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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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anderen Bastard angreife; dann kämpf um dein Leben.‹«
    »Arbeiten Sie als Pilot für die S-G?«
    »Ja, aber beeilen Sie sich, wer immer Sie sind, und lassen Sie uns in Ruhe, sonst werden Sie mich kennenlernen.«
    »Ist sie Russin?«
    »Meine Frau ist Iranerin, und wir sprechen beide Russisch«, erwiderte Erikki kühl. »Stellen Sie sich mehr ins Licht, damit ich Sie sehen kann, und zum letzten Mal, sagen Sie dem kleinen Bastard, er soll meine Frau freigeben, sagen Sie mir, was Sie wollen, und dann verschwinden Sie.«
    »Tut mir alles sehr leid. Gueng, laß sie jetzt.«
    Gueng bewegte sich nicht, und auch das Messer blieb an seinem Platz. »Ja, Sahib«, sagte er auf Nepalesisch, »aber zuerst nehmen Sie das Messer an sich, das unter dem Kissen des Mannes liegt.«
    Auf Nepalesisch erwiderte Ross: »Wenn er danach greift, es auch nur berührt, töte sie. Um ihn kümmere ich mich.« Auf Englisch sagte er dann freundlich: »Sie haben ein Messer unter Ihrem Kopfkissen, Pilot. Bitte, berühren Sie es nicht, denn wenn Sie es tun, bevor wir uns einig sind … Bitte, haben Sie Geduld. Laß sie in Frieden, Gueng.« Aus den Augenwinkeln heraus sah er die vagen Umrisse eines Gesichtes, von dunklen zerzausten Haaren fast verdeckt, dann schob sie sich hinter die breiten Schultern. Ross stand mit dem Rücken zum Licht und konnte sie kaum sehen, nur den Haß in ihren halbgeschlossenen Augen. »Tut mir leid, daß wir wie Diebe in der Nacht hier aufgekreuzt sind. Bitte, entschuldigen Sie«, sagte er zu ihr, aber sie antwortete nicht. Er wiederholte seine Entschuldigung in Persisch. »Entschuldigen Sie mich bitte bei Ihrer Frau.«
    »Sie spricht Englisch. Sagen Sie endlich, was Sie wollen.«
    »Wir sind sozusagen Gefangene des Khan, und wir sind gekommen, um Sie zu warnen und um Ihre Hilfe zu bitten.«
    »Warnen? Wovor?«
    »Vor einigen Tagen habe ich einem Ihrer Captains geholfen – Charles Pettikin.« Er sah, wie der Name sogleich in das Bewußtsein des Finnen eindrang, und seine Spannung ließ nach. Rasch erzählte er Erikki von Doschan Tappeh und dem Angriff der SAVAK und wie sie entkommen waren.
    »Charlie hat uns von Ihnen erzählt«, sagte Erikki, der nun keine Angst mehr hatte, »aber nicht, daß er Sie in der Nähe von Bandar-e Pahlavi abgesetzt hat – nur daß ein paar britische Fallschirmjäger ihn vor der SAVAK gerettet haben, die ihn sonst umgelegt hätte.«
    »Ich habe ihn gebeten, meinen Namen zu vergessen. Wir hatten einen Auftrag …«
    »Da hatte Charlie aber Glück, wir …« Ross sah, wie die Frau ihrem Mann etwas ins Ohr flüsterte. Der Mann nickte und richtete seine Augen abermals auf Ross. »Sie können mich sehen, aber ich Sie nicht! Was Abdullah angeht, wenn Sie seine Gefangene wären, würden Sie angekettet sein oder in einem Verlies liegen, aber nicht frei im Palast herumspazieren.«
    »Mir wurde gesagt, der Khan wird uns helfen, wenn wir in Schwierigkeiten geraten sollten, und er versprach, uns zu verstecken, bis er für eine sichere Rückreise nach Teheran gesorgt hätte. Mittlerweile hat er uns in einer Hütte am anderen Ende seines Besitzes untergebracht. Wir werden ständig bewacht.«
    »Vor wem hat er Sie versteckt?«
    »Wir befanden uns auf einer streng geheimen Mission, wurden gejagt und …«
    »Was für eine geheime Mission? Ich kann Sie immer noch nicht sehen. Kommen Sie ins Licht.«
    Ross bewegte sich, aber nicht weit genug. »Wir mußten einige geheime amerikanische Radarstationen in die Luft jagen, um zu verhindern, daß das Zeug von den Sowjets oder ihren Anhängern gestohlen wird. Ich …«
    »Sabalan?«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich werde gezwungen, einen Sowjetbürger und ein paar Genossen zu fliegen, um Radarstationen in Grenznähe zu durchsuchen und zu plündern. Dann kommt das Zeug nach Astara an der Küste. Eine davon wurde am Nordhang zerstört – sie haben dort nichts gefunden, und auch bei den übrigen war der Erfolg bisher nur mäßig – soviel ich weiß. Aber wovor wollten Sie mich warnen?«
    »Sie werden gezwungen?«
    »Der Khan und die Sowjets betrachten meine Frau als Geisel – für meine Loyalität und Mitarbeit«, erwiderte Erikki nüchtern.
    »Menschenskind!« Ross schüttelte den Kopf. »Ich sah den roten S-G-Löwen, als Sie über dem Palast kreisten, und ich wollte Sie vor den Russen warnen. Sie kamen heute früh und wollen Sie mit der liebenswürdigen Unterstützung des Khans kidnappen. Es sieht ganz so aus, als treibe er ein ganz raffiniertes

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