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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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kommt kein Alkohol mehr! Schluß damit! Konfisziert!« Er ließ die Flaschen auf dem Rollfeld zerschlagen und die Kisten öffnen. Ein Motor und viele andere Ersatzteile.
    Schließlich stieg Zataki wieder aus und erkundigte sich nach den Passagieren. Der zweite Offizier gab ihm die Namensliste. Die Überschrift lautete: ›Vorübergehend überzählige Piloten und Ingenieure, allesamt mit überfälligen Urlaubsansprüchen‹. Er verglich die Liste mit den Personen.
    »Duke«, richtete Johnny Hogg vorsichtig das Wort an Starke, »ich habe etwas Geld für dich und einen Brief von McIver. Ist es riskant, wenn …«
    »Im Augenblick nicht.«
    »In den zwei Umschlägen der Innentasche meiner Uniformjacke, die da hängt. Der Brief ist privat, sagte Mayer.«
    Starke fand die Umschläge und steckte sie zu sich. »Wie schaut es denn in Teheran aus?« fragte er aus dem Mundwinkel.
    »Der Flughafen ist ein Tollhaus. Tausende versuchen einen Platz auf den drei oder vier Maschinen zu ergattern, die bisher Starterlaubnis erhalten haben«, erzählte Hogg hastig. »Dabei kreisen mindestens sechs Jumbos in Warteschleifen übereinander und hoffen auf baldige Landeerlaubnis. Ich … ich bin einfach aus der Reihe getanzt, ohne auf einen Leitweg eingewiesen worden zu sein, sagte: ›Oh, tut mir leid, ich dachte, ich wäre gerufen worden‹, lud mein Zeug und verduftete. Hatte keine Zeit, mich mit McIver zu unterhalten. Um ihn herum standen schießwütige Revoluzzer und ein paar komische Mullahs, aber er scheint okay zu sein. Auch Pettikin, Nogger und die anderen scheinen okay zu sein. Ich bin jetzt für mindestens eine Woche auf Al Schargas stationiert und soll, so gut es geht, hin und her pendeln.« Al Schargas war nicht weit von Dubai, wo die S-G ihr Hauptquartier auf dieser Seite des Golfs hatte. »Flüge jeweils Mittwoch und Samstag. McIver sagte, wir sollten Ausreden erfinden, damit ich von Zeit zu Zeit herkommen kann. Ich soll so eine Art Kurier für ihn und Andy Gavallan sein, bis normale Zeiten …«
    »Vorsicht«, murmelte Starke, als er sah, wie Zataki das Flugzeug musterte. Er hatte ihn dabei beobachtet, wie er die Passagiere und ihre Reisedokumente überprüfte. Jetzt winkte Zataki ihn heran, und er kletterte die Stufen hinunter. »Ja, Exzellenz?«
    »Dieser Mann hat keine Ausreisegenehmigung.«
    Der Mann war Roberts, ein sehr erfahrener Mechaniker mittleren Alters. Die Angst vertiefte noch die Falten in seinem schon runzligen Gesicht. »Ich habe ihm erklärt, ich konnte keine bekommen – die Einwanderungsämter sind immer noch alle geschlossen. In Teheran hatte ich keine Probleme.«
    Starke betrachtete das Dokument. Es war vor vier Tagen abgelaufen. »Vielleicht könnten Sie diesmal Nachsicht walten lassen, Exzellenz. Es ist wahr, daß die Büros …«
    »Keine Ausreisegenehmigung, keine Ausreise. Er bleibt da!«
    Roberts wurde weiß im Gesicht. »Aber Teheran hat mich passieren lassen, und ich muß nach London.«
    Zataki packte ihn an seinem Parka und stieß ihn mit solcher Wucht aus der Reihe, daß der Mann hinfiel. Wütend rappelte Roberts sich hoch. »Man hat mich passieren lassen und …« Er verstummte, als einer der hezbollahis ihm sein Gewehr an die Brust hielt. Ein anderer stellte sich hinter ihn, beide den Finger am Abzug.
    »Warten Sie beim Jeep, Roberts. Verdammt noch mal, warten Sie beim Jeep.«
    Einer der hezbollahis drängte ihn zum Jeep, während Starke versuchte, nicht an seine eigenen Sorgen zu denken. Auch John Tyrer und Manuela hatten keine gültigen Ausreisegenehmigungen.
    »Keine Ausreisegenehmigung, keine Ausreise«, wiederholte Zataki giftig und knöpfte sich den nächsten vor.
    Genny, die nach diesem in der Reihe stand, hatte große Angst. Sie haßte Zataki für die Gewalttätigkeit und den Geruch von Furcht, der sie umgab. Sie bedauerte Roberts, der dringend nach England zurückmußte: Eines seiner Kinder war schwer krank, vermutlich Kinderlähmung, und hier gab es weder Post noch Telefon, und die Fernschreiber funktionierten nur sporadisch. Sie beobachtete Zataki, der die Papiere des Mannes neben ihr gemächlich studierte. Saukerl, dachte sie. Ich muß mitfliegen, ich muß einfach. Ich wünschte, wir könnten alle von hier weg. »Meine Ausreisegenehmigung ist abgelaufen.« Sie bemühte sich, schüchtern zu klingen, und ließ ein paar Tränen in ihren Augen schimmern.
    »Meine auch«, sagte Manuela mit dünner Stimme.
    Zataki musterte sie. Er zögerte. »Frauen sind nicht verantwortlich. Sie

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