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Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Titel: Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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    „Ernsthaft? “
    „Ernsthaft. Und nun ab ins Bad, du siehst ja aus wie ein Maulwurf, Kumpel. “
    Das ließ Seth sich nicht zwei Mal sagen. Er rief seinem Vater ein weiteres: „Danke! “ zu, während er auf dem Weg nach oben jeweils zwei Stufen auf einmal nahm.
     
    oOo
     
    Spät am Abend lag Seth auf seinem Bett und las in Gretchens Buch. Er hätte an seinen Laptop gehen und irgendetwas spielen oder im Internet surfen können, doch das Thema hatte ihn entgegen aller Erwartungen gepackt. Stattdessen benutzte nun Clyde seinen Computer, der Himmel allein wusste wie, und trieb sich auf Pornoseiten herum.
    „Ich hoffe, du löschst nachher meine Chronik “, bemerkte Seth abwesend und blätterte um. „Wenn meine Mom den Scheiß findet, haben wir die längste Zeit miteinander kommuniziert. Mein Handy ist dann nämlich auch weg. Und bleib bloß von meinen Schulsachen weg, die sind wichtig.“
    Besagtes Handy vibrierte.
    -  Ich hab dir doch gesagt, dass ich mich mit Computern auskenne. Chill einfach, OK?
    „Ich weiß nicht, ob mir das Angst machen, oder mich beruhigen soll. “ Seth warf einen Blick auf seinen Laptop. „Alter, guckst du dir etwa Schwulenpornos an?“
    -   NEIN! Das war ein Versehen! Hab dieses Poltergeist-Ding noch nicht so ganz drauf.
    Seth grinste spöttisch. „Ja, ist klar. “
    -   Halt die Klappe, Mann. Als ob du nie über so einen Scheiß stolperst.
    Seths Grinsen wurde noch breiter. Das Handy in seiner Hand vibrierte wie eine zornige Wespe.
    -  Du bist ein blöder Arsch!
    „Und du riskierst, dass ich den Stecker ziehe “, teilte Seth ihm süffisant mit.
    -   Das würdest du nicht!
    Seth hob eine vielsagende Augenbraue.
    - OK, du würdest, aber das wäre mega-uncool von dir. Ernsthaft jetzt.
    „Wie wäre es mit einem Deal? “ Seth legte sein Buch beiseite und setzte sich im Schneidersitz hin. „Für jede halbe Stunde, die du mein Zeug benutzt, trainieren wir.“
    Die Antwort kam beinahe sofort.
    -  Mit Salz?
    „Jupp. Ich hab die Packung aus der Küche mitgebracht. “
    -   Was, wenn ich dabei draufgehe?
    „Du bist ein Geist. Du bist schon längst draufgegangen“, erinnerte Seth seinen unsichtbaren Zimmergenossen augenrollend.
    -   Ich war vorher noch nie tot, vergib mir, wenn ich nicht weiß, was das mit mir macht!
    „Na schön, dann eben nicht. “ Seth verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. „Ich hätte dich nur nicht für so feige gehalten.“
    -   Besser feige als weg vom Fenster.
    Da hatte Clyde irgendwie Recht, das musste Seth ihm zugestehen. „Was soll’s, dann lassen wir es eben. Aber wenn hier ein fremder Geist rumspukt, schmeißt du ihn raus. Verstanden? “
    -   Na logo! Cool. Danke, Mann.
    -   Ich meine, das ist echt alles so neu für mich, vorher war hier ja niemand. Und das mit dem Salz, Alter … das ist schon irgendwie abgefahren.
    Seth wälzte sich auf den Bauch und zog sein Buch heran. „Wem sagst du das? “
    - Schöne neue Welt … oh, Mama!
    Stöhnend wickelte Seth sich in seine Decke und zog sie über seinen Kopf. „Ich will das nicht hören, du Perversling! Mach das Licht aus, wenn du fertig bist, dir einen von der Geisterpalme zu wedeln. “
     

Kapitel 5
     
     
    Am nächsten Morgen wurde Seth vom Klingeln seines Telefons geweckt. Es war Gretchen, die ihn überaus freundlich zum Frühstück einlud.
    „Ich zeige dir, wie man selber Brot backt“, lockte sie. „Und während es im Ofen ist, wässern wir den Garten und schneiden frische Kräuter für unser Omelett. Na, was sagst du?“
    Allein der Gedanke an frisches, selbstgemachtes Brot ließ Seth das Wasser im Mund zusammenlaufen. „Ich frag e meine Mom, Mrs. G. Aber wenn sie ja sagt, bin ich in einer Stunde da. Reicht Ihnen das?“
    „Ausgezeichnet, mein Junge. “
    Sie verabschiedete sich und Seth torkelte schlaftrunken ins Badezimmer. Nach seiner Dusche verzog er das Gesicht über Clydes Gekritzel am Spiegel.
    „Sie ist verheiratet, du Dödel. Und uralt“, murrte er und zog sich sein T-Shirt über den Kopf. „Wir sehen uns später.“
    Er schrieb seinen Eltern nur eine Notiz; sie schliefen beide noch, und er wusste, dass zumindest sein Vater kein Problem damit hatte, wenn es an einem Sonntag zu Hause ruhig zuging.
    Das Fahrrad lief einwandfrei, als Seth, von seinem Smartphone geleitet, in die Pedale trat. Es war kurz nach acht Uhr, niemand war unterwegs, und so hatte er die einmalige Gelegenheit, Blackwood Springs friedlich und frisch zu erleben. Nur wenige Minuten

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