Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition)
Weissagungen ausgegangen.
»Aber selbst wenn das alles stimmt«, meinte ich. »Wie sollen wir denn bitte eine Regierung stürzen, die ganze Städte zerstören und wiederaufbauen kann? Außerdem müssen wir immer noch nach unseren Eltern suchen.«
Wisty nickte. »Das haben wir euch von Anfang an gesagt.«
»Da!« , rief jemand. Ich drehte mich zur Wand … auf der sich tatsächlich Buchstaben herausbildeten. Was zur …
SCHON BALD WERDEN JUGENDLICHE
ÜBER DIE WELT HERRSCHEN
Ein Zittern durchfuhr mich. So was Ähnliches hatte ich schon mal gehört – von Celia. Aber die Botschaft ging noch weiter:
UND DAS WERDEN SIE BESSER MACHEN,
ALS DIE ERWACHSENEN ES JEMALS
HINGEKRIEGT HABEN.
»Wow«, murmelte Wisty. »Das ist mal ’ne Ansage.«
Auf einmal tauchte Sasha auf. Er rannte zu Janine und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Janine hörte zu, nickte und wurde zunehmend nervös, zumindest für ihre Verhältnisse.
Dann sah sie Wisty und mich an. »Sag’s ihnen, Sasha. Na los.«
»Unsere Spione im Oberwelt-Gefängnis haben uns eine Nachricht geschickt«, meinte er. »Für morgen früh sind weitere Auslöschungen geplant. Durch Verglühen.«
Die anderen Kids rangen nach Luft und zischten entsetzte Flüche. Ich erinnerte mich an Michael Clancys Geschichte und reagierte genauso. Wisty auch.
»Noch was«, sagte Sasha. Nun blickte er Wisty und mich direkt an. »Eure Eltern sind wieder in Gefangenschaft geraten.«
»Was?« , riefen wir.
»Wo sind sie?«, fragte Wisty schnell.
»Egal wo«, sagte ich, »wir sind genau da, wo sie sind. Mit sofortiger Wirkung. Tut mir leid, dass wir euch nicht bei eurer Befreiungsaktion helfen können, Sasha.«
»Ganz im Gegenteil«, erwiderte Sasha selbstsicher. »Eure Eltern werden im ›Oberwelt‹ festgehalten.«
Ich musste Wisty nicht mal ansehen, um zu wissen, was sie dachte. Drei Worte zerhämmerten mir fast den Schädel: Tod durch Verglühen.
»Wenn das so ist …«, fing ich an.
»… sind wir natürlich dabei«, fuhr Wisty nahtlos fort.
Wisty
Das Team, das ins Oberwelt-Gefängnis eindringen sollte, wurde von einem Mädchen angeführt – das fand ich schon mal gut. Margo war ungefähr so klein wie ich, aber hart wie ein Amboss. Musste sie auch sein, denn sie war aus dem »Oberwelt« geflohen und hatte ein paar Finger verloren. Wenn sie an Den Einen dachte, entwickelte sie starke Mordgelüste.
Ich muss zugeben, dass es mir inzwischen ähnlich ging. Schließlich wollte der Typ morgen früh meine Eltern verglühen lassen! Aber das würden wir verhindern.
Margo führte uns durch eine verlassene U-Bahn-Station. Mit Taschenlampen aus der Baumarktabteilung des Garfunkel’s bahnten wir uns einen Weg durch die feuchtkalte Dunkelheit.
»Wenn wir drinnen sind, sollten wir zuerst die Kids befreien«, meinte Margo. »Wir wissen schon, wo sie sind. Dann machen wir uns auf die Suche nach euren Eltern.«
»Warten wir’s einfach ab, okay?«, sagte Whit. »Das können wir uns immer noch überlegen, wenn wir drinnen sind. Die eigentliche Frage ist doch: Wie kommen wir rein?«
Margo nickte Whit und mir zu. »Ein bisschen Magie könnte nicht schaden.«
Als wir stehen blieben, hielt auch der Rest unseres neunköpfigen Teams inne.
»Es gibt keinen richtigen Plan, oder?«, fragte Whit.
»Na ja, zur Not können wir uns immer noch gefangen nehmen lassen«, meinte Margo. »Das ist gar kein Problem.«
Bisher hatte ich bloß mit einem Ohr zugehört, weil ich nur an unser Wiedersehen mit unseren Eltern denken konnte. Ich konnte es nicht erwarten. Aber jetzt war es Zeit, zur Sache zu kommen …
»Ich hätte da schon einen Plan«, sagte ich. »Ich hab eine ganze Weile drüber nachgedacht. Wir brauchen auf jeden Fall Tarnungen . Wir müssen mit der Umgebung verschmelzen. Ich dachte, Whit könnte einen Wachmann spielen. Ich kann versuchen, ihn ein bisschen altern zu lassen, und ihm eine Uniform verpassen. Dann kann er einfach reinspazieren. Ich will mich auf keinen Fall gefangen nehmen lassen, Margo.«
»Und was ist mit dir?«, fragte Whit mich. »Wie willst du reinkommen?«
»Mit einem Zauber. Aber es muss ein Zauber sein, den ich auf jeden Fall hinkriege. Bevor wir los sind, habe ich ein paar Sachen ausprobiert und bin dabei auf etwas Interessantes gestoßen. Es müsste klappen.«
»Was ist so interessant?«, hakte Whit nach.
»Du findest es sicher blöd. Blöd und übergeschnappt.«
»Wisty. Was hast du vor? Wie willst du da reinkommen?«
»Ich dachte …« Ich verstummte – und
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