Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus
einen Brief von LSL: »Ich habe ihn heute Morgen bekommen. Der Bürgermeister möchte dringend mit mir sprechen. Ich spüre, dass sich etwas Schreckliches anbahnt, und meine Intuition irrt selten. Wir müssen aufpassen! Vor allem müssen wir überprüfen, ob sie es immer noch auf Dodo abgesehen haben. Er ist der Schwächste.«
Nina hörte ihrem Lehrer angespannt zu und ging grübelnd im Zimmer auf und ab.
»Sag mir, Nina, habt ihr heute Nacht wieder etwas angestellt?«
Die Frage des Lehrers überrumpelte Nina, und so platzte ihr heraus: »Wir sind in Karkons Palast eingedrungen und haben etwas herausgeholt. Mehr kann Ihnen nicht sagen, Professor ...«
Nina blickte Professor José an, der sich aus dem Sessel erhoben hatte und ihr tief in die Augen schaute. »Ich verstehe. Aber wenn ich euch helfen soll, musst du mir schon etwas sagen.«
Nina drehte sich um und starrte gedankenverloren auf die Bücherregale. »Ich muss eine Mission zu Ende bringen. Die Alchimie hilft mir, aber Graf Karkon ist stark und benutzt viele magische Waffen. Bis jetzt habe ich ihn immer besiegt, aber ich weiß nicht, ob ich es noch einmal schaffen werde. Glauben Sie mir, Professor, ich würde Ihnen gern erklären, was gerade vor sich geht, aber ich kann wirklich nicht. Ich bitte Sie, in Dodos Nähe zu bleiben und herauszufinden, was der Bürgermeister vorhat.«
Professor José trat zu Nina, streckte die Hand aus und streichelte ihr über die Wange. »Du bist genau wie dein Großvater. Du hast einen starken Charakter und ganz außergewöhnliche alchimistische Gaben. Ich bin stolz, dein Lehrer zu sein, auch wenn ich manchmal glaube, dass du Sachen weißt, die ich mir nicht einmal vorstellen kann.« Dann drehte sich der Professor um und fügte hinzu: »Das, was ich für dich und deine Freunde tun kann, werde ich gerne machen. Ich verspreche es dir. Lass uns wieder rübergehen, sie warten bestimmt schon auf uns.«
»Professor«, hielt Nina ihn auf, »wissen Sie, was das Kabitus Morbante ist?«
»Ja, natürlich.« Professor José war ziemlich überrascht. »Es ist ein Zauber der dunklen Magie. Man benutzt ihn, um bestimmte Objekte zu verseuchen und stärker zu machen. Warum fragst du mich das?«
»Karkon hat diesen Zauber benutzt. Da bin ich mir sicher. Aber ich weiß nicht, wie ich mich dagegen verteidigen soll«, antwortete Nina beunruhigt.
»Ich kenne kein Mittel, mit dem das Kabitus Morbante unschädlich gemacht werden kann. Ich beschäftige mich nicht mit dunkler Magie, das weißt du ja.«
»Ich verstehe. Dann muss man also ein Gegenmittel suchen. Wenn ich Hilfe brauchen sollte, werde ich es Ihnen sagen, machen Sie sich keine Sorgen«, erwiderte Nina entschlossen.
Als Dodo Professor José in den Orangensaal eintreten sah, lief er ihm entgegen und umarmte ihn.
»Wo ist deine orangefarbene Mütze geblieben?«, fragte José.
»Die hab ich verl.. .loren«, antwortete Dodo verlegen.
Den Rest des Sonntags verbrachten sie mit vergnügten Witzen und Ljubas schmackhaftem Essen. Am Nachmittag zog sich der Lehrer in die Dependance zurück, um die Nase in seinen verstaubten Alchimiebüchern zu vergraben. Die Kinder entschieden, ins Acqueo Profundis zu Max und Andora hinunterzusteigen.
»Endlich xeid ihr gekommen! Ich habe mir schon Xorgen gemacht!«
»Es ist alles gut gegangen, Max. Auch wenn Ondula verletzt wurde«, sagte Nina betrübt.
Max, der konzentriert an Andoras Gesicht gearbeitet hatte, ließ erschrocken sein Werkzeug sinken und drehte sich zu Nina. »Ondula wurde verletzt? Wie geht ex ihr jetzt?«
»Um ein Haar hätte es böse geendet, aber mittlerweile geht es ihr wieder gut. Eterea hat sie sofort geheilt«, beruhigte Nina ihn.
»Die Hüterin der Alchimie hat nach dir gexucht«, informierte der Androide sie, während er sich wieder Andoras rechter Wange widmete und sie polierte.
»Dann muss ich sofort mit ihr Kontakt aufnehmen. Ich muss wissen, ob das zweite Element funktioniert.« Nina war ganz gespannt und konnte es kaum erwarten, mit Eterea zu sprechen.
Fiore und Roxy hatten sich mittlerweile neben Andora gestellt und musterten sie aufmerksam. Der karkonianische Androide schaute die beiden Mädchen an und senkte dann den Kopf.
»Max, sie ist jetzt wirklich perfekt - als ob sie nie einen Unfall gehabt hätte. Das Gesicht ist total normal und auch die Arme und Beine sind wieder wie neu«, lobte Fiore ihn und berührte bewundernd eine von Andoras Händen.
»Aber ist sie nun gut oder böse?«, fragte Roxy besorgt.
»Ich
Weitere Kostenlose Bücher