Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Titel: Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
Vom Netzwerk:
Regenschleiern verschwunden war. Es war nicht kalt, und doch fröstelte er bei dem Gedanken, auf sich allein gestellt zu sein.
     

Kapitel 16
     
     
    Im Hausflur angekommen zog er seine durchgeweichten Schuhe aus und schlich die Treppe hinauf. Unter Haileys Tür konnte er Licht flimmern sehen, und Gelächter hörte er auch. Offenbar hatte sich seine Schwester dem Willen seiner Mutter gebeugt und verbrachte das Wochenende daheim mit ihren Freundinnen.
    „Pyjama-Party, igitt “, murmelte er. „Bloß weg.“
    Schnell schlüpfte er in sein Zimmer und verriegelte die Tür hinter sich. „Yo, Clyde, wo steckst du? “ Er ging zum Bad durch und runzelte die Stirn, als der Spiegel klar blieb. „Hey, ist alles in Ordnung?“
    Clyde blieb die Antwort schuldig, sodass Seth nichts anderes übrig blieb, als heiß zu duschen und sich danach mit einem von Claires Büchern zu beschäftigen. Es war leicht verständlich geschrieben, aber so richtig warm wurde er damit nicht. Der Gedanke, jedes Mal ein Ritual abhalten zu müssen, wenn er mit Magie herumspielen wollte, war entmutigend und nervte ihn.
    „Was, wenn es mal schnell gehen muss?“, fragte er die unbeeindruckte Nachrichtensprecherin.
    Leises, drängendes Klopfen am Fenster erschreckte ihn beinahe zu Tode. Seth schoss auf die Füße und starrte hinüber.
    Aaron Blackwood starrte zurück.
    Seth sah sich hektisch um und vergewisserte sich, dass seine Tür wirklich verschlossen war. Erst dann sprang er vom Bett und baute sich vor dem Fenster auf. Aaron klopfte wieder, doch Seth verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Was machst du hier?“, fragte er durch das Glas. „Und wie kommst du überhaupt hier rauf?“
    „Das weißt du doch ganz genau! “, zischte Aaron. „Und jetzt mach das verdammte Fenster auf!“
    „Das hättest du wohl gerne. “
    Aarons Augen glommen leicht im flackernden Licht des Fernsehers. „Hier draußen regnet es Bindfäden, du Penner. “
    „Du hättest anrufen können “, erwiderte Seth ungerührt. „Außerdem hat das mit dem Amulett offensichtlich funktioniert, so wie du mich anglotzt. Kannst wieder abhauen.“
    „Nicht ohne den Wolfswurz, oder hast du unseren Deal vergessen? “ Aaron bleckte die Zähne. „Ich rate es dir nicht.“
    Seufzend gab Seth nach und löste den Riegel des Fensterschlosses. „Na schön, komm rein. Aber versau mit deinen Dreckpfoten nicht meinen Teppich. “
    Aaron kletterte unkompliziert, aber elegant ins Haus und schnaubte. „Du hast keinen Teppich. “ Er hob beide Augenbrauen. „Wozu ist das ganze Salz gut?“
    „Für bessere Luft. Hier  ….“ Seth nahm Juliens Flaschenanhänger ab und hielt ihn Aaron hin. „War’s das jetzt?“
    „Wenn du keinen Ärger mehr machst, dann schon “, konterte Aaron. Er holte ein nasses Stofftuch aus der Hosentasche, faltete es ein paar Mal und wickelte den Anhänger vorsichtig darin ein. Das Bündel stopfte er anschließend in seine Hemdtasche. „Und so eine Scheiße zählt als Ärger, verstanden? Lass die Finger von Sachen, die du nicht verstehst, dann hast du vielleicht noch alle deine Gliedmaßen, wenn du in ein paar Jahren aufs College gehst.“
    „Du wirst echt jedes Mal unsympathischer. “ Seth verschränkte wieder die Arme vor der Brust und musterte den klitschnassen Werwolf in seinem Zimmer argwöhnisch.
    „Gewöhn dich dran, Kleiner. Wir freunden uns nicht mit deinesgleichen an. “
    „Rassistisches Arschloch. “ Es rutschte heraus, bevor Seth sich im Griff hatte.
    Aarons Augen wurden noch eine Spur heller und seine Zähne merklich länger und spitzer. „Nein, nicht rassistisch. Nur vernünftig. “ Er kam ganz nahe an Seth heran und grinste spöttisch. Die Wolfszähne sahen falsch in seinem Mund aus, und doch so entsetzlich bedrohlich.
    Unwillkürlich wich Seth zurück.
    Aaron lachte finster. „Oh Mann, ihr Menschen. Ich tue rein gar nichts, aber dein Herz rast schon vor Angst. Weißt du überhaupt, was das in einem Wolf auslöst?“
    Seth schüttelte den Kopf. Kalter Schweiß rann ihm den Rücken herab.
    „Den Jagdinstinkt.“ Aaron beugte sich herab und nahm Seths Geruch in wenigen Atemzügen auf. „Wenn ihr Normalos wüsstet, was wir sind, wärt ihr nichts weiter als Beute . Wir würden euch jagen und fressen, weil eure Angst uns gar keine andere Wahl lässt.“
    „Würdet ihr nicht “, behauptete Seth atemlos. Er kniff die Augen zu, als er Aarons spitzen Eckzahn an seiner Gurgel fühlte. „Weil man euch finden und ausrotten

Weitere Kostenlose Bücher