Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya
mehr.
Es braucht die Gedanken der Kinder.
Unser aller Schicksal liegt in deiner Hand.
Pass auf dich auf, die gefiederte Schlange könnte
dich noch einmal mit ihrem Blick treffen.
Konzentriere dich und handle klug.
Der Bildschirm wurde wieder schwarz, das leuchtende Bild von Eterea verschwand.
Nina stand fassungslos da.
»Nichts. Sie hat mir keinen Hinweis gegeben«, teilte sie den anderen ungläubig mit.
Max 10-pl ging zu ihr und streichelte ihr tröstend über die Wange.
Cesco, Fiore und Roxy brachten kein Wort heraus. Weder das Buch noch Eterea hatten ihnen einen Ratschlag geben können. Es war auch weit und breit kein Brief von Großvater Mischa zu sehen, in dem stand, wie sie sich verhalten sollten. Die Kinder hatten keinen blassen Schimmer, wie sie dem armen spanischen Lehrer nun helfen sollten.
»Ich bin schuld. Ich habe einen Fehler gemacht. In Mexiko hätte ich nicht an der Alchimie des Lichts zweifeln dürfen. Das ist jetzt die Strafe dafür.«
Ninas Freunde wussten nicht, was sie darauf sagen sollten, und auch Max verstummte betroffen.
»Gehen wir in den Dogensaal. In der Bibliothek haben wir doch schon oft etwas gefunden, wenn wir nicht weiterwussten«, versuchte Roxy die Freunde aufzubauen.
Nina nickte bedrückt. »Gut, gehen wir. Vielleicht hast du recht. Aber ich muss wachsam sein. Eterea hat mir gesagt, dass ich mich vor der gefiederten Schlange hüten soll.«
»Immer noch?« Roxy machte sich Sorgen um ihre Freundin.
»Ja. LSL ist eine ständige Gefahr. Vielleicht ist er schon wieder in Venedig«, erklärte Nina und presste die Handflächen an die Augen.
»Und wenn schon? Er hat kein Entartungspulver mehr und kann sich deswegen nicht mehr in einen Menschen verwandeln«, stellte Cesco fest.
»Stimmt. Und er wird innerhalb von dreißig Tagen sterben. Was sich Karkon wohl ausdenkt, um ihm zu retten?«, fragte sich Fiore laut.
Nina breitete hilflos die Arme aus. »Es wird alles so kompliziert. Ich kann nicht mehr!«
Cesco ging zu ihr und nahm ihre Hand. »Gib nicht auf. Wir sind doch hier, um dir zu helfen. Zusammen werden wir es schaffen! Als Erstes werden wir Professor José retten. An LSL und Karkon denken wir morgen.«
Nina lehnte den Kopf an die Schulter des Freundes und holte tief Luft, dann drückte sie den Taldom Lux an ihre Brust und brachte endlich ein schiefes Lächeln hervor.
Max winkte den Kindern mit beiden Händen zu. »Viel Glück!«
Als die Freunde ins Labor der Villa kamen, zeigte die Uhr dreizehn Uhr, zwei Minuten und sieben Sekunden.
»Los, gehen wir schnell in den Dogensaal. Dodo wartet auf uns.« Nina sah müde aus, aber sie konnte sich jetzt keine Pause leisten.
Cesco stieg die Leiter hoch und suchte die Bücher der obersten Regalbretter nach etwas Hilfreichem ab, Fiore blätterte durch einige dicke Bände, Roxy hatte ein riesiges Heft mit zahlreichen Schriften von Großvater Mischa in die Hand genommen, und Nina begann, ein Buch von Birian Birov mit dem Titel Sumpfwesen zu lesen. Es schien ihr in diesem Moment aber wenig nützlich.
Die Konzentration der Kinder wurde von Ljubas Stimme unterbrochen: »Das Essen ist fertig! Kommt ihr?«, fragte sie und blieb auf der Türschwelle zum Dogensaal stehen.
»Ja, Sahnetorte, wir kommen sofort«, antwortete Nina, ohne auch nur aufzublicken.
»Aha, ich hab schon verstanden. Ich gehe jetzt in die Dependance, um Professor José zu rufen. Und dann ist Schluss mit Warten!«
Ljuba drehte sich auf dem Absatz um, wickelte sich in der Eingangshalle einen dicken Schal um den Kopf und machte sich auf den Weg zur Dependance. Draußen schneite es immer noch heftig und die stechende Kälte war fast unerträglich.
»Ich habe ein Buch von Tadino de Giorgis gefunden!«, rief Fiore plötzlich stolz. »Es heißt Fructus Magnificus.«
»Fructus so wie Früchte ...? Wunderbare Früchte?« Nina horchte auf.
»Ja, es ist in Latein und die Seiten sind nicht aus Papier ... es sind Blätter. Grüne Blätter! Und auf Seite fünfhundertsechs gibt es ein Kapitel über das Chickolium«, erklärte Fiore und klimperte mit ihren dichten dunklen Wimpern.
»Super! Dann sind wir auf der richtigen Spur«, jubelte Cesco von der obersten Sprosse der Leiter.
Nina war mit einem Satz bei der Freundin und blätterte ehrfürchtig durch das Buch. Die Seiten waren tatsächlich aus Pflanzenblättern. »Was für eine schöne Idee! Tadino war wirklich ein großartiger Alchimist. Dieses Buch muss ziemlich wertvoll sein. Wer weiß, wieviele Blätter er
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