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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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ich auch um Triebwerkstarterlaubnis von Siri 9 ansuchen, nachdem ich gelandet bin? Ich werde mich dort mindestens eine Stunde aufhalten.« Kisch hatte durchaus das Recht zu verlangen, daß er unverzüglich in Kisch landete, um ihn dann dort wegen des Verstoßes gegen die Vorschriften fertig zu machen. »Positiv. Warten Sie.«
    »Was machen wir jetzt, Scrag?« fragte Benson über die Bordsprechanlage.
    Scragger grinste. »Hängt davon ab, was die machen.« Er schaltete auf Sendung. »Kisch, HVX auf 200.«
    »Kisch. Bleiben Sie auf Kurs und Höhe. Warten Sie.«
    »HVX.« Schweigen. Scragger begann seine Möglichkeiten durchzukalkulieren; er genoß die Gefahr. »Das ist doch besser als ein Routineeinsatz. Habe ich nicht recht, mein Sohn?«
    »Um ehrlich zu sein, nein. Wenn ich Vossi erwische, drehe ich ihm den Kragen um.«
    Scragger zuckte die Achseln. »Es ist nun mal geschehen. Wir könnten auch schon die ganze Zeit auf dem Radarschirm sein. Vielleicht hat Qeschemi uns verpetzt.« Bis Siri 9 waren es noch fünf Kilometer.
    »Kisch, hier spricht HVX«, sagte Scragger und trieb immer noch sein Spielchen mit dem Mikrophon. »Ich verlasse 200, um Siri 9 anzufliegen.«
    »Negativ, HVX. Bleiben Sie auf 200. Ihre Übermittlung setzt zeitweilig aus.«
    »HVX – Kisch, bitte sagen Sie das noch mal, Ihre Übermittlung ist verzerrt. Ich verlasse jetzt 200, um Siri 9 anzufliegen«, wiederholte Scragger langsam und fuhr fort, schlechte Übermittlung vorzutäuschen. Und über die Sprechanlage: »Den Trick habe ich bei der RAF gelernt.«
    »HVX. Ihre Übermittlung setzt aus. Brechen Sie Landung auf Siri 9 ab. Drehen sie auf 310 Grad. Behalten Sie 200 bei und melden Sie sich in Kisch.« Benson wurde leichenblaß. Scragger rülpste. »Wiederholen Sie, Kisch, wir können Sie kaum hören.«
    »Ich wiederhole: Brechen Sie Landung auf Siri 9 ab, drehen Sie auf 310 Grad und melden Sie sich in Kisch.« Die Stimme des Offiziers ließ keine Eile erkennen.
    »Roger, Kisch. Wir sollen also auf Siri 9 landen und uns dann auf Kisch melden. Wir gehen jetzt auf 150 zu einem Niedriganflug hinunter, vielen Dank und guten Tag.«
    »Kisch, hier ist JAL Flug 664 aus Delhi«, unterbrach eine andere Stimme den Dialog. »Von 13.000 im Anflug auf Kuwait auf 100. Können Sie mich hören?«
    »JAL 664, Kisch. Behalten Sie Kurs und Höhe bei. Rufen Sie Kisch auf 118,8, guten Tag.«
    »664, 118,8, danke und guten Tag …«
    Scragger und Benson spähten durch den Dunst. Sie konnten die zur Hälfte fertiggestellte Bohrinsel sehen und einen an einer ihrer Stützen vertäuten Lastkahn. Die Crew hatte sie gehört und gesehen, stellte ihre Arbeit ein und räumte das gut erkennbare Hubschrauberdeck. 20 Meter vor der Insel sagte Scragger ins Mikrophon: »Kisch, HVX landet jetzt, guten Tag.«
    »HVX. Melden Sie sich anschließend in Kisch. Suchen Sie um Erlaubnis an, Triebwerke starten zu dürfen. Ich wiederhole: Melden Sie sich anschließend in Kisch.« Alles sehr deutlich. »Können Sie mich hören?«
    Aber Scragger bestätigte nicht und landete nicht. Er ging nur in geringer Höhe in Schwebeflug über und winkte der Deckmannschaft zu; die Männer erkannten ihn und nahmen an, es handle sich um einen Übungsflug für einen neuen Piloten. Ein letztes Zuwinken, er neigte sich vor, ließ sich sauber über die Seite fallen, drehte knapp über der Wasseroberfläche nach Südwesten und gab Vollgas.
    Luftwaffenbasis Kowiss: 10 Uhr 21. Der Mullah Hussain saß am Steuer und hielt vor dem Büro. McIver stieg aus. »Ich danke Ihnen«, sagte er und wußte nicht, wie es nun weitergehen sollte, denn Hussain hatte während der ganzen Fahrt nicht den Mund aufgemacht. Lochart, Ayre und die anderen standen bei den Hubschraubern. Kia kam aus dem Büro spaziert, blieb stehen, als er den Mullah erblickte, und setzte dann seinen Weg fort. »Guten Morgen, Exzellenz Hussain, wie erfreulich, Sie zu sehen.« Er sprach wie ein Minister zu einem geehrten Gast, nicht aber zu einem Gleichgestellten. Dann wandte er sich an McIver, englisch, schroff: »Wir sollten sofort abfliegen.«
    »Ja, ja, Agha, gestatten Sie mir nur ein paar Minuten, um die Dinge hier in den Griff zu bekommen.« Jetzt möchte ich nicht in Kias Haut stecken, dachte er. »Hallo, Tom.«
    »Alles in Ordnung, Mac?«
    »Ja.« Und fügte rasch hinzu: »Die nächsten Minuten müssen wir improvisieren. Ich weiß nicht, was der Mullah vorhat. Wir müssen abwarten, was er mit Kia macht, ich weiß nicht, ob Kia in der Klemme steckt oder

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