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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Scot …«
    Nachdenklich legte sie den Hörer auf. »Nichts Neues. Andy ist mit Scrag draußen im International. Sie treffen sich mit diesem Japs – du weißt ja, der von Iran-Toda –, tut mir leid, ich würde ihn nicht so nennen, wenn ich ihm gegenüberstünde, aber das ist er nun mal.«
    McIver furchte die Stirn. »Kasigi hat Scrag immerhin sehr geholfen. Das mit den ›Sünden der Väter‹ zieht nicht mehr so recht. Vielleicht sollten wir die neue Ära beginnen, denn ob es dir gefällt oder nicht, eine neue Ära ist angebrochen, Gen.«
    Sie sah ihn lächeln. Wieder standen ihr Tränen in den Augen. Ich darf nicht weinen, die neue Ära wird eine gute Ära sein, und Duncan wird es bald besser gehen. »Weißt du was, mein Junge, wenn du wieder superfit bist, fahren wir auf Urlaub nach Japan. Dann sehen wir weiter.«

71
    Al Schargas   – Hotel Oasis: 13 Uhr 55. Kasigi schlängelte sich geschickt zwischen den besetzten Tischen auf der Terrasse durch, von der aus man das Schwimmbecken überblickte. »Ach, Mr. Gavallan, Captain Scragger, bitte verzeihen Sie meine Verspätung.«
    »Aber ich bitte Sie, Mr. Kasigi, bitte nehmen Sie Platz.«
    »Danke.« Kasigi trug einen leichten Tropenanzug; ihm schien kühl zu sein, aber der Schein trog. »Tut mir schrecklich leid. Ich hasse es, mich zu verspäten, aber hier am Golf ist es fast unmöglich, pünktlich zu sein. Ich mußte von Dubai herunterkommen, und der Verkehr … Glückwünsche sind wohl angebracht. Wie ich höre, ist Ihre Operation ›Wirbelsturm‹ ein nahezu voller Erfolg.«
    »Von den Helis, die wir ausführen wollten, fehlt uns noch einer mit zwei Crews, aber im großen und ganzen hatten wir Glück«, stellte Gavallan klar, doch weder ihm noch Scragger war nach Freudensprüngen zumute. »Möchten Sie etwas essen oder vielleicht einen Drink?« Der von Kasigi erbetene Termin war für 12 Uhr 30 angesetzt gewesen, aber wie vorher abgesprochen, hatten Gavallan und Scragger nicht gewartet. Man hatte ihnen bereits Kaffee serviert.
    »Einen Brandy mit Mineralwasser und dazu noch ein Extraglas Mineralwasser, bitte. Keinen Lunch, danke, ich bin nicht hungrig«, log Kasigi höflich, um sich nicht selbst in eine peinliche Lage zu bringen, indem er aß, nachdem die anderen ihre Mahlzeit beendet hatten. Er lächelte Scragger zu. »Also, ich bin so froh, daß Sie mit Ihren Hubschraubern und Crews jetzt in Sicherheit sind. Nochmals: meine herzlichsten Glückwünsche!«
    »Tut mir leid, daß ich Ihre Fragen ausweichend beantworten mußte, aber, na ja, jetzt werden Sie verstehen.«
    »Als ich davon erfuhr, habe ich natürlich verstanden. Gesundheit!« Durstig trank er das Mineralwasser. »Da also jetzt Ihre Operation ›Wirbelsturm‹ gelaufen ist, Mr. Gavallan, können Sie mir vielleicht bei der Lösung meiner Probleme mit Iran-Toda helfen?«
    »Das würde ich natürlich gerne tun, aber ich kann nicht. Es tut mir sehr leid, aber wir können nicht. Es ist einfach unmöglich, das muß Ihnen jetzt doch klar sein!«
    »Vielleicht kann man es möglich machen.« Kasigi wandte keinen Blick von seinem Gegenüber. »Ich habe gehört, daß Ihre Hubschrauber bis heute abend draußen sein müssen, weil sie sonst beschlagnahmt werden.«
    Gavallan machte eine höfliche Geste. »Wir wollen hoffen, daß es wieder nur ein Gerücht ist.«
    »Ein Beamter Ihrer Botschaft hat unserem Botschafter mitgeteilt, daß die Ihnen gesetzte Frist endgültig ist. Es wäre doch eine Tragödie, wenn Sie jetzt nach einem solchen Erfolg alle Ihre Maschinen verlieren würden. Ich hätte …«
    »Endgültig? Sind Sie sicher?« Gavallan fühlte sich leer und ausgebrannt.
    »Mein Botschafter war ganz sicher.« Kasigi setzte ein liebenswürdiges Lächeln auf. »Nehmen wir an, ich könnte erreichen, daß Ihre Deadline von heute abend auf morgen abend verlegt wird – könnten Sie dann meine Probleme mit Iran-Toda lösen?«
    Die zwei Männer starrten ihn an. »Sie könnten eine Verlegung der uns gesetzten Frist erwirken, Mr. Kasigi?«
    »Ich natürlich nicht, aber möglicherweise unser Botschafter. Er erwartet mich in einer Stunde. Ich werde ihn fragen, vielleicht könnte er den iranischen Botschafter oder den Scheich oder beide dazu bewegen.« Als geübter Fischer in westlichen Gewässern war Kasigi viel zu erfahren, um nicht zu wissen, welche Art Köder er ausgelegt hatte. »Ich stehe in Captain Scraggers Schuld. Ich habe nicht vergessen, daß er mir das Leben gerettet und große Mühe auf sich genommen hat, um

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