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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Armstrong. O Gott, wie soll das enden?
    Im gleichen Verkehrsgewühl: 21 Uhr 15. McIver fuhr in südliche Richtung zu jenem Stadtteil, in dem das Haus der Familie Bakravan stand. Tom Lochart saß neben ihm.
    »Es wird schon alles gutgehen«, tröstete ihn McIver, krank vor Sorge.
    Als er nach seiner Vorsprache bei Ali Kia guter Dinge wieder nach Hause gekommen war, hatte Tom Lochart schon auf ihn gewartet. Seine Freude über Locharts Ankunft wurde rasch durch dessen Aussehen und die Nachrichten gedämpft, wonach Starke zur Vernehmung über die ›Flucht aus Isfahan‹ vor das Revolutionäre Komitee von Kowiss gebracht worden war.
    »Es ist alles meine Schuld, Mac«, sagte Tom Lochart.
    »Ist es nicht, Tom. Wir sitzen beide in der Falle – ich habe den Flug ja schließlich genehmigt. Aber wie bist du überhaupt rausgekommen, wenn alle an Bord waren? Erzähl uns doch, was passiert ist – dann rufe ich Freddy an. Möchtest du einen Drink?«
    »Nein, nein, danke. Hör mal, Mac, ich muß Scharazad finden. Sie war nicht daheim, aber ich hoffe, sie ist im Stadthaus ihrer Familie.«
    »Sie ist dort. Ich weiß es, weil Erikki es mir erzählt hat, bevor er heute früh nach Täbris geflogen ist. Du hast das mit ihrem Vater gehört?«
    »Ja. Entsetzlich. Bist du sicher, daß sie dort ist?«
    »Ja.« Mit schweren Schritten ging McIver zur Anrichte, um sich einen Drink zu mixen. »Sie ging schon nach deinem Abflug nicht mehr in eure Wohnung zurück. Und es schien ihr auch gut zu gehen, bis … Erikki und Azadeh haben noch vorgestern mit ihr gesprochen. Gestern …«
    »Wie hat sie die Nachricht vom Tod ihres Vaters aufgenommen?«
    »Den Umständen entsprechend – du weißt ja, wie das bei iranischen Familien ist. Was ihren Vater angeht, wissen wir nur, was Erikki uns erzählt hat: daß er als Zeuge vorgeladen wurde und daß die Familie noch am gleichen Tag aufgefordert wurde, seine Leiche abzuholen. Er hätte ›Verbrechen gegen den Islam‹ begangen und sei deswegen erschossen worden.« Er nahm einen kräftigen Schluck und fühlte sich gleich ein wenig wohler. »Aber erzähle uns doch einmal, wie es dir ergangen ist! Dann rufe ich Freddy an, und dann fahren wir zu Scharazad.«
    Rasch kam Lochart seinem Wunsch nach. Fassungslos hörten sie zu. »Als Rudi mir dann erzählte, daß dieser islamische Luftwaffenoffizier Abbasi die HBC abgeschossen hat, wurde ich fast wahnsinnig. Aber Mac, glaubst du, Charlies Idee mit einer Entführung, die wird standhalten? Bestimmt nicht.«
    »Das wissen wir, Tom«, sagte McIver. »Aber erzähl erst mal fertig!«
    »Ich konnte nicht zurückfliegen, also mietete ich einen Wagen, kam vor ein paar Stunden hier an und mußte feststellen, daß die Wohnung von hezbollahis beschlagnahmt worden war – zusammen mit dem ganzen Besitz meines Schwiegervaters, seinen Laden im Basar und das Stadthaus ausgenommen.«
    »Unglaublich!«
    »Ich bin obdachlos. Scharazad und ich haben alles verloren.« Er lachte bitter. »Das Haus hat natürlich Jared gehört, und die Wohnung auch, obwohl – sie war ein Teil von Scharazads Mitgift. Können wir jetzt fahren, Mac?«
    »Laß mich zuerst Freddy anrufen. Dann …«
    »Natürlich, natürlich. Tut mir leid. Ich bin ganz durcheinander.«
    McIver ging zum Sendegerät. »Tom«, sagte er traurig, »was hast du im Hinblick auf Zagros vor?«
    »Wenn Scharazad in Ordnung ist, fliege ich morgen mit Jean-Luc zurück; wir wollen sehen, wie wir zurechtkommen, und dann fliegt sie mit dem nächsten Pendler nach Al Schargas«, antwortete Lochart. »Es hängt davon ab, welche Zustände wir auf der Basis vorfinden … Wenn wir schließen müssen, Inscha'Allah, bringen wir alle auf den Ölfeldern Beschäftigten nach Schiras, von wo sie mit regulären Flügen weiterreisen können. Ihre Firmen werden ihnen schon sagen, wo sie hin sollen. Und wir schaffen alles nach Kowiss: Helis, Ersatzteile und Personal. Okay?«
    »Ja, okay.« McIver schaltete das Sendegerät ein: »Kowiss. Hier spricht Zentrale. Hören Sie mich?«
    Nur einen Augenblick später: »Zentrale. Hier spricht Kowiss, Captain Ayre. Bitte sprechen Sie, Captain McIver!«
    »Zunächst bezüglich Zagros 3: Teilen Sie Captain Gavallan mit, daß Captain Lochart und Captain Sessone morgen mit neuen Anweisungen zurück sein werden. Mittlerweile entwickeln Sie Pläne, den Wünschen des Komitees zu entsprechen.« Verdammte Saukerle, dachte er und fügte mit Rücksicht auf die Zuhörenden hinzu: »Der IranOil-Verwalter des

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