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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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zu sorgen, Mrs. McIver‹. Leicht gesagt.
    Es wird eine gewaltige Veränderung in unserem Leben geben, ganz abgesehen davon, daß wir den Iran und unser ganzes Zeug dort verloren haben – altes Zeug, wird mir nicht fehlen. Jetzt, da der ›Wirbelsturm‹ vorbei ist – ich muß verrückt gewesen sein, den Vorschlag zu machen, aber immerhin hat es geklappt! Unsere Jungs sind zum größten Teil draußen und auch unsere besten Maschinen, und damit sind wir immer noch im Geschäft. Unser Anteil an S-G muß doch etwas wert sein, wir werden bestimmt nicht mittellos dastehen. Was wir wohl für unseren Anteil bekommen würden? Aber wie ist das mit dem Börsenkrach? Ich hoffe, wir sind nicht davon betroffen. Es wäre ja ganz nett, ein wenig Geld zu haben, aber die Hauptsache ist doch, daß Duncan wieder gesund wird. Vielleicht geht er in Rente. Eigentlich möchte ich das nicht – es würde ihn umbringen. Wo sollten wir leben? In der Nähe von Aberdeen? Oder in Edinburgh in der Nähe von Sarah und Trevor, oder in London bei Hamish und Kathy? Nein, London nicht, das ist keine schöne Stadt. Und wir sollten auch nicht zu nahe bei den Kindern wohnen, wir wollen ihnen schließlich nicht auf die Nerven gehen, obwohl es schön wäre, sie von Zeit zu Zeit zu besuchen – vielleicht sogar Babysitter zu spielen. Hin und wieder auf Schloß Avisyard, wo dann Andrew und Maureen und die kleine Electra … Ich möchte es nicht noch einmal durchleben, dieses Grauen, diese stampfende, ratternde Finsternis, die brüllenden Jets, der Benzingestank – mein Gott, wie halten sie das nur aus, diesen entsetzlichen Lärm, das Herumgestoßenwerden, Stunde um Stunde – und die ganze Zeit lag Duncan stöhnend und keuchend auf seinem Sitz, ich wußte nicht, ob er noch lebte oder schon gestorben war … Duncan wird wieder gesund. Er muß wieder gesund werden. Was wohl mit diesem iranischen Sergeant, diesem Wazari, passiert ist? Er sah so verängstigt aus, als die Polizei ihn abführte. Augenblick mal, hat Jean-Luc mir nicht erzählt, Andy hätte für ihn gebürgt und sich verpflichtet, Bahrain mit ihm zu verlassen und ihm Arbeit zu geben?
    Diese verdammte Revolution! Zu dumm, daß ich nicht zurück kann, um mir ein paar von meinen Sachen zu holen. Die alte Bratpfanne, die immer umkippte, und Omas Teekanne, mit der man so guten Tee kochen konnte – selbst mit Teheraner Wasser. Ach, ja, Wasser! Jetzt ist bald Schluß mit dem Hinkauern am Klo, und statt Wasser gibt es wieder weiches Papier … »Worüber lächelst du, Gen?«
    »Ich mußte gerade an das Hinkauern am Klo denken, an die Tagediebe in aller Herrgottsfrüh, die, mit einer Wasserflasche bewaffnet, über den joubs hockten. Es sah immer so abscheulich und gleichzeitig auch komisch aus. Aber für uns hat das ein Ende, mein Junge, es geht ab nach Blightv.« Sein Gesichtsausdruck veränderte sich. »Das ist nicht schlimm, Duncan. Wir kommen nach Hause. Ich verspreche dir, es wird schön.«
    Nach einer kleinen Pause nickte er. »Wir wollen abwarten, Gen. Noch keine Entscheidungen treffen. In ein, zwei Monaten. Zuerst muß ich wieder fit sein, und dann entscheiden wir uns. Mach dir keine Sorgen.«
    »Ich mache mir keine Sorgen.«
    Er wandte seine Aufmerksamkeit abermals dem Meer zu. Ich werde den Rest meines Lebens nicht damit verbringen, mich über das verdammte englische Wetter zu ärgern. In die Rente gehen? Da muß ich mir noch was einfallen lassen. Wenn ich nicht mehr arbeiten kann, werde ich verrückt. Vielleicht könnten wir für den Winter ein Häuschen am Meer finden – in Spanien oder Südfrankreich. Der Teufel soll mich holen, wenn ich zusehe, wie Gen ständig friert und vor ihrer Zeit alt wird – diese verdammte Salzluft, die von der Nordsee kommt! Niemals! Jetzt, da ›Wirbelsturm‹ geklappt hat, werden wir mehr als genug Geld haben. 8 von 9 der 212!
    »Woran denkst du, Duncan?«
    »Wir haben heute einen wunderschönen Tag.«
    »Ja, da hast du recht.«
    »Würdest du versuchen, Andy für mich ans Telefon zu bekommen, Gen?«
    »Gern.« Sie wußte, daß es ihm guttun würde, ein wenig zu plaudern. »Hallo? O hallo, Scot. Wie geht es dir? Hier spricht Genny.« Sie hörte kurz zu. »Das ist fein. Dein Paps da?« Wieder eine Pause. »Nein, sag ihm bloß, daß ich für Duncan angerufen habe – es geht ihm gut, und man kann ihn über Durchwahl 455 erreichen. Er möchte nur Hallo sagen. Würdest du deinen Vater bitten, ihn anzurufen, wenn er kommt? Danke,

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