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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Forsyth, Engländer.«
    »Keine Amerikaner?«
    Lutz' Magen krampfte sich wieder zusammen. John Tyrer war Amerikaner und besaß falsche Papiere. Dann hörte er einen näherkommenden Hubschrauber und suchte wie alle anderen den Himmel ab. Einer der hezbollahis stieß einen Schrei aus, zeigte auf den Helikopter, und alle spritzten auseinander. Nur die Ausländer blieben stehen. Sie hatten den roten S-G-Löwen gesehen.
    »Alle in die Hangars«, befahl Zataki. Der Hubschrauber war nun in 300 Meter Höhe über dem Flugplatz und begann zu kreisen. »Gehört die Maschine zu Ihnen?«
    »Ja, aber nicht zu dieser Basis.« Rudi blinzelte in die Sonne. »Das ist die EP-HXT aus Kowiss, von unserem Stützpunkt in Kowiss.«
    »Was will sie?«
    »Offenbar landen.«
    »Fragen Sie, wer sich an Bord befindet. Und keine Tricks!«
    Sie gingen zusammen zum Hochfrequenzsender in Lutz' Büro. »Hören Sie mich, HXT?«
    »HXT, laut und deutlich. Hier ist Captain Starke aus Kowiss. Captain Lutz?«
    »Ja, hier ist Captain Lutz, Captain Starke.« Die förmliche Anrede war ein Hinweis darauf, daß sich ungebetene Gäste im Hubschrauber befanden, und Starke würde begreifen, daß auch hier etwas nicht stimmte.
    »Ich ersuche um Landeerlaubnis. Ich habe wenig Benzin und muß auftanken. Die Flugsicherung Abadan hat mich bereits passieren lassen.«
    Lutz sah Zataki an. »Fragen Sie, wer sich in der Maschine befindet«, befahl dieser.
    »Wen haben Sie an Bord?«
    Eine Pause. »Vier Passagiere. Was ist los?«
    Lutz wartete. Zataki wußte nicht, was er tun sollte. Es war möglich, daß eine Militärbasis mithörte. »Lassen Sie ihn landen – in der Nähe des Hangars.«
    »Landeerlaubnis erteilt, HXT. Gehen Sie neben dem Osthangar nieder.«
    »HXT …«
    Zataki beugte sich vor und schaltete den Apparat ab. »In Zukunft werden Sie das Funkgerät nur mit meiner Erlaubnis benützen.«
    »Wir müssen Routineberichte an die Flugsicherung in Abadan und Kharg durchgeben. Mein Funker ist seit …«
    Zatakis Gesicht lief rot an, und er schrie: »Bis auf weiteres werden Sie das Funkgerät nur benützen, wenn einer von uns mithört. Ohne Erlaubnis dürfen auch keine Hubschrauber landen oder starten. Sie sind dafür verantwortlich.« Dann verrauchte sein Zorn so schnell, wie er gekommen war. Er hob die Maschinenpistole, die noch immer entsichert war, hoch. »Wenn Sie zugeschlagen hätten, wäre ich jetzt tot.«
    Lutz nickte. »Ja.«
    »Warum haben Sie es nicht getan?«
    »Ich … ich habe noch nie einen Menschen getötet.«
    »Ich habe viele Menschen getötet, weil ich Allahs Werk getan habe. Viele, Allah sei Dank. Und ich werde mit Allahs Hilfe noch viele Feinde des Islams töten.« Zataki sicherte die Waffe. »Es war Allahs Wille, daß der Schlag aufgehalten wurde, sonst nichts. Ich kann Ihnen diesen Mann nicht geben. Er ist Iraner, wir befinden uns im Iran, er ist ein Feind des Irans und des Islams.« Sie sahen vom Hangar aus zu, wie die 206 landete. An Bord befanden sich vier Zivilisten, die alle mit Maschinenpistolen bewaffnet waren. Neben dem Piloten saß ein Mullah, und Zatakis Spannung ließ nach, nicht aber sein Ärger. Sobald der Hubschrauber aufgesetzt hatte, stürzten Zatakis Revolutionäre aus den Hangars hervor und kreisten die Maschine ein.
    Aus dem Helikopter stieg der Mullah Hussain. Als er Zatakis Feindseligkeit bemerkte, verzog er das Gesicht. »Friede sei mit dir. Ich bin Hussain Kowissi vom Kowiss-Komitee.«
    »Im Namen Allahs, willkommen in meinem Gebiet, Mullah.« Zatakis Gesicht war noch grimmiger geworden. »Ich bin Oberst Zataki vom Abadan-Komitee. Wir kontrollieren dieses Gebiet und sind dagegen, daß sich Menschen zwischen uns und Allah stellen.«
    »Sunniten und Schiiten sind Brüder, Islam ist Islam«, erwiderte Hussain. »Wir danken unseren sunnitischen Brüdern von den Ölfeldern von Abadan für ihre Unterstützung. Sprechen wir miteinander! Unsere islamische Revolution hat noch nicht gesiegt.«
    Zataki nickte, rief seine Männer zurück und bedeutete dem Mullah, sich mit ihm außer Hörweite zu begeben. Lutz war sofort zur Maschine gelaufen. »Was zum Teufel ist hier los, Rudi?« fragte Starke vom Cockpit aus und stellte die Turbinen ab. Seine Schultern schmerzten. Lutz informierte ihn rasch. »Und bei dir?«
    Genauso kurz und bündig berichtete ihm Starke, was sich während der Nacht und in Oberst Peschadis Büro abgespielt hatte. »Der Mullah und seine Mordbande sind zu Mittag wiedergekommen und haben beinahe einen

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