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Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition)

Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition)

Titel: Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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ich abstürzte, viele Stockwerke tief, bis ich von der Turbine pulverisiert wurde.
    »Vielleicht müssen wir bloß mit den Fingern schnippen, und sofort materialisiert sich eine goldene Treppe mit singenden Engeln, die uns zum Notausgang geleiten«, sagte Whit resigniert. »Oder wir lassen uns einfach selber Flügel wachsen und fliegen hier raus.«
    Ich schnaubte. »Klar. Geflügelte Teenager. Sehr realistisch.«
    Bamm!
    Whit und ich sprangen einen halben Meter in die Luft und wirbelten herum – die Tür war aufgeschwungen und gegen die Wand geknallt wie ein harter Fußtritt. Wir warteten ab, verkrampft wie gespannte Federn.
    Eines wussten wir mittlerweile: Durch diese Tür kam nichts Gutes.

Wisty
    »Frühstück ist fertig! Pochierte Eier mit Speck, frische Früchte, Waffeln mit Sirup … war nur ein Scherz, ihr Scherzkekse!«
    Der Besucher stand in der Tür, wie immer schwarz gekleidet. Seine eiskalten grünen Augen glänzten fiebrig. Wenn der Typ einen zu lange anstarrte, gefror einem wahrscheinlich wirklich das Blut in den Adern.
    Er trat ein und blickte sich um wie ein zwanghafter Spurensicherungsmitarbeiter, klopfte sorgfältig die Wände ab und überprüfte die Drahtverglasung des Türfensters.
    »Es ist Zeit-, Geld- und Platzverschwendung, euch am Leben zu halten«, meinte er, ohne sich dazu herabzulassen, uns anzusehen. »Es gibt keinen vernünftigen Grund, bis zum achtzehnten Geburtstag zu warten. Eine reine Vergeudung von Steuergeldern für eure Unterbringung, eure Verpflegung …«
    »Äh …«, sagte Whit mit einem Lächeln, das so falsch war, dass mir schon selber der Kiefer wehtat, »ich bin kein Finanzexperte, aber unsere Verpflegung kostet den Steuerzahler höchstens zehn Cent am Tag.«
    An der Waschnische drehte sich der Besucher um und glotzte ihn an. »Ich dachte, du hättest begriffen, dass du dir die Widerworte sparen solltest?« Er zog eine uralte Zahnbürste aus der Anzugtasche. »Zur Strafe werdet ihr euer Bad mit diesem Reinigungsgerät säubern. Bei meiner Rückkehr ist es keimfrei wie ein OP! In eurem eigenen Interesse.« Er machte sich eine Notiz auf seinem Klemmbrett und murmelte: »Euresgleichen hat in der Neuen Ordnung keinen Platz …«
    »’tschuldigung, Sir«, schaltete ich mich ein. »Aber was ist die Neue Ordnung eigentlich?«
    Der Besucher wirbelte herum, stierte auf mich herab und ließ die Reitpeitsche bedrohlich vor meinen Augen baumeln.
    Seine Antwort klang fast, als würde er ein Liedchen trällern: »Die Neue Ordnung repräsentiert eine glanzvolle Zukunft. Eine Zukunft, in der die verderblichen, trügerischen Freiheiten der sogenannten Demokratien von einer höheren Disziplin verdrängt wurden. Die Neue Ordnung ist Ergebnis jahrelanger Planungen, wissenschaftlicher Umfragen, demografischer Forschungen, effektiver Öffentlichkeitsarbeit, sorgfältig überwachter Wahlen und der strategischen Übernahme politischer Posten.« Er räusperte sich. »Es handelt sich um einen seltenen Moment in der Menschheitsgeschichte – endlich sind all jene, die Werte und Prinzipien haben, in der Lage, zu tun, was geboten ist. Und natürlich ist es geboten, die nötigen Schritte zu ergreifen, um Abweichler, Kriminelle und alle anderen zu eliminieren, die den Wohlstand und das Gelingen der Neuen Ordnung bedrohen.« Der Besucher fuhr sich über das gegelte Haar. »Etwa euch beide.«
    »Aber … was ist denn so schlimm an uns?«, fragte ich wie der größte Einfaltspinsel der Schulklasse.
    Die kalten Augen des Besuchers verengten sich. Er rückte mir auf die Pelle, bis mir sein Gestank in die Nase stieg: Mottenkugeln und Haaröl. »Du kennst die Antwort«, zischte er. »Ihr seid eine Seuche! Die schlimmsten Abweichler, die man sich vorstellen kann! Taschenspieler! Illusionisten!«
    Mein Mund klappte sperrangelweit auf. »Aber wir sind doch nur Teenager!«
    »Ihr seid Kinder!«, fauchte er, als hätte er eigentlich eitrige Pickel sagen wollen. »Und in der Neuen Ordnung sind viele, sehr viele Kinder untragbar.«
    Spätestens jetzt hätte ich den Rand halten, ein treudoofes Gesicht aufsetzen und stumm rumstehen sollen, bis der Psychopath weg war.
    Stattdessen stampfte ich mit dem Fuß auf. »Wir. Sind. Nur. Teenager! «
    Das letzte Wort wurde eher zu einem Kreischen, denn der Besucher holte mit der Reitpeitsche aus, ein hocherfreutes Grinsen im Gesicht …
    Wuuusch! Ich flammte auf, zum ersten Mal seit unserem Umzug ins Ferienlager Alcatraz. Monsterflammen. Ziemlich beeindruckend, selbst für

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