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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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abhören?«
    Wazari trocknete seine Tränen; er hatte sich wieder in der Gewalt. »An Freitagen ist die Station minimal besetzt – es wird nicht geflogen, es passiert nichts, und das Komitee hat alle Radaroffiziere und fünf Sergeants entlassen – und ins Militärgefängnis gesteckt.« Er schüttelte sich und fuhr fort. »Vielleicht hat einer der Burschen Bandar-e Delam ein- oder zweimal aufgefangen. Also hat Bandar-e Delam den Kontakt mit Ihren Helis verloren, na wenn schon, es sind Fremde, und das passiert doch immer wieder. Aber Captain, wenn Sie Bandar-e Delam und Teheran nicht zum Schweigen bringen, dann … dann wird man etwas herausfinden.« Er nahm ein schmuddeliges Taschentuch heraus und wischte sich etwas Blut von der Nase. »Wenn Sie auf Ihren Ausweichkanal schalten, das sollte genügen, den hat der Tower nicht.«
    McIver starrte ihn an. »Sind Sie sicher?«
    »Na klar! Hören Sie, warum …« Er unterbrach sich. Schritte näherten sich. Lautlos zog er sich wieder auf das Dach zurück. Kia kam die Treppe heraufgestapft.
    »Wo bleiben Sie denn nur so lang, Captain?«
    »Ich … ich warte auf die Bestätigung der Starterlaubnis, Herr Minister. Tut mir leid, ich wurde angewiesen zu warten. Da ist nichts zu machen.«
    »Aber natürlich ist da etwas zu machen! Wir können abheben und losfliegen, und zwar gleich! Ich bin es müde …«
    »Ich bin auch müde, aber nicht lebensmüde!« McIver verlor die Nerven und schnauzte ihn an: »Sie werden warten! Warten! Verstanden? Und wenn Sie nicht umgehend Ihre flegelhaften Manieren ablegen, streiche ich den ganzen Flug und werde Mullah Hussain über das eine oder andere Pischkesch informieren, das ich bei der Vernehmung zu erwähnen vergessen habe. Und jetzt scheren Sie sich raus!«
    Einen Augenblick lang dachten sie, Kia würde explodieren, aber er rang nur nach Luft und ging hinaus. McIver verwünschte seine Unbeherrschtheit. Dann deutete er mit dem Daumen zum Dach. »Was machen wir mit ihm, Tom?«
    »Wir müssen ihm trauen. Wir müssen. Entweder nehmen wir ihn mit, oder … Wir dürfen ihn nicht zurücklassen. Er könnte uns auffliegen lassen.« Lochart drehte sich um. Wazari stand in der Tür.
    »Ich schwöre, ich helfe Ihnen«, flüsterte er verzweifelt. »Sie müssen mir vertrauen, Captain. Hören Sie zu, rufen Sie die Radarstation auf dem Ausweichkanal und putzen Sie Numi so herunter, wie Sie das eben mit diesem Bastard Kia gemacht haben, und sagen Sie ihm, Sie hätten alle Helis hierher beordert. Das gibt Ihnen einen Aufschub von ein oder zwei Stunden.«
    McIver sah Lochart an, und Lochart sagte erregt: »Warum nicht? Das ist wirklich eine gute Idee! Dann fliegst du mit Kia los und … und Freddy kann auch starten. Ich warte hier und …« Seine Worte verloren sich.
    »Und dann, Tom?« fragte McIver.
    Wazari kam herüber und schaltete den Ausweichkanal ein. »Sie schinden einwenig Zeit, Captain«, wandte er sich an Lochart, »und wenn Captain McIver fort ist und Ayre diese Gegend verlassen hat, dann sagen Sie Numi, Sie wären sicher, seine vier Helis hätten das Gerät abgeschaltet, weil sie es noch nicht bräuchten. Das liefert Ihnen den Vorwand, aufzusteigen, ein bißchen herumzufliegen, dann eilig das geheime Treibstofflager anzusteuern.« Er sah, wie die zwei Piloten Blicke wechselten. »Mein Gott, Captain, das weiß doch jeder, daß Sie nicht mit einem Hüpfer den Golf überqueren können; also müssen Sie irgendwo Treibstoffreserven gelagert haben. An der Küste oder auf einer der Bohrinseln.«
    McIver holte tief Atem und drückte auf den Sendeknopf. »Bandar-e Delam, wir versuchen seit Stunden, Sie zu erreichen …«
    »Jahan, rufen Sie Agha Numi«, sagte McIver schroff. Nach wenigen Sekunden kam Numi ans Mikrophon, aber noch bevor der IranOil-Verwalter sich in einer endlosen Tirade ergehen konnte, fiel McIver ihm mit seiner eigenen ins Wort: »Wo sind meine vier Helis? Warum haben sie sich nicht gemeldet? Was ist da unten los? Sie sind ja unfähig! Wußten Sie denn nicht, daß ich meine Hubschrauber und das Personal hierher beordert habe? Und wieso …«
    Al Schargas   – im Büro der S-G. »… erinnern Sie sich nicht daran, daß nach dem Wochenende ein Personalaustausch in Bandar-e Delam vorgesehen ist?« McIvers Stimme war nur schlecht, aber klar zu hören, und Gavallan, Scot und Manuela starrten wie gebannt auf den Lautsprecher – war McIver also noch in Kowiss, und wenn er sich noch dort aufhielt, hieß das, daß auch Lochart, Ayre

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