Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya
klopfte wie wild. »Wo sind wir da bloß hineingeraten?«
»Wir müssen nur aufpassen, dass Sahnetorte nicht versucht, das Zimmer zu betreten«, überlegte Cesco.
»Das stimmt. Ich würde vorschlagen, wir werden abwechselnd Wache halten, bis Ljuba schlafen geht.« Nina hatte eine gute Lösung gefunden.
Als sie die Hände in die Hosentaschen steckte, bemerkte sie, dass sie immer noch Max’ Brief bei sich hatte. »Bei allen Schokoladen der Welt! Ich habe versprochen, dass ich ihn zur Post bringe!«
»Den Brief für Andora?«, fragte die neugierige Roxy. »Dann ist es also wahre Liebe?«
Fiore schlug sich die Hand auf den Mund und kicherte los.
»Liebe?... Ich weiß nicht. Ich glaube, sie sind einfach gute Freunde geworden«, antwortete Nina.
»Das war doch nur Spaß«, sagte Cesco beschwichtigend.
»Ja. Ist schon gut. Also, ich geh jetzt diesen Brief einwerfen. Kommt ihr mit?«, fragte Nina und war schon fast an der Tür. Dann drehte sie sich um und fragte: »Und wer bleibt bei Professor José?«
Cesco bot sich an. »Geht ihr. Aber beeilt euch und seid vorsichtig!«
Schnell schlüpften Dodo und die Mädchen in die dicken Winterjacken, setzten sich ihre Mützen auf und zogen sich die Handschuhe an. Dann machten sie sich auf den Weg.
Es war schon nach fünf Uhr. Die Dämmerung war bereits hereingebrochen und die Straßenlaternen verströmten ein romantisches rosafarbenes Licht.
Als die vier Freunde zur Post kamen, sahen sie aus dem Gerichtsgebäude nebenan eine Gruppe Richter und Anwälte in heller Aufregung herauskommen. Sie sprachen lebhaft mit drei Ratsherren, die erklärten, dass der Bürgermeister Loris Sibilio Loredan bald wieder ins Rathaus kommen würde und seine Abwesenheit nur vorübergehend sei.
Nina wurde misstrauisch, und nachdem sie Max’ Brief eingeschmissen hatte, gab sie den Freunden ein Zeichen, still zu sein, um die aufgeregten Gespräche mit anzuhören.
»Der Bürgermeister ist krank, aber er wird bald auf seinen Posten zurückkehren«, sagte einer der drei violett gekleideten Herren. »Sie müssen sich keine Sorgen machen, die Angelegenheiten der Stadt sind in guten Händen!«
Aber bei der Nachricht, dass LSL krank war, runzelten die Richter und Anwälte die Stirn.
»Eine Krankheit kann doch keine ganze Ratsversammlung und sogar die Justiz lahm legen«, beschwerten sie sich aufgebracht. »Ist es denn möglich, dass es keine Medizin gibt, die ihn schnell genesen lässt? An was für einer Krankheit leidet LSL? Braucht er Spezialisten? Oder ist das eine der vielen Lügen, die er uns erzählt, seitdem er Bürgermeister geworden ist?«
Die Diskussion wurde immer lebhafter, und obwohl es fürchterlich schneite, versammelte sich bald eine Menschentraube um die Gruppe, um anzuhören, was die Anwälte und Richter sagten.
Da wurden die Ratsherren gereizt und schrien: »Der Bürgermeister wird wieder genesen! Bitte haben Sie Geduld und seien Sie nicht ungnädig. Alles wird sich bald wieder beruhigen.«
Dann gingen sie schnellen Schrittes davon und ließen die Menge baff und unzufrieden zurück.
»Gut, sehr gut. Die Venezianer sind verärgert«, flüsterte Nina ihren Freunden zu. »LSL wird es nicht leicht haben.«
»Stimmt. Die Ratsherren versuchen, die Wogen zu glätten, indem sie erzählen, dass er krank ist. Aber wir kennen die Wahrheit«, fügte Roxy hinzu und ballte die Fäuste.
»Ja. Die Wahrheit ist, dass er ohne das Entartungspulver nicht mehr zum Menschen werden kann. Von wegen Krankheit!« Fiore machte ein zufriedenes Gesicht.
Da kombinierte Nina: »Er hat sich bestimmt auf der Isola Clemente verkrochen, und ich bin für den Moment in Sicherheit.«
Die jungen Alchimisten jubelten. Der Bürgermeister war aus dem Spiel und Nina drohte von ihm keine Gefahr. Der Fluch der gefiederten Schlange konnte ihr nichts anhaben.
Die Kinder wussten jedoch nicht, dass Karkon dem hinterhältigen Bürgermeister zu Hilfe gekommen war und genau in diesem Moment im K-Labor anfing, seinen Plan in die Tat umzusetzen. Er hatte soeben Vladimir den Täuscher kontaktiert, seinen russischen Androiden.
»Die Operation gegen Nina de Nobilis Eltern ist vorerst auf Eis gelegt. Im Moment gibt es Dringenderes zu tun. Begib dich sofort auf die Suche nach blauem Vintaber. Das Leben des Marquis Loris Sibilio Loredan hängt davon ab.«
»Ich werde mein Möglichstes tun, mein Herr. Noch heute mache ich mich auf den Weg in die sibirische Tundra. Mir ist bekannt, dass der blaue Vintaber in einem der Flüsse der
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