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Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Titel: Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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durchs Haar. „Hat er dir wenigstens die ganze Geschichte erzählt?“
    „Ja, hat er. Und ich verstehe seinen Standpunkt. Seine  … Freundin besteht auf schnelle Erledigung.“ Claire zögerte kurz. „Hast du morgen Zeit?“
    „Mrs. G hat mich gebeten, ihr mit dem Hühnerzaun zu helfen “, antwortete Seth. „Ich wollte morgen rausfahren.“
    „Sie könnte uns helfen “, schlug Claire vor. „Ihr Wohnzimmer hat grandiose Schwingungen und sie hat schon ewig keine Besprechung mehr gemacht. Das würde ihr bestimmt gefallen. Das heißt, wenn du einverstanden bist. Ich möchte mich nicht aufdrängen.“
    „Nein, das ist okay. Aber dann hilfst du beim Zaun mit. “
    „Gerne. Ich liebe die Ladys und könnte sowieso ein paar frische Eier brauchen. “
    Seth gefiel nicht, wie erleichtert sie klang. Das bedeutete bestimmt nichts Gutes. „Ist sonst alles in Ordnung? “
    Sie brauchte ein bisschen zu lange, und so klang ihre Versicherung unglaubwürdig. „Natürlich, alles in Ordnung. Hast du  … hast du aus Clyde etwas herausbekommen?“
    „Nein. Wir haben noch nicht darüber gesprochen. Aber das werde ich, versprochen. “
    „Es ist dringend, bitte mach ihm das deutlich “, sagte sie leise. „Morgen ist fast schon zu spät.“
    „Was ist denn los? “ Alarmiert setzte Seth sich wieder auf. Sein Blick fiel auf seinen Laptop, auf dem schon das Chatfenster geöffnet war.
    „Das sage ich dir morgen, wenn wir ungestört reden können. “ Claire seufzte. „Es tut mir so leid, dich da mit hineinziehen zu müssen, Seth. Versuch zu schlafen, aber vorher rede bitte, bitte mit Clyde.“
    „Okay “, sagte Seth verstört. „Okay.“
    Claire legte auf und Seth fühlte die Beklemmung des Verlorenseins, des Driftens in einem weiten Meer der Unsicherheit und Überforderung, mit Macht zurückkommen.
    „Clyde?“, rief er zögernd. „Bist du da?“
    Sein Laptop gab einen Laut von sich.
    „Aus der Nummer kommen wir nicht mehr raus. Wir müssen reden. Ruf mich an, okay?“ Seth wartete, doch bleierne Stille legte sich wie ein erdrückendes Netz auf sein Zimmer. „Claire braucht deine Hilfe, Mann. Ich weiß nicht, was abgeht, aber sie und die Blackwoods haben eine Scheißangst. Hörst du?“
    Eine neue Nachricht erschien im Chatprogramm.
    BlackGhostieYo: Alter, ich bin ja nicht taub. Aber hier ?
    Unwillkürlich sah Seth an seinen Wänden hoch und schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. Natürlich war es nicht sicher hier, er hatte seine Salzgirlande noch nicht fertig bekommen.
    „Scheiße“, murmelte er. „Das fehlt mir gerade noch.“
    BlackGhostieYo: Leg halt einen Kreis. Hast doch genug von dem Zeug.
    „Ach, auf einmal? Das sind ja ganz neue Töne. “
    BlackGhostieYo: Sind halt besondere Umstände.
    „Mit der Betonung auf besonders “, murmelte Seth sarkastisch. „Oh Mann.“
    Seth packte den Sack mit den Salzkristallen und schüttete seinen gesamten Inhalt auf den Parkettboden. „Mir fehlen nur noch drei Meter oder so. Ich mach das schnell fertig. Lass mal Musik laufen, ich will nicht, dass Hailey was mitkriegt. Und sag mir, wenn meine Eltern raufkommen. “
    BlackGhostieYo: Alles klar .
    Clyde wählte einen Online-Sender für Rapmusik, mit dem Seth rein gar nichts anfangen konnte, und drehte die Musik voll auf. Ergeben ließ Seth es zu, denn sogar das war trotzdem besser als die beklommene Stille nach Claires Anruf, und er beeilte sich damit, Löcher in die Kristalle zu bohren und sie auf die Schnur aufzuziehen. Gott sei Dank hatte sein Vater schon die H aken in die Wand geschlagen, sodass er eine Stunde später nur noch auf den Drehstuhl klettern und die Girlande aufhängen musste.
    „Ist das dicht? “, keuchte er, während er das Ende mit der Schnur des Girlandenanfangs verknotete. „Kommst du raus?“
    Der Lautsprecher am Laptop rauschte und die SMS-Vorlesestimme meldete sich. „Da sind noch zwei Stellen. Links von dir … eins weiter, genau.“
    „Und die andere? “
    „ Noch weiter links.“
    Seth schwankte auf seinem unsicheren Hochstand und fluchte.
    „Steig lieber ab“, empfahl Clyde. „Dein Dad kommt rauf.“
    Nur einen Augenblick später klopfte es und Seth blieb nichts übrig, als Dave hereinzubitten. „Hey, Dad “, grüßte er.
    „Hey. “ Dave kam schnellen Schrittes heran und hob Seth ohne Fanfaren vom Stuhl herunter. „Wie oft muss ich dir sagen, dass das eine saudämliche Idee ist?“
    „Ich wollte es fertig haben “, erwiderte Seth und versuchte, betreten auszusehen.

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