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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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dagegen hast. Den Rest erzähle ich dir später.« Dann waren sie in ihre Gemächer zurückgekehrt. Er sprach nichts mehr und hielt sie nur sanft in seinen Armen fest. Bald schlief er ein. Sie war eine Weile still in seinen Armen geblieben, hatte sich dann auf einem Stuhl niedergelassen und ein wenig gedöst, während er traumlos und ohne sich zu bewegen bis zum Einbruch der Dunkelheit schlief.
    »Zuerst ein Bad, dann rasiere ich mich, dann ein Gläschen Wodka, und dann werden wir reden«, hatte er gesagt. »Nie habe ich dich schöner gesehen und nie inniger geliebt, und es tut mir leid, daß ich eifersüchtig war. Nein, Azadeh, sag jetzt nichts! Hernach will ich alles von dir erfahren.«
    Nachts hatte sie ihm erzählt, was es noch zu erzählen gab – und auch er hatte nichts verschwiegen, weder seine Eifersucht noch seine Freude am Kampf, noch seine Mordlust, noch die Tränen, die er auf den Höhen beim Anblick der von ihm hingeschlachteten Bergbewohner vergossen hatte. »Sie haben mich gut behandelt in ihrem Dorf, und Lösegeld … Lösegeld ist ein alter Brauch hierzulande. Hätte Abdullah nicht ihren Boten ermordet, dann wäre alles anders gekommen … vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber das entschuldigt nicht, daß ich sie getötet habe. Ich komme mir vor wie ein Monster. Du bist mit einem Wahnsinnigen verheiratet, Azadeh, ich bin gefährlich und …«
    »Nein, nein, das bist du nicht, natürlich nicht!«
    »Bei allen meinen Göttern, ich habe 20 oder mehr Männer in halb so vielen Tagen getötet! Und dabei habe ich nie einen Menschen getötet, bis damals, bevor wir heirateten, jene Mörder hier eindrangen, um deinen Vater umzubringen. Außerhalb des Irans habe ich nie einen Menschen getötet oder auch nur verwundet, niemals. Aber wenn es diesen Kalandar und das Dorf gegeben hätte, ich hätte sie alle, ohne einen Augenblick zu zögern, niedergebrannt. Ich kann deinen Johnny auf dem Stützpunkt gut verstehen; ich danke allen Göttern, daß sie ihn uns geschickt haben, ich verwünsche ihn, weil er mir den Frieden geraubt hat, und ich weiß, daß ich für alle Zeiten in seiner Schuld stehe. Aber ich werde nicht fertig mit dem Morden und Schlachten, und nicht mit ihm. Ich werde nicht fertig damit, noch nicht.«
    »Das ist doch jetzt nicht wichtig, Erikki! Jetzt haben wir Zeit. Wir sind doch jetzt in Sicherheit, du und ich und Hakim. Wir sind in Sicherheit, mein Liebling. Sieh nur die Dämmerung! Ist sie nicht wunderschön? Sieh doch, Erikki, ein neuer Tag bricht an, ein neues Leben beginnt!«
    Im großen Saal: 15 Uhr 45. Hakim Khan war mit Haschemi Fazir allein. Vor einer halben Stunde war Haschemi unaufgefordert erschienen. Er hatte sich für die Störung entschuldigt und ihm ein Telex überreicht. »Ich dachte, Sie sollten das gleich sehen, Hoheit.«
    Das Fernschreiben lautete: »Dringend. An Direktor Innerer Sicherheitsrat, Täbris. Verhaftet Erikki Yokkonen, Ehemann von Azadeh Gorgon, wegen Staatsverbrechen, Mittäterschaft bei Luftpiraterie und Hochverrat. Der Mann ist in Ketten zu legen und unverzüglich nach hier zu überstellen. Direktor SAVAMA, Teheran.«
    Hakim Khan ließ seine Wächter gehen. »Das verstehe ich nicht, Herr Oberst. Ich bitte sie um eine Erklärung.«
    »Nachdem ich es entschlüsselt hatte, ersuchte ich telefonisch um Einzelheiten, Hoheit. Allem Anschein nach haben die S-G-Helicopters voriges Jahr eine Anzahl Hubschrauber an die IHC verkauft und …«
    »An wen?«
    »Entschuldigung. An die Iran Helicopter Company, Captain Yokkonens gegenwärtigen Arbeitgeber. Darunter waren – sind – 10 Hubschrauber vom Typ 212, seiner eingeschlossen. Heute wurden die anderen 9 – sie stellen einen Wert von etwa 15 Millionen Dollar dar – gestohlen und illegal von IHC-Piloten außer Landes geflogen; nach Dafürhalten der SAVAMA in einen der Golfstaaten.«
    Hakim Khan zog die Augenbrauen hoch. »Selbst wenn sie das getan haben, hat das doch nichts mit Yokkonen zu tun. Er hat sich nicht schuldig gemacht.«
    »Das wissen wir nicht sicher, Hoheit. Die SAVAMA sagt, er hat vielleicht von der Verschwörung gewußt. Sie muß ja seit geraumer Zeit geplant gewesen sein, weil drei Stützpunkte in die Sache verwickelt sind, Lengeh, Bandar-e Delam und Kowiss, dazu auch die Zentrale in Teheran. Besonders verärgert ist man bei der SAVAMA, weil auch berichtet wurde, daß man große Mengen wertvoller Ersatzteile weggebracht hat.«
    »Von wem wurde das berichtet?«
    »Von Generaldirektor Siamaki. Und was

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