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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Hilfe sein, falls die Regierung erneut dafür gewonnen werden sollte, Iran-Toda zu einem nationalen Vorhaben zu erklären. In diesem Punkt war er zuversichtlicher als je zuvor. Es wird keine Bankrotterklärung geben, dachte er, wir werden unsere Feinde, Mitsuwari und Gyokotomo, begraben, enorm an Gesicht gewinnen und Profite machen – hohe und höchste Profite! Dazu kam noch dieser Glücksfall – Kasigi gestattete sich ein zynisches Lächeln –, der Durchschlag des privaten Berichtes des toten Chefingenieurs Kasusaka an Gyokotomo, ein wahrhaftig wichtiges und brisantes Dokument, das Watanabe in einer vergessenen Akte ›gefunden‹ hatte, während ich in Al Schargas war! Ich werde es sehr vorsichtig einsetzen müssen – ein Grund mehr, daß ich sobald wie möglich wieder nach Hause komme! Auf den Straßen staute sich der Verkehr. Der Himmel war zwar immer noch bewölkt, das Gewitter hatte sich jedoch verzogen. Einem Flug stand nichts im Wege. Ich wünschte, ich hätte mein eigenes Flugzeug, dachte er. Einen Lear-Jet zum Beispiel. Mein Einsatz hier sollte eine stattliche Belohnung wohl wert sein!
    Beglückt ließ er seine Gedanken treiben; es war ein gutes Gefühl, etwas geleistet und Macht angehäuft zu haben. »Es sieht ganz so aus, als ob wir sehr bald mit dem Bau beginnen könnten, Captain.«
    »Ach ja?«
    »Mhm. Der Vorsitzende des neuen Komitees hat uns seine Zusammenarbeit zugesichert. Wie es scheint, kennt er einen Ihrer Kameraden, einen gewissen Captain Starke. Er heißt Zataki.«
    Scragger warf ihm einen scharfen Blick zu. »Das ist der, den Duke Starke vor den Linken rettete und nach Kowiss flog. An Ihrer Stelle würde ich den Mann im Auge behalten.« Er erzählte Kasigi, wie launisch und unbeherrscht Zataki war. »Ein Verrückter.«
    »Diesen Eindruck machte er überhaupt nicht. Seltsam. Die Iraner sind sehr … sonderbar. Aber was viel wichtiger ist, wie fühlen Sie sich?«
    »Mir fehlt nichts, was eine gute Tasse Tee nicht kurieren würde. Wenn wir gleich losfliegen, soll's mir recht sein. Ein schnelles Bad, rasieren, eine Tasse Tee und ein bißchen was zu futtern, und wir können.«
    »Ausgezeichnet. Dann fliegen wir, wenn Sie fertig sind. Minoru hat das Funkgerät bereits eingebaut und überprüft.«
    Auf dem Flug zur Raffinerie und zurück nach Lengeh war Kasigi bester Stimmung. Bei der Insel Kharg glaubten sie den großen Hammerhai auszumachen, von dem Scragger einmal erzählt hatte. Sie hielten sich in geringer Höhe und nahe der Küste, da die Wolken immer noch tief und dicht hingen. Gelegentlich fuhr ein Blitz aus einer grauen Regenwolke, machte ihnen aber nicht wirklich zu schaffen. Radarüberwachung und Freigabe funktionierten einwandfrei – was Scraggers bösen Vorahnungen neue Nahrung gab. Noch zwei Tage bis zur Operation ›Wirbelsturm‹, von morgen an gerechnet! Wenn wir einen Tag verlieren, wird die Sache noch haariger, dachte er besorgt. Was ist passiert in der Zeit, da ich weg war?
    Ein gutes Stück nach Kharg landete er, um aufzutanken und sich die Beine zu vertreten. Immer noch hatte er arge Magenschmerzen, und er bemerkte etwas Blut im Urin. Kein Anlaß zur Sorge, sagte er sich. Sicher nur eine kleine Blutung. Kein Wunder nach so einem Unfall.
    Sie saßen auf einer Sandbank und beendeten ihr Picknick – kalter Reis mit Fisch und Gurken und einem großen Stück iranisches Brot, das Scragger sich in dem makellos sauberen Kochhaus organisiert hatte, dazu über Kohlenfeuer gegrilltes Huhn in Sojasauce. Kasigi trank japanisches Bier, das Scragger abgelehnt hatte. »Danke, aber Trinken und Fliegen vertragen sich nicht.«
    Bald waren sie wieder in der Luft. »Wird genug Zeit bleiben, um mich noch heute nach Al Schargas oder Dubai zu bringen?« erkundigte sich Kasigi.
    »Wenn wir nach Lengeh müssen, nein. Aber ich mache Ihnen einen Vorschlag. Sobald wir Kontakt mit der Flugsicherung in Kisch haben, werde ich fragen, ob ich einen Umweg über Bahrain machen darf. Dort bekommen Sie sicher einen lokalen oder internationalen Flug. In Lavan müssen wir dann zuvor auftanken, aber wenn sie den Flug genehmigen, erlauben sie das sicher auch. Wie gesagt, ich schulde Ihnen einiges.«
    »Sie schulden uns gar nichts.« Kasigi lächelte still. »Bei der gestrigen Sitzung des Komitees fragte mich dieser Zataki, wie bald unsere Heli-Flotte vollzählig sein könnte. Ich versprach ihm, mich sofort darum zu kümmern. Wie Sie wissen, werden wir von Guerney nicht mehr versorgt. Nun hätte ich gern

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