Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya
kenne es. Und eines Tages wirst auch du erfahren, was es ist, und die Unendlichkeit der Freiheit wird dein Herz erfüllen. Nun ist es Zeit für mich zu gehen. Kehr zur Erde zurück und grüß Max herzlich von mir. Ihr fehlt mir alle sehr.«
Es war, als ob die Lichtgestalt des Großvaters die Arme um sie legte, und Nina spürte in dieser wärmenden Umarmung seine ganze Liebe. Sie wollte ihm einen Kuss auf die Wange geben, doch sie fühlte nur ein leichtes elektrisches Kitzeln auf ihren Lippen. Opa Mischa war verschwunden. Nina sah nur noch einen Streifen Licht zum Mirabilis Fantasio gleiten.
Ein Wirbel aus Farben umhüllte die junge Alchimistin und katapultierte sie in die gummiartige Masse an der Grenze zum magischen Universum. Blitzendes Wetterleuchten, kalte Böen und warme Winde begleiteten ihre Rückreise zur Erde.
Als sie die Augen öffnete, saß sie wieder auf dem Glasthron im Acqueo Profundis. Die Uhr zeigte immer noch sechzehn Uhr und zwanzig Minuten. Max stand bereit und half ihr aufzustehen.
Dann fragte er: »Wie ixt ex gelaufen? Wax hat Eterea dir gexagt?«
»Sie hat von der Schönheit gesprochen und dann hat sie mir dies gegeben. Es ist der Spiegel der Erkenntnis.« Nina zeigte Max den Spiegel und der kräuselte seine metallische Stirn.
»Diexen Gegenxtand habe ich noch nie gexehen. Wozu dient er?«
»Er spiegelt die Falschheit der Menschen wider. Ich kann ihn nur ein Mal benutzen.«
Nina drehte ihn nachdenklich in ihren Händen. Dann sah sie ihren Androidenfreund lächelnd an und erzählte ihm, dass sie mit Opa Mischa geredet hatte.
»Wie geht ex ihm?« Aufgeregt schaukelte Max hin und her.
»Es geht ihm gut und er lässt dich herzlich grüßen. Du fehlst ihm. Aber weißt du, was noch Tolles passiert ist? Ich habe Birian Birov und Tadino de Giorgis kennengelernt. Sie haben mir dieses Buch gegeben, das Uroboros.«
Nina legte den Spiegel aus der Hand und griff hinter sich auf den Glasthron, wo sie das dicke Buch liegen gelassen hatte. Sie hob es mühsam hoch und zeigte es Max.
Der machte erschrocken einen Satz zurück. »Diexex Buch kenne ich. Xei vorxichtig!«
»Ist es gefährlich?«, fragte Nina überrascht.
»Ja! Xehr gefährlich. Nimm ex mit inx Labor oder wohin auch immer. Aber laxx ex nicht hier bei mir!« Max wandte Nina den Rücken zu und lief zum Kamin, um die Säcke mit den Mineralien zu ordnen. Dann drehte er sich um und fragte: »Haxt du eigentlich die Xache mit dem geflügelten Löwen erzählt?«
»Ja, aber Opa hat nicht viel dazu gesagt. Ich bin jetzt eine Alchimistin und muss die Probleme auch allein lösen können. Aber er hat mit mir über Koronna gesprochen.«
Als Nina den Namen des Waldes von Xorax aussprach, weiteten sich Max’ Augen und er wisperte: »Du bixt doch nicht etwa in den Koronnawald gegangen?«
»Nein, ich weiß doch, dass ich das nicht darf«, antwortete sie sofort.
Da holte der Androide erleichtert Luft, ließ sich auf seinen Hocker sinken und betrachtete die Fische, die um das Acqueo Profundis schwammen. Nina streichelte ihm lachend über den glänzenden Kopf. Dann ging sie zum Ausgang.
Es gab wirklich viel zu tun und sie wollte nicht eine Sekunde verlieren. Als sie im Labor ankam, legte sie das Uroboros neben das Systema Magicum Universi auf den Experimentiertisch, verstaute ihre Abhandlung in der zweitobersten Schublade und betrachtete schließlich eingehend den Spiegel der Erkenntnis. Er sah aus wie ein normaler antiker Spiegel. Doch die glatte Glasfläche zeigte nur eine schwarze Leere. Nina dachte an Etereas Worte und steckte ihn behutsam in ihre Tasche. Da bemerkte sie, dass sich das sprechende Buch leicht von seinem üblichen Platz fortbewegt hatte. Das war noch nie passiert! Sofort legte sie die Hand mit dem Sternenmal auf den Buchdeckel. Dieser sprang gewaltsam auf. Gelblicher Rauch befreite sich aus seinem Inneren. Nina musste husten. Der beißende Geruch raubte ihr fast den Atem. Dann erschien auf dem flüssigen Blatt eine Schrift.
Nicht heute und nicht jetzt.
Hier ist nicht der richtige Ort.
Fort damit, leg das Buch weg.
Neben dem Kamin werd ich vor der Schlange sicher sein.
Hastig machte Nina das, was ihr das Buch befohlen hatte, und deponierte das Uroboros neben den Kamin auf dem Fußboden.
»Buch, wann werde ich das Uroboros lesen können?«
Du wirst es bald erfahren.
Und deine Freunde helfen dir.
Es wird kein leichtes Unterfangen sein.
Die Alchimie jedoch weist dir den Weg.
Mit einer letzten kleinen gelben Rauchwolke
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