Wirrnis des Herzens
glaubte, er müsse bald zerspringen. »Wir hätten schon viel eher hierher kommen sollen«, sagte er in ihren geöffneten Mund hinein. Seine flache Hand glitt über ihren Bauch nach unten. Sie schrie. Es fehlte nicht viel und Lord Beecham hätte die Kontrolle verloren. »Noch einen Augenblick, Liebste. Warte noch.« An seinen Fingern spürte er die aufwallende Hitze in ihr, ihre völlige Hingabe. Es war, als korrespondierten ihre Körper in ein und demselben Rhythmus. Helens Körper spannte sich unter ihm an, und er fühlte, dass sie jeden Moment ihren Höhepunkt erreichen würde. Er wollte ihr ganz nah sein, es mit ihr erleben, sie nicht bloß beobachten. Er küsste sie, bäumte sich auf und glitt tief in sie hinein. Dieses dringende Verlangen in ihm war beinah schmerzhaft. Sein Herz dröhnte. Er fühlte, wie das Blut heiß durch seine Adern schoss. Tiefer und tiefer drang er in sie ein, als wolle er ganz in ihrem Körper verschwinden. Helen hätte sie beide fast zu Boden gerissen, so wild wand sie sich unter ihm hin und her. Wie ein Ertrinkender klammerte er sich verzweifelt keuchend an sie. Als ihre Muskeln sich um ihn zusammenzogen, schrie er vor lustvoller Qual auf. Er wusste, dass er seinen Samen nicht mehr lange halten konnte. Er fühlte, dass auch Helens Lust jeden Moment explodieren würde. Gemeinsam kamen sie einen Augenblick später zum Höhepunkt.
Nach einer kurzen Ruhepause küsste Lord Beecham Helen. Er fuhr ihr durch das wunderschöne Haar, strich es nach hinten und beugte sich dann vor, um zärtlich an ihrem Ohrläppchen zu knabbern. Immer noch lag er auf ihr und drückte sie mit seinem ganzen Gewicht in die weichen Kissen der Liege. Nach einer kleinen Ewigkeit hob er den Kopf und sah sie an. Mehr brauchte es nicht. Ein Blick auf Helens gerötete Wangen, die aufgeworfenen Lippen und das wilde Flackern in ihren Augen, und schon war es erneut um ihn geschehen. Und dann wagte Helen es auch noch, einen Finger an sein Kinn zu legen. »Du hast da ein kleines Grübchen. Ich habe Grübchen schon immer gemocht.«
Lord Beecham holte seufzend Luft und küsste sie. Und in bemerkenswert kurzer Zeit begann er von neuem, sich in ihr zu bewegen, nur überraschte sie das beide nicht mehr. Er wollte, dass es diesmal länger dauerte, und so war es dann auch, mindestens eine ganze Minute. Er spürte ihren heißen Atem in seinem Mund, während er sich in ihr ergoss.
»Ich will dich auf mir«, flüsterte Lord Beecham in Helens Ohr, als er wieder zu Atem gekommen war. Helen sagte nichts. Völlig entspannt lag sie da, wahrscheinlich war sie sogar eingeschlafen, dachte er. Kurz darauf sank auch er in sich zusammen. Es war, als hätte ihn jemand mit einer Tür vor den Kopf gestoßen, nur, dass er keinerlei Schmerzen verspürte. Einen Augenblick später war er tief und fest eingeschlafen. Als er wenig später erwachte, war er immer noch in ihr. Durch seine Kleider hindurch spürte er die Wärme ihrer Hände auf seinem Rücken und kam durch den Nebel seines Verstandes zu der dumpfen Erkenntnis, dass er nur seine Stiefel ausgezogen und die Hose geöffnet hatte. Das Hemd und die Jacke hatte er immer noch an.
Er war wirklich ein lüsterner Kerl, aber darüber würde er später nachdenken.
Helens Zunge in seiner Ohrmuschel riss ihn aus seinem Dämmerzustand.
»Spenser«, sagte sie und knabberte an seinem Ohrläppchen. Er stützte sich auf und betrachtete ihr Gesicht.
Ihr Blick war verträumt, benommen und gleichzeitig erregt, eine Kombination, die Lord Beechams Feuer sogleich aufs Neue entfachte.
»Spenser«, sagte sie noch einmal, als er sich über sie beugte, um ihren Mund zu küssen. »Ich habe Zeichnungen gesehen, auf denen die Frau auf dem Mann saß. Ich will das ausprobieren. Du denkst doch nicht, dass ich zu groß bin?«
»O nein«, sagte er. »Aber nicht jetzt, Helen. Es tut mir Leid, aber ich kann das jetzt nicht. Ich bin ein alter Mann ...« Und dann begann er schon wieder, sich in ihr zu bewegen. Helen zog seinen Mund zu sich herunter und sie fanden ihren gemeinsamen Rhythmus wieder. Sie biss ihn und fuhr mit ihrer Zunge über sein Schlüsselbein - und abermals geriet Lord Beechams Welt aus der Bahn.
»Ich werde sterben.« Schwer atmend lag Lord Beecham auf Helen, sein Gesicht ganz nah über ihrem, denn er hatte nicht die Kraft, sich auch nur einen Zentimeter von ihr weg zu bewegen. »Ich bin immerhin schon dreiunddreißig, Helen. Mag sein, dass ich ein Mann von breit gefächertem Wissen und großer Erfahrung
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