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Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition)

Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition)

Titel: Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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kratziger Stimme: »Ähhhm …« Dann öffnete er das Maul etwas weiter und versuchte sich an einem Brüllen.
    »Du musst ihn zurückverwandeln«, meinte Whit, während er mich sicherheitshalber an den Rand der Zelle zerrte. »Schnell! Bevor das Wiesel kapiert, dass es zu einem Fleischfresser mit Appetit auf Menschenfleisch geworden ist. Sag einfach irgendwas anderes als Kürbis !«
    Wieder brüllte der Löwe – diesmal schon ein bisschen lauter. Langsam freundete er sich mit seiner neuen Gestalt an. Ja, jetzt schien er mich sogar anzugrinsen. Auf jeden Fall zeigte er mir viele lange, scharfe Zähne.
    »Na los«, zischte Whit, ohne den König der Tiere aus den Augen zu lassen.
    Als der Löwe abermals das Maul aufriss, erschallte ein Brüllen, das mir das Haar zerzauste und von den Wänden zurückprallte, bis die ganze Zelle bebte.
    Ich hob den Trommelstock und sagte mit fester Stimme: »Bibbidi-babbedi-bu!«
    Nichts geschah. War ja klar.
    Ich konzentrierte mich. Es ist schon witzig – erst wenn man sich so richtig konzentriert, merkt man, wie wenig man sich normalerweise konzentriert. Ich glaube, ich hatte mich noch nie wirklich konzentriert, bis ich auf einmal mit einem sehr großen Löwen in einer sehr kleinen Zelle stand.
    »Verwandle dich in deine wahre Gestalt !« Ich schwang den Trommelstock. »Mach schon! MACH SCHON! Ich mein’s TODERNST!«
    Bumm! Lichtblitze, Funken, Schwefelgestank und so weiter, und natürlich massenweise Rauch.
    Ich vertrieb die Schwaden mit der Hand, bis ich mir sicher sein konnte, dass der Löwe weg war. Aber ich sah auch keinen Byron, Schande für die Jugend dieser Welt.
    Whit und ich blickten uns erstaunt und restlos verwirrt um.
    Bis wir ein leises Trippeln und Quieken hörten. Es kam von der Tür.
    »Hm«, sagte ich.
    »Hm«, sagte Whit.
    Ich wusste nicht, ob wahre Gestalt im Zaubersprech was anderes bedeutete, so wie Kürbis = Löwe . Aber diesmal war das Ergebnis auf jeden Fall näher dran.
    Byron Schleimiges Wiesel Swain hatte sich in ein leibhaftiges Wiesel verwandelt.

W HIT
    » Das ist meine Schwester! Wow! Du bist ja der Hammer«, gratulierte ich Wisty.
    »Jepp«, meinte sie. »Ich bin eine verdammt gruselige Gruselhexe.«
    »Ein Glück, dass du deine Kräfte jetzt erst entdeckt hast und nicht schon damals, als du klein warst und ich dich immer wegen deiner Haare veralbert habe.«
    Sie grinste, als hätte sie im Lotto gewonnen.
    Als wir gemeinsam auf den winzigen, flauschigen Ex-Byron hinabblickten, stellte er sich auf die Hinterbeine und fauchte uns an. Wie putzig.
    »Ich glaube, das mit dem Löwen hat ihm besser gefallen«, spekulierte ich.
    Da flog die Zellentür auf – die Oberin war da, in Begleitung zweier ihrer gemeinsten, bulligsten Wachmänner. Nennen wir sie doch Ernie und Bert. Wisty und ich nannten sie schon länger so.
    »Was ist das hier für ein höllischer Krach?«, schrie die Oberin, während ihre Augen den Raum durchforsteten.
    »Was für ein Krach?«, fragte ich unschuldig wie ein neugeborener Welpe.
    »Aber hier hat doch ein … ein Löwe gebrüllt.« Die leichenblasse Haut der Oberin nahm ein peinlich berührtes Pink an.
    »Klar«, sagte ich mit einem leichten Stirnrunzeln. »Ein Löwe.« Ich hob die Augenbrauen. »In unserer Zelle.«
    Die Wachmänner tauschten einen Blick. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie das Wiesel durch die offene Tür wieselte. Es hielt sich im Schatten.
    »Wo ist Juniorinformant Swain?«, fragte die Oberin.
    »Der musste leider schon gehen, Oberin«, sagte ich besonders höflich. »Aber keine Sorge, er hat uns ordentlich die Leviten gelesen. Wenn auch nur die Kurzfassung.«
    »Du lügst doch!« Die höhlenartigen Nasenlöcher der Oberin blähten sich, zu beiden Seiten ihres Riesenzinkens gruben sich weiße Linien in die Haut – und schon stürzte sie sich auf mich und rammte mir den Elektroschocker ins Kreuz.

W HIT
    Ich erstarrte. Gleich würde ich unter qualvollen Schmerzen zusammenbrechen und vielleicht sogar ohnmächtig werden. Wie jedes Mal eben. Aber ich spürte nur ein … Kitzeln.
    War der Elektroschocker nicht richtig aufgeladen? Doch das Ding versprühte die üblichen gezackten blauen Funken und verströmte den üblichen Ozongeruch. Es funktionierte eins a, aber es tat nicht weh. Nicht mal ein bisschen.
    Die Oberin funkelte mich an – sie wartete darauf, dass ich zu Boden ging, und ich tat ihr den Gefallen. Ächzend sank ich auf die Knie. Meine Hände rutschten von der Wand ab, als könnte ich mich nicht mehr auf den

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