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Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Titel: Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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würde.“
    „Unfälle passieren “, entgegnete Aaron unbeeindruckt. „Besonders in so abgelegenen Gegenden wie dieser.“
    Wärme strahlte mit einem Mal von Seths Schlüsselbein, wo das Amulett ruhte, hinaus in seinen gelähmten Körper. Die Furcht wurde innerhalb von Sekunden weniger drückend und er schob Aaron entschieden von sich weg. Es war wie eine Neugeburt, die Bedrohung fern von seinem Hals zu wissen. „Nicht mit aufdringlichen Fernsehleuten, die sich überall in eurer Stadt herumtreiben. Irgendwer filmt immer, Kumpel “, sagte er mit fester Stimme. „War’s das jetzt mit den Drohungen?“
    „Du hast echt mehr Mumm, als gut für dich ist. “ Aarons Zähne nahmen ihre ursprüngliche, menschliche Form wieder an und auch seine Augen verdunkelten sich. Als wäre nichts gewesen, schlenderte er zum Fenster. „Halt den Ball flach, verstanden?“
    Seth schnaubte. „Nur, wenn ihr das auch tut. “
    Aaron sprang auf den Fenstersims und schüttelte den Kopf. „Dir ist nicht zu helfen, Morgan. Komm bloß nicht heulend an, wenn dir jemand eins auf die Fresse haut. “
    „Du mich auch! “, rief Seth dem springenden, jungen Mann hinterher. Hinter ihm pingte das Chatprogramm und jagte ihm einen Heidenschreck ein. Er wirbelte herum, sein Geduldsfaden zum Zerreißen gespannt. „ Alter !“
    BlackGhostieYo : Was hat denn der Typ hier gemacht? Hab ich was verpasst?
    Seth nahm das Buch, das er vor Aarons Besuch gelesen hatte und schleuderte es zornig gegen die Wand. „Alles! “, rief er. „Ich habe die Nase voll von dieser verdammten Stadt!“
     
    oOo
     
    Nach einer kurzen Nacht, in der er vom Wald und einem sprudelnden Bach träumte, stellte Seth fest, dass Hailey anscheinend eine Gartenparty für ihre Schauspielkollegen und die neuen Mitschüler organisiert hatte. Noch bevor er überhaupt richtig wach war, hörte er sie, Trisha und Brenda laut miteinander lachen und kreischen.
    „Verdammter Mist “, stöhnte er wehleidig in sein Kopfkissen. Dahin waren seine Pläne für einen ruhigen Sonntag. „Warum tun sie mir das an?“
    Sein Handy vibrierte.
    -  Dein Dad baut hinten den Pool auf. Das bedeutet heiße Mädels in knappen Bikinis!
    Seth vergrub seinen Kopf unter der Bettdecke. „Ugh. Ich wandere aus. “
    -   Alter, was ist los? Ist dir durch den Hexenkram dein Ding abgefault?
    „Das war’s, ich hau ab. “
    Seth wälzte sich aus dem Bett, duschte und schmierte sich in der ruinierten Küche ein paar Brote, nahm sich eine Wasserflasche und die letzten beiden Äpfel und eine Banane aus dem Obstkorb auf der Kücheninsel und machte sich mit dem Fahrrad davon, bevor seine Mutter ihn zwingen konnte, Hailey bei der Vorbereitung ihrer Party zu helfen.
    Auf dem Weg nach Westen radelte er durch den Teil der Stadt, den er bisher noch nicht gesehen hatte. Hübsche Häuser im Gründerstil reihten sich unter alten, großen Bäumen aneinander und die Autos in den Einfahrten waren um einiges teurer, als die, die man sonst in Blackwood Springs zu sehen bekam. Seth bewunderte die teuren Schlitten und fragte sich, ob Julien wohl irgendwo hier lebte.
    Nach und nach wurden die Grundstücke größer und die Häuser standen immer weiter von der Straße entfernt hinter Hecken und hohen Zäunen. Irgendwann lösten Bäume die Zäune ab, und nach ein paar weiteren Meilen gab es gar keine Grundstücke, geschweige denn Häuser mehr.
    Hoffentlich kann mich das Navi nachher zurück nach Hause führen , dachte Seth ein wenig unruhig. Vielleicht sollte ich Hänsel und Gretel spielen und ein paar Markierungen anbringen. Mom bringt mich um, wenn ich hier verloren gehe.
    Er holte sein Telefon heraus und überprüfte, wie lange er ein Signal hatte. Als der Weg endete und er sein Fahrrad abstellen musste, beschloss er, dass er weit genug von zu Hause weg war und schlug sein Lager zwischen zwei alten Baumriesen auf, die mit ihren enormen Wurzeln einen natürlichen, einigermaßen sichtgeschützten Rastplatz bildeten.
    Es war gerade zehn Uhr und die Sonne schien freundlich und sanft durch das dichte Blätterdach. Vom gestrigen Gewitter war bis auf die leicht feuchte Erde nichts mehr zu erkennen. Es gab keine abgerissenen Äste und, soweit Seth das nach einem langen Blick beurteilen konnte, auch keine gespaltenen Stämme oder verbrannte Borke.
    Schulterzuckend breitete er seine Decke aus, fischte die Banane und seine Hausaufgaben aus dem Rucksack und vertiefte sich in seinen Aufsatz für Spanisch. Rodrigo war einer der cooleren Blackwoods,

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