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WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

Titel: WISO - Aktien, Anleihen und Fonds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jungblut
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der Anlage auch bedacht werden, dass das investierte Geld für längere Zeit gebunden ist. Die Zertifikate können zwar nach einer gewissen Frist täglich zurückgegeben werden, in den ersten Jahren aber |210| meist nur mit Verlust. Denn die in Aussicht gestellte Rendite wird erst am Ende der (zum Beispiel zehnjährigen) Laufzeit erreicht.
    Achtung!
    Hedge-Fonds tragen zwar den Begriff »Schutz« im Namen (»hedge« heißt Schutz), doch sollten Sie dies nicht für bare Münze oder gar als Garantie für einen Erhalt Ihres eingesetzten Kapitals nehmen.
    Ob Hedge-Fonds eine »Wunderwaffe« oder ein »Teufelszeug« sind, lässt sich nicht generell beantworten. Tatsache ist, dass bei dieser Form der Investmentanlage hohe Kursgewinne ebenso möglich sind wie der Totalverlust des eingesetzten Kapitals. Ob sich für Kleinanleger der Versuch lohnen kann, über den Kauf von Zertifikaten einen Teil von diesem Kuchen zu ergattern, lässt sich erst beurteilen, wenn genügend Erfahrungen mit dieser Form der Geldanlage vorliegen.
    WISO rät
    Investieren Sie in jedem Fall immer nur »Spielgeld« – und auch davon nicht die ganze Summe – in Hedge-Fonds und ähnlich riskante Finanzinstrumente. Nehmen Sie also kein Geld, das Sie für die Rente oder Ähnliches fest eingeplant haben.
    Ob Hedge-Fonds ihren Anlegern tatsächlich überdurchschnittlich hohe Renditen einbringen, ist auch in der Branche umstritten. Abgesehen davon, dass 2005 weltweit 848 Fonds aufgegeben werden mussten, gibt es auch keine verlässlichen Statistiken über den Anlageerfolg. Anders als bei Aktien und Renten gibt es keine sauber errechneten Indizes, die als Maßstab dafür dienen können, ob die Manager besser oder schlechter waren als der Markt. Es lässt sich auch nur schwer erkennen, ob die erwirtschaftete Rendite mit der Leistung des Managements zusammenhängt oder ob stark steigende Aktienkurse oder Wechselkursveränderungen dem Hedge-Fonds den Erfolg »in die Kasse gespült haben«. Niemand weiß also genau, ob das Management einen »Alpha« erzielt hat. So nennen Fachleute den Teil der Rendite, der durch Leistung und nicht durch die allgemeine Marktentwicklung erzielt wurde.
    |211| Einen schweren Imageschaden für die gesamte Hedge-Fonds-Branche brachte im Sommer 2007 der Beginn der internationalen Finanzkrise im Zusammenhang um notleidende US-Hypotheken. Nur ein Beispiel: Die amerikanische Investmentbank Bear Stearns Cos. musste eingestehen, dass einer ihrer Hedge-Fonds sein gesamtes Kapital verloren hatte und ein zweiter fast das gesamte Kapital. Der Verlust betrug mindestens 1,5 Milliarden Dollar. Die Fondsmanager hatten das Kapital der Anleger auf dem Markt für neuartige Spezialanleihen verzockt. Was dabei einen nicht gerade beruhigenden Eindruck hinterlässt ist die Tatsache, dass der Handel mit diesen Spezialanleihen auf Hypothekenkrediten beruht, die an Schuldner mit schlechter Bonität vergeben wurden. Nicht nur Kritiker und Skeptiker sprechen in diesem Zusammenhang von »Finanz-Alchemie«. Besonders seit diesen Vorfällen wird mehr Aufsicht, mehr Transparenz und ein Verhaltenskodex für Hedge-Fonds gefordert. Egal, ob diesen Forderungen Genüge getan wird, für private Sparer dürften Hedge-Fonds eher Außenseiter des Finanzgewerbes bleiben.
    Immobilienfonds
    »Anlegen in inflationsgeschützte Sachwerte« oder: »Wer an Immobilien verdienen will, braucht sich nicht gleich ein Haus zu kaufen«. So wird von der Branche um Anleger geworben. Die Zielgruppe ist klar: Wer sich kein eigenes Haus leisten kann, soll auch mit kleineren Anlagesummen an der Ertragskraft von Grund- und Hauseigentum beteiligt werden. Die Motive der Anleger für ein Investment im Immobiliensektor sind stets die gleichen. Die Immobilie stellt einen Sachwert dar und bietet ein gewisses Maß an Wertbeständigkeit und Inflationsschutz. Wer sich nicht durch den direkten Erwerb einer Immobilie zu sehr binden will, wem die dazu erforderlichen Mittel fehlen oder wer einfach seine Anlagen mit Blick auf Risiko und Rentabilität streuen will, dem können Immobilienfonds einiges bieten.
    Dazu kommt das Steuerargument: Seit Anfang 2000 sind Veräußerungsgewinne aus Immobilien erst nach zehn Jahren (bis dahin waren es zwei Jahre) von der Spekulationssteuer befreit. Damit sind die Wertsteigerungen von Immobilien innerhalb der ersten zehn Jahre nach dem Erwerb weitgehend uninteressant geworden, da der Anleger seinen Gewinn aus einem Immobiliengeschäft mit dem Fiskus teilen muss. Wer

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