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Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Titel: Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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bereit und offen für Neues zu sein. Der Rest kommt dann nach und nach.“
    „Lernen ist uns eine Freude und ein Privileg “, ergänzte Claire und zwinkerte. „Nicht gerade cool für einen Jungen in deinem Alter, ich weiß, aber so ist es.“
    Er hob die Schultern. „Hilft ja anscheinend nichts. “
    Sie gingen in den Garten hinaus und Seth atmete begierig die schwere, feuchtwarme Luft ein. Das Aroma der gemähten Rasen in der Umgebung war überwältigend; es machte ihn beinahe betrunken.
    Gretchen zeigte ihm die Stelle. „Hier ist der Zaun kaputt. Ich habe schon den Draht, die Zange und den Knipser herausgeholt, aber im Flechten bin ich leider nicht mehr so geschickt wie früher.“
    „Keine Sorge, das bekomme ich schon hin. “ Seth hockte sich an den Zaun und maß einige Längen Draht ab. Der Knipser war nicht so scharf, wie er hätte sein können, doch mit ein bisschen Kraftaufwand konnte er die benötigten Stücke abschneiden und anschließend mit Hilfe der Zange in den Zaun einflechten. Die losen Enden verdrehte er so fest, dass kein noch so findiges Huhn sie wieder aufdröseln konnte.
    „Das machst du wirklich gut “, lobte Claire. Sie ließ sich neben Seth auf der Erde nieder. In ihren Armen hielt sie das Huhn, das Seth bei seinem ersten Besuch so gut gefallen hatte. „Lucy und ihre Freunde bedanken sich dafür, dass sie jetzt wieder draußen scharren dürfen.“
    Lucy kniff die Augen zusammen und Seth lächelte schief. „Gern geschehen. Hausarrest ist einfach scheiße. “
    „Nana, es sind Damen anwesend “, neckte sie. „Möchtest du sie streicheln?“
    „Ein Huhn? “
    „Wieso nicht? Streich einfach vorsichtig mit dem Finger über ihre Brust. Das gefällt ihr. Guck. “ Claire streichelte das Tier sachte. Lucy gab ein leises, zufrieden klingendes Gurren von sich, also fasste Seth sich ein Herz und tat es ihr nach.
    „Die Federn sind ja ganz weich “, sagte er. Ein Regentropfen traf ihn am Arm und leises Grollen kroch über Little Fortuneswell. „Schade, jetzt müssen sie wohl wieder rein.“
    „Wir auch. Es ist sowieso schon spät “, meinte Claire. Sie ließ sich von Seth aufhelfen, damit sie Lucy nicht absetzen musste, und brachte das Huhn zurück ins Häuschen. „Ich fahre dich gleich nach Hause.“
    Sie sammelten ein paar Hände voll Löwenzahn im Austausch für die Eier, die Claire den Hühnern klaute, und dann ging es nach einem letzten Glas Limonade und einem köstlichen Stück Erdbeertorte zurück nach Blackwood Springs.
    „Sie haben gar kein Gewitter für heute angesagt“, bemerkte Claire stirnrunzelnd. Der Scheibenwischer hatte ordentlich zu tun, da aus den vereinzelten Tropfen ganz schnell ein Platzregen wurde. „Normalerweise passiert das nur, wenn-“ Sie verstummte. „Ich traue mich kaum zu fragen, was Julien dir eigentlich alles verraten hat.“
    „Nur das mit den Flohfängern und den Sirenen. “ Seth schloss die Augen und fuhr die Konturen seiner Amulette nach. „Stimmt es, dass sie die Stadt beschützen?“
    Claire seufzte tief. „Ja. Genau das wollte ich eben sagen. Die Mädchen und ihre Eltern geben sich große Mühe, das Revier der Blackwoods abzuschirmen. Immer, wenn sie ihren Schutzzauber weben, gewittert es. Das Wasser, du verstehst. Aber Seth, ich wünschte, du hättest das nicht erfahren. Je mehr du weißt, desto mehr ziehst du diese Dinge an. Es ist wie Treibsand, du sinkst immer tiefer in die Materie hinein. “
    „Ich dachte, ich soll das alles lernen? “
    „Schon, aber da ging es nur um ein paar Rüpel und einen Geist. “ Sie biss sich auf die Lippe. „Das, was sich hier zusammenbraut, ist nichts für Kinder.“
    Seth verdrehte die Augen. Er hätte darüber diskutiert, wenn ihm die Sorgen der Blackwoods nicht so egal gewesen wären. So aber lehnte er sich zurück und schmollte.
    Claire sah immer wieder besorgt in den Gewitterhimmel und schlich regelrecht zurück nach Blackwood Springs. Der Deputy, der an der Hauptstraße stand, ließ das Blaulicht aufleuchten, zum Zeichen, dass er sie gesehen hatte.
    „Geh gleich rein und ruh dich aus “, empfahl Claire, nachdem sie vor Seths Haus gehalten hatte. „Du siehst erledigt aus.“
    „Mmh. Danke fürs Fahren. “ Er stieg aus und wischte sich das feuchte Haar aus den Augen. „Ich ruf dich an, wenn ich weiß, ob das mit dem Amulett geklappt hat.“
    „Okay. “ Claire lächelte entschuldigend und beinahe ein bisschen traurig. „Bis bald.“
    Seth sah ihr nach, bis das Auto hinter den

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