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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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allerdings Armstrong vergaß, dem er das gefälschte Telex heute morgen vorgeschlagen hatte: »Wie soll dieser Dummkopf Hakim darauf kommen, daß es getürkt ist?« Er war von seiner brillanten Idee echt begeistert gewesen. »Er wird einfach verhandeln müssen. Wir tauschen den Finnen gegen Mzytryk aus. Sobald wir kriegen, was wir haben wollen, kann dieser blutrünstige Finne eine Fliege machen – und bis dahin ziehen wir ihn aus dem Verkehr.«
    »Und wenn Hakim Khan nicht einverstanden ist? Wenn er uns Mzytryk nicht ausliefern will oder kann?«
    »Wenn er nicht austauschen will, schnappen wir uns Erikki trotzdem. Ich kann Yokkonen für alle möglichen Zugeständnisse gebrauchen – als Pfand zur Rückerstattung von Flugzeugen im Wert von mindestens 15 Millionen Dollar oder als Friedensangebot für die Bergstämme. Als Finne könnte man ihn mit Rákóczy und dem KGB in Verbindung bringen und die Sowjets in Unruhe versetzen – ebenso die CIA oder sogar die MI 6. Meinst du nicht auch?«
    »Die CIA hat dir nie etwas getan. Und die MI 6 auch nicht.«
    »Misch dich da nicht ein, Robert! Yokkonen und der Khan, das ist eine Sache, die nur den Iran betrifft. In deinem eigenen Interesse, misch dich da nicht ein! Mit dem Finnen kann ich wichtige Zugeständnisse herausschlagen.« Wichtig für mich, nicht für die SAVAMA, hatte Haschemi gedacht und in sich hineingelächelt. Morgen oder übermorgen kehren wir nach Teheran zurück, der von mir bestellte Mörder folgt dir in die Nacht und – puff, bläst er dir das Lebenslicht aus. »Er wird ihn ausliefern«, hatte er zuversichtlich gesagt.
    »Wenn Hakim dir Yokkonen ausliefert, wird ihm seine geliebte Schwester das Leben zur Hölle machen. Sie würde für ihren Mann auf den Scheiterhaufen gehen.«
    »Vielleicht muß sie das auch.« Haschemi entsann sich des Hochgefühls, das er empfunden hatte, und jetzt war es noch schöner. Er sah Hakim Khans Unruhe und zweifelte nicht daran, daß der Haken tief im Fleisch saß. »Ich muß das Fernschreiben bald beantworten. Das verstehen Sie doch, Hoheit?«
    Hakim Khan entschloß sich zu einem Teilangebot. »Hochverrat und Verschwörung sollten nicht ungeahndet bleiben. Ich habe nach dem Verräter geschickt, den Sie haben wollten. Dringend.«
    »Ah. Wie schnell wird Mzytryk reagieren?«
    »Das müssen Sie doch besser wissen als ich, nicht wahr?«
    Haschemi hörte die Entschiedenheit heraus und verwünschte sein Vorprellen. »Es würde mich überraschen, wenn Ihre Hoheit nicht sehr bald eine Antwort bekäme«, antwortete er sehr höflich. »Sehr bald.«
    »Wann?«
    »Innerhalb von 24 Stunden. Persönlich oder durch Boten.« Er sah, wie der junge Khan, seine Schmerzen kaum verbergend, hin und her rutschte. Der Arzt hatte ihm eine detaillierte Diagnose der möglichen Verletzungen des Khans und seiner Schwester gestellt. Um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, hatte er dem Medikus aufgetragen, Erikki heute abend ein starkes Beruhigungsmittel zu geben.
    »Die 24 Stunden werden heute abend um sein, Herr Oberst.«
    »Ihrem Ratschlag von heute morgen gemäß gibt es jetzt in Täbris so viel für mich zu tun. Ich bezweifle, daß ich vorher Zeit finde, um mich mit dem Fernschreiben zu beschäftigen.«
    »Sie wollen also heute abend das Hauptquartier der linken Mudjaheddin stürmen lassen?«
    »Ja, Hoheit«, nachdem wir jetzt Ihre Erlaubnis haben und keine Reaktion der Tudeh befürchten müssen, wollte Haschemi hinzufügen, unterließ es aber. Sei nicht dumm! sagte er sich. Der junge Mann ist nicht so doppelgesichtig, wie es dieser Hund Abdullah – mag er in der Hölle braten! – war. Mit dem Jungen kann man leichter fertig werden – vorausgesetzt, man hat bessere Karten und scheut sich nicht, die Krallen zu zeigen, wenn es nötig ist. »Es wäre bedauerlich, wenn der Captain heute abend nicht zu einer … Vernehmung zur Verfügung stünde.«
    Nach dieser unnötigen Drohung verengten sich Hakim Khans Augen zu Schlitzen. Ich verstehe dich schon, du manierenloser Hundesohn! »Ich stimme Ihnen zu.«
    Es klopfte an der Tür.
    »Herein.«
    Es war Azadeh. »Tut mir leid, Hoheit, aber du hast mich gebeten, dich zu erinnern, daß du in einer halben Stunde im Krankenhaus sein mußt wegen der Bestrahlung. Ich begrüße Sie, Herr Oberst. Friede sei mit Ihnen!«
    »Und Allahs Friede sei mit Ihnen, Gnädigste.« Es wird Zeit, daß diese Schönheit bald in einen Tschador gesteckt wird, dachte er, sie würde selbst den Teufel in Versuchung führen.

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