Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya
Xorax noch nie gekommen! Opa Mischa schaute milde auf sie herab und fuhr über seinen dichten leuchtenden Bart.
»Ninotschka, ich möchte dir zwei Freunde von mir vorstellen. Zu meiner Rechten ist Tadino de Giorgis und zu meiner Linken Birian Birov. Ich weiß, dass du lange darauf gewartet hast, sie endlich kennenzulernen.«
Nina traute ihren Augen nicht. Am liebsten hätte sie alle auf einmal umarmt, um sich für die Hilfe zu bedanken, die sie ihr stets durch ihre Bücher und ihre Briefe leisteten. Aber sie wusste, dass ihre Körper aus Licht für Menschenhände nicht greifbar waren. Und so dankte sie ihnen in Gedanken.
»Ich bin sehr glücklich, eure Bekanntschaft machen zu dürfen.« Birian Birov war von kleiner Statur, seine Haare waren schwarz, das fröhliche Gesicht rund und pausbäckig. Der Autor von Verschollen und Abenteuergefährten sah vertrauen erweckend, fast väterlich aus. Tadino de Giorgis hingegen war so groß wie Opa Mischa und sehr hager. Seine langen Haare waren glatt und schneeweiß, wie auch sein Bart, der ihm bis zur Brust reichte. Die beiden bedeutenden Alchimisten blickten Nina sanft an und lächelten ihr wohlwollend zu.
Birian Birov und Tadino de Giorgis machten einen Schritt auf Nina zu und überreichten dem Mädchen ein dickes altes Buch mit dem Titel Uroboros. Auf dem roten Buchdeckel war eine weiße Schlange eingeprägt, die sich in ihr eigenes Schwanzende biss.
Umständlich nahm Nina das Buch entgegen und fast rutschte ihr der Spiegel der Erkenntnis aus der Hand.
Tadino beobachtete sie vergnügt. »Benutze es vor deiner nächsten Reise. Du wirst etwas Nützliches darin finden. Es wird dir im Kampf gegen einen mächtigen Feind helfen.«
Dann war Birov an der Reihe. »Die Geheimnisse werden enthüllt werden, du musst die alchimistischen Formeln nur richtig anwenden. Doch der Weg zum Ziel wird noch sehr steinig sein.«
Dann schwand das Bild der beiden Alchimisten und Nina blieb allein mit ihrem Großvater zurück.
»Großvater, du fehlst mir so. Die Rettung des Sechsten Mondes wird immer schwerer und ich habe Angst, dass ich es nicht schaffe.«
Der alte Professor unterbrach sie liebevoll: »Moja djèvocka, du wirst immer besser, jeden Tag. Alles wird gut gehen. Du musst nur den Anweisungen des Systema Magicum Universi folgen, und vor allem dem, was Eterea dir sagt. Außerdem kannst du dir sicher sein, dass ich dir mit Briefen, Büchern oder Filmaufnahmen jederzeit zu Hilfe komme, wenn es notwendig ist. Ich bin immer bei dir. Ich folge jedem deiner Schritte. Aber Xorax, der Sechste Mond, ist in deinen Händen. Rette ihn!«
»Großvater, ich habe Angst! Der geflügelte Löwe ist wieder erwacht. Was, wenn er zur Villa Espasia kommt? Und die Gefahr, die von Karkon und LSL ausgeht, bedroht auch meine Freunde und Professor José.«
»Ach ja, der gute José. Du darfst dir keine Sorgen machen. Auf jeden Menschen wartet ein anderes Schicksal. Und auf José wartet seines. Er ist ein Alchimist, vergiss das nicht, Nina. Er weiß genau, auf was er sich einlässt.«
Dass der Großvater ausgerechnet über das Schicksal von Professor José sprach, überraschte Nina. »Ist Professor José denn in Gefahr? Wird der Löwe ihm etwas antun?«
Opa Mischa hob hilflos die Arme. »Jeder von uns hat sein Schicksal, jeder wählt seinen eigenen Weg. Und José wird den seinen gehen. Das wirst du schon noch verstehen. Ja, der Löwe ist gefährlich, aber es gibt andere Gefahren, die noch viel bedrohlicher sind. Doch du wirst es schaffen, Nina. Da bin ich mir sicher.« Professor Mischa hob den Blick und deutete auf die anderen fünf Monde, die rechte, die linke und die mittlere Sonne. Majestätisch drehten sie sich zur Harmonie des Universums im regenbogen durchzogenen Himmel. Der Großvater ergriff Ninas Hand. »Sieh es dir an. Das Leben fließt frei und leicht dahin und bringt Glück und Freude. Es ist wunderbar. Die Kinder dürfen ihre Fantasie nicht verlieren, sie müssen immer weiter denken und ihre Ideen zum Sechsten Mond schicken, sonst wird auch all dies verloren gehen.«
Nina ließ ihre Augen durch den Himmel und über die weite Landschaft wandern. Ihr Blick blieb an Koronna hängen, dem geheimnisvollen Wald, zu dem den Menschen der Zutritt verboten war. »Großvater, warum darf ich nicht dorthinein?«, fragte Nina zaghaft.
»Noch ist der Moment nicht gekommen. Du bist noch nicht so weit. Koronna behütet Xorax’ größtes Geheimnis.«
»Kennst du es?«, fragte Nina interessiert.
»Ja, ich
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