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Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya

Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya

Titel: Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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Erkenntnis hervor und hielt ihn mit ausgestrecktem Arm vor den Kopf des unheimlichen Mönchs. Der schwarze Spiegel ging sofort in Flammen auf. Das Bild der Stimme spiegelte sich erbarmungslos in ihm wider: eine monsterhafte Fratze, das entstellte Gesicht eines ekelhaften Wesens.
    Ein markerschütternder Schrei erschreckte Nina zu Tode. Der Mönch floh vor seinem Abbild. Hunderte von Flammenzungen, die aus dem glühenden Spiegel stoben, verfolgten ihn. Nina konnte ihn nicht mehr in den Händen halten. Die Hitze verbrannte ihr die Finger. Der Spiegel der Erkenntnis glitt aus ihren Händen, fiel auf den Boden und zersprang in tausend Stücke.
    Funken stoben nach allen Seiten und setzten das Turmzimmer in Brand. Nina bekam vor lauter Rauch keine Luft mehr. Orientierungslos tastete sie nach dem Ausgang. Dabei stieß sie gegen die Skulptur, die sie gemeißelt hatte. Diese kippte um und zerbrach. Zwischen Spiegelscherben und Marmorstücken versuchte Nina den Feuerzungen zu entkommen, doch sie verlor das Gleichgewicht und taumelte ungebremst gegen eine der großen Fensterscheiben. Das Glas zerbarst und Nina fand keinen Halt mehr. Sie spürte, wie sie in den leeren, endlosen Abgrund stürzte. Nur noch das Pfeifen des Windes in ihren Ohren vernahm sie. Sie schrie und schrie. Doch niemand half ihr.
    Nina riss ihre großen blauen Augen auf. Schweißtropfen rannen von ihrer Stirn.
    Reglos blieb sie einige Sekunden auf ihrem Bett liegen. Im Dunkel des Zimmers war nicht das kleinste Geräusch zu vernehmen. War sie tot? Sie versuchte, ihre Hände und Füße zu bewegen, und langsam begriff sie, dass der Albtraum zu Ende war. Die Stimme war verschwunden.
    Immer noch zitternd knipste sie die Nachttischlampe an und wankte ins Badezimmer. Nina öffnete den Hahn der Badewanne und ließ warmes Wasser hineinströmen. Dann tauchte sie ein. Langsam verschwand die Angst. Doch das Höllenfeuer des zweiten Turms würde sie wohl nicht so schnell vergessen können.
    Als Nina um acht Uhr morgens zum Frühstücken in die Küche kam, schaute Ljuba sie skeptisch an. »Ninotschka, was hast du? Du bist ganz blass um die Nase.«
    Nina schwieg, und die liebe Sahnetorte fragte nicht weiter nach. Sie kannte das Mädchen nur zu gut. Es verhielt sich genau, wie Professor Mischa es ab und an getan hatte.
    Mit angespanntem Gesicht ging Nina hinüber zur Dependance. Sie wollte nachsehen, ob Professor José zurückgekehrt war.
    »Professor!«, rief sie erleichtert, als sie ihren spanischen Lehrer im Schaukelstuhl sitzen sah. »Ich bin so froh, Sie zu sehen!«
    » Hola , Nina.« Auch der Professor hatte nicht gerade eine ruhige Nacht verbracht.
    »Wie ist es gelaufen?« Nina lächelte. Zu sehen, dass es Professor José gut ging, hob ihre Laune.
    »Ich habe ein paar sehr wichtige und ziemlich beängstigende Dinge herausgefunden«, sagte er und tippte auf eine vergilbte Schriftrolle, die er in der Hand hielt. »Mir ist nicht ganz klar, in was für eine Geschichte du da verwickelt bist, meine liebe Schülerin, aber da deine Freunde auch etwas mit diesem alchimistischen Abenteuer zu tun haben, halte ich es für richtig, auch sie zu informieren. Sag ihnen sofort Bescheid. Um zehn Uhr treffen wir uns im Kaminzimmer. Da können wir in Ruhe reden«, sagte der Professor und ein vielsagender Ausdruck zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.
    Nina begriff sofort, wie wichtig die Dokumente sein mussten, die er in den Händen hatte. Sie wich einen Schritt zurück. »Das werde ich machen. Aber Professor, da ist noch etwas anderes: Der geflügelte Löwe ist wieder lebendig und er bedroht uns.«
    »Ich dachte mir schon so etwas. Aber hab keine Angst. Das Böse wird bald besiegt sein, du wirst sehen.« Der Professor zwinkerte Nina zu und schaukelte in seinem Stuhl.
    Nina sah ihn an. Für einen Moment kam ihr der Gedanke, dass Professor José zu viele Dinge wusste. Er machte zu viel im Alleingang. Zweifel stiegen in ihr hoch. Aber sie verscheuchte diese hässlichen Gedanken sofort. Nein, Nina durfte Professor Josés Absichten nicht infrage stellen. Es gab keinen Grund dazu.
    Um Punkt zehn Uhr waren die Freunde schon im Kaminsaal versammelt. Das Mädchen vom Sechsten Mond sah ihnen tief in die Augen und sagte: »Ich habe wieder von der Stimme geträumt. Es war furchtbar. Diesmal dachte ich wirklich, ich würde sterben.« Ninas blaue Augen wurden vor Anspannung fast grau und ihr blasses Gesicht erschreckte die Freunde.
    »Hat sie dir etwas angetan?«, fragte Fiore ängstlich.
    »Die

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