten Kyabi, schließlich gestern früh der Angriff dieser verfluchten Fedajin, bei dem wir beinahe alle draufgegangen wären und Jon Tyrer verwundet wurde – o Gott, ich hoffe, er kommt wieder in Ordnung – und jetzt noch mehr Schwierigkeiten!
    Er setzte sich wieder. »Ich kann höchstens mal nachfragen.«
    »Wie weit

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