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Wirrnis des Herzens

Titel: Wirrnis des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Tasse Tee. Er stand auf, streckte sich und ging in den Salon. Während er und Helen ihren Tee tranken, stürzte Baron Prith ein Glas Champagner hinunter und aß ein Stück Himbeertorte.
    »Diese Sache mit Walter Jones ...«, begann Baron Prith, nachdem Helen ihm von dem Gespräch mit dem Schlachter berichtet hatte, »... man erzählt sich, dass er allein im vergangenen Jahr mindestens sechs jungen Damen ihrer Unschuld beraubt haben soll.«
    Helen verschluckte sich an ihrem Teebrötchen. »Oje«, sagte sie hustend. Sofort war Lord Beecham zur Stelle und klopfte ihr auf den Rücken. Er begann, sanft ihre Wirbelsäule zu streicheln, riss sich dann aber im letzten Moment zusammen und schenkte sich Stattdessen noch eine Tasse Tee ein.
    »Der Bursche ist einfach zu hübsch, Nell«, sagte Baron Prith. »Ich weiß nicht, ob das mit der Heirat eine so gute Idee ist.«
    »Ich werde noch einmal gründlich darüber nachdenken, Vater. Danke für die Information. Wenn er und Teeny sich wirklich treffen sollten, werde ich wohl als Anstandshündchen bei ihnen bleiben müssen.«
    »O nein«, sagte Baron Prith. »Lass Flock das doch übernehmen.«
    »Um Teenys Unschuld müsste man sich dann keine Sorgen machen, das ist richtig«, kicherte Helen. »Nur dass der gute Flock Walter Jones wahrscheinlich ein Messer zwischen die Rippen stechen würde.« Sie sah zu Lord Beecham hinüber. »Sie sehen wirklich furchtbar müde aus. Würde es Ihnen gefallen, mit mir ein wenig durch den Garten zu spazieren?«
    »Durchaus«, erwiderte Lord Beecham. »Ich würde gern die Gartenlaube, von der Sie mir erzählt haben, besichtigen.«
    Der Nachmittag war warm und sonnig. Als Lord Beecham die kleine, efeubewachsene Laube, die östlich der Eingangshalle, mitten auf einem kleinen, runden Hügel stand, erblickte, lächelte er. Helen war mit ihren Gedanken immer noch bei Teeny und deren jungem Adonis. Es dürfte doch nicht allzu schwer sein, aus ihm einen pflichtbewussten, aufmerksamen Gatten zu machen, überlegte sie.
    »Mein seliger Großvater hat die Laube entworfen«, so hatte Baron Prith Lord Beecham bereits berichtet. »Großvater erzählte uns immer, dass meine Großmutter es geliebt hätte, dort zu sitzen, den Gänsen zuzusehen und an ihren Stickereien zu arbeiten. Aber ich weiß nicht, ob das wirklich stimmt. Wissen Sie, er hatte immer so ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen, wenn er von der Laube sprach.«
    Lord Beecham ahnte, was sich hinter dem Lächeln des Großvaters verbarg. Er nahm Helens Hand und zog sie unter das efeubewachsene Dach.

15
    Alles, worüber Helen reden konnte, war die Lederrolle und die Inschrift, die sie in der Höhle auf dem Felsvorsprung gefunden hatten - zumindest bis Lord Beecham sie plötzlich an sich drückte. Er küsste Helen leidenschaftlich. Er brauchte sie noch nicht einmal hochzuheben. Ihre Körper schmiegten sich perfekt aneinander.
    Es kam Lord Beecham nicht im Entferntesten in den Sinn, dass er sich bei Helen völlig anders verhielt als sonst. Bei jeder anderen Frau war er bisher langsam und sachte vorgegangen, hatte sie mit seinem Charme eingehüllt und mit leidenschaftlichen Küssen betäubt. Seine meisterhaften Hände hatten nie länger an einer Stelle ihres Körpers verharrt, hatten sie überall und nirgends berührt, hatten ausgekundschaftet, was ihr am meisten gefiel, bis sie irgendwann erschöpft in seinen Armen eingeschlafen war, noch bevor er selbst den Gipfel der Leidenschaft erreicht hatte.
    Mit Helen aber war alles anders. Keuchend küsste Lord Beecham ihre Mundwinkel, ihre Wangen, ihre Stirn, um dann wieder zu ihrem Mund zurückzukehren. Seine Hände flogen über ihren Körper, und dann packten sie wieder hart zu. Er drückte Helen auf die breite Korbliege, raffte ihre Röcke nach oben und betrachtete verzückt ihre langen, weißen Beine. »Ich kann mich in dieser Sache einfach nicht beschränken, Helen«, sagte er und wunderte sich, dass er überhaupt noch dazu in der Lage war, diese Worte in einer sinnvollen Kette aneinander zu reihen. »Ich bin kein Märtyrer, du erwartest zu viel von mir.«
    »Ja«, sagte Helen. »Mir geht es ebenso. Mach weiter, Spenser. Bitte, mach weiter.« Fieberhaft versuchte sie seine Hose zu öffnen. Sanft, aber bestimmt drückte Lord Beecham ihre Hände zur Seite. Diesmal wollte er zumindest seine Stiefel ausziehen. Das gelang ihm gerade eben noch.
    Er lag auf ihr und drückte ihre Beine auseinander. Sein Herzschlag dröhnte so laut durch seinen Kopf, dass er

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