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Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition)

Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition)

Titel: Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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hatte? Ich konnte es nicht mal Wisty erklären.
    Ich hätte ihr nicht mal ansatzweise begreiflich machen können, wie es gewesen war, mit Celia vereint zu sein … und kurz darauf zuzusehen, wie sie mich erneut verließ.

Wisty
    »Du bist also die Wochenanführerin. Was bedeutet das genau?«, fragte ich Janine – eine von vielen Fragen, die ich in den nächsten Tagen stellen würde. Während Whit mit Celia sprach (oder sonst was machte …), wollte ich herausfinden, wie das Garfunkel’s funktionierte.
    »Die Erwachsenen haben eindrucksvoll demonstriert, dass Macht den Charakter verdirbt.« Janine klang wie eine Politikerin im Wahlkampf. Aber wie eine, die wirklich was draufhatte. »Trotzdem muss irgendwer das Kommando haben. Irgendwer muss Entscheidungen fällen, sonst geht es drunter und drüber. Deshalb haben wir immer einen Anführer, der aber jede Woche wechselt. Diese Woche bin ich dran.«
    »Der kommende Anführer wird einen Tag lang vom Vorgänger eingearbeitet«, erläuterte Sasha und stützte sich auf Janines Schreibtisch. »Und am letzten Tag seiner Amtszeit zeigt er dem nächsten, wie es läuft. Das klappt ganz gut. Vor allem die Woche vom 22.   September war spektakulär .«
    Janine verdrehte die Augen.
    »Lass mich raten«, sagte ich zu Sasha. »Das war deine Woche.«
    Sasha grinste. »In der Tat. Eine glorreiche Phase der Revolution. Mein Erlass zur Abschaffung der lästigen Toilettenspülpflicht wird bis heute in gebildeten Kreisen diskutiert.«
    Nach einem verächtlichen Blick auf Sasha wandte sich Janine wieder an mich. »Gut, dass ihr zwei hier seid. Eure Fähigkeiten werden dringend gebraucht.«
    »Fähigkeiten? Widerlinge in Wiesel verwandeln und so?«
    »Zum Beispiel«, meinte Janine nüchtern. »Wie es aussieht, seid ihr deutlich mächtiger als die anderen Hexen und Zauberer, die wir bisher entdeckt haben.«
    »Andere?« , fragte ich verblüfft.
    »Ja, gewissermaßen. Doch nach allem, was man so hört, seid ihr eine ganz andere Hausnummer. Keine Feld-Wald-und-Wiesen-Trickser wie der Rest.« Janine ignorierte meinen fragenden Blick. »Aber nach der Befreiungsaktion morgen Nacht wissen wir sicherlich mehr. Wir holen ein paar Kids aus dem Oberwelt-Gefängnis.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, aber Whit und ich müssen nach unseren Eltern suchen. Sasha weiß Bescheid.«
    Janine packte mich am Arm. »Nein, Wisty, ihr müsst uns helfen. Es geht um den Knast, in den sie euch gleich nach eurer Entführung gebracht haben – um die Besserungsanstalt der Neuen Ordnung. Hier in Freiland nennen wir sie Oberwelt-Gefängnis, weil sie ein Gefängnis ist . Das Leben der Kids steht auf dem Spiel. Ist dir das klar?«
    »Ja. Ich war selber da. Ich weiß, wie es dort ist. Aber unsere Eltern gehen vor. Wir müssen sie finden. Punkt.«
    »Das sagst du jetzt«, erwiderte Janine, ohne meinen Arm loszulassen. »Aber du weißt nicht, wie schlimm es im ›Oberwelt‹ wirklich ist. Du hast keine Ahnung.« Sie drehte sich zu Sasha. »Bring sie zu Michael Clancy.«

Wisty
    Als Whit von Celias Verabschiedung zurückkehrte, sah er nicht gut aus. Er sah schrecklich aus, für seine Verhältnisse. Zerknautscht und verheult.
    »Wer ist Michael Clancy?«, fragte er.
    »Keine Ahnung. Anscheinend soll er uns irgendwas über eine Befreiungsaktion erzählen.« Ich räusperte mich, um Sashas Aufmerksamkeit zu erregen. Er lief ein Stück vor uns. »Wer ist Michael Clancy?«
    »Er ist gleich da drinnen.« Sasha öffnete die Tür zu einer dunklen Kammer, in der eine einzelne Matratze lag.
    »Ich bin Michael«, sagte eine leise Stimme. »Was wollt ihr von mir?«
    »Erzähl ihnen deine Geschichte«, antwortete Sasha und wandte sich an uns. »Setzt euch zu Michael und hört ihm zu. Ihr könnt euch zu ihm auf die Matratze hocken. Da ist genug Platz für alle.«
    Es war tatsächlich genug Platz, denn Michael war der magerste Junge, den ich je gesehen hatte. Er erinnerte mich an Bilder von Hungersnöten und Flüchtlingslagern … und an Kids, denen ich im Oberwelt-Gefängnis begegnet war. An unsere Zeit hinter Gittern.
    »Hallo, Michael«, sagte ich.
    »Hey, Mike«, sagte Whit.
    Michael war hohlwangig und ausgezehrt und seine Augen sahen aus, als wäre er schon lange gestorben. Trotzdem hatte er etwas fieberhaft Entschlossenes an sich.
    Er erkundigte sich nicht nach unseren Namen. Er fing einfach an zu erzählen.
    »Die Erinnerung ist eine Betrügerin. Das wisst ihr doch, oder? Aber ich bin mir sicher, dass meine Geschichte die

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