Wittgensteins Mätresse: Roman (German Edition)
nachmittags ist, da es auch keine Uhren oder Armbanduhren in diesem Haus gibt.
Alles, was man zu tun haben wird, ist, die echten Schatten am Haus mit den gemalten Schatten im Gemälde zu vergleichen. Allerdings.
Obwohl vielleicht die echten Schatten am Fenster, wenn ich hinausgehe, nichts auflösen werden, in Hinsicht auf das Gemälde.
Vielleicht werde ich nicht hinausgehen.
Einmal glaubte ich, jemanden an einem echten Fenster gesehen zu haben, wenn ich schon einmal beim Thema bin.
Das war in Athen, und während ich noch immer schaute, was es zu einem ziemlichen Ereignis machte.
Nun. Und sogar noch zu einem größeren als die Katze im Kolosseum, eher noch.
Tatsache ist, man konnte auch die Akropolis sehen, von demselben Fenster aus, von dem die Rede ist.
Was in einer Straße voller Tavernen war.
Dennoch, wenn die Sonne den Stand erreicht hatte, den Phidias als Blickwinkel gewählt hatte, schien es fast, als ob der Parthenon glühte.
Wirklich, die beste Zeit, das zu sehen, ist im Allgemeinen ebenso um vier Uhr nachmittags.
Zweifellos machten die Tavernen, von denen aus man das sehen konnte, ein besseres Geschäft als die Tavernen, von denen aus man das nicht konnte, tatsächlich, auch wenn sie alle in derselben Straße waren.
Außer, selbstverständlich, wenn Letztere von Stammkunden besucht wurden, die lange genug in Athen gelebt hatten und müde geworden waren, das zu sehen.
So etwas kann passieren. Wie im Fall Guy de Maupassants, der jeden Tag im Eiffelturm seinen Mittagstisch einnahm.
Nun, eben aus dem Grund, dass das der einzige Ort in Paris war, von dem aus er ihn nicht anschauen musste.
Ich habe beim besten Willen keine Ahnung, woher ich das weiß. Genauso wenig habe ich irgendeine Ahnung, woher ich weiß, dass Guy de Maupassant gerne ruderte.
Wenn ich sage, dass Guy de Maupassant jeden Tag im Eiffelturm seinen Mittagstisch einnahm, damit er ihn nicht anschauen musste, meinte ich, dass es der Eiffelturm war, den er nicht anschauen wollte, natürlich, und nicht seinen Mittagstisch.
Die Sprache ist in solchen Fällen häufig ungenau, habe ich herausgefunden.
Obgleich ich ein eigenes Ruderboot habe. Wie sich zufällig zeigt.
Hin und wieder rudere ich eine gute Strecke hinaus.
Jenseits der Brecher erledigt die Strömung die meiste Arbeit.
Das Zurückrudern aber kann schwierig sein, wenn man sich zu weit hinaustragen lässt.
In Wirklichkeit ist das Ruderboot mein zweites Ruderboot.
Das erste Ruderboot ist verschwunden.
Zweifellos habe ich es nicht weit genug auf den Strand laufen lassen. Eines Morgens, oder möglicherweise eines Nachmittags, war es einfach weg.
Einige Tage danach ging ich weiter als je zuvor den Strand entlang, aber es ist nicht ans Ufer gekommen.
Es wäre selbstverständlich kaum das einzige umhertreibende Boot, sollte es noch immer umhertreiben.
Na ja, wie diese Ketsch in der Ägäis, zunächst einmal.
Manchmal möchte ich gerne glauben, dass sie inzwischen ganz über den Ozean getragen wurde, allerdings. Bis zu den Kanarischen Inseln etwa, oder bis Cádiz, an der Küste Spaniens.
Nun, oder, und wer könnte bestreiten, dass sie nicht sogar nach Scyros hätte gelangen können?
Ich erinnere mich nicht an den Namen der Straße mit all jenen Tavernen.
Möglicherweise habe ich eh nie die Namen irgendeiner dieser Straßen in Athen gewusst, da ich nicht ein Wort Griechisch spreche.
Wenn ich sage, nicht ein Wort Griechisch sprechen, meine ich auch kein einziges lesen. Offensichtlich.
Man möchte den Griechen sicherlich gerne einen gewissen Einfallsreichtum in dieser Hinsicht zusprechen. Allerdings.
Penelopeallee wäre eine annehmbare Möglichkeit, zum Beispiel, oder Kassandrastraße. Zumindest einen Aristotelesboulevard muss es gegeben haben, sicherlich. Oder einen Herodotplatz.
Warum habe ich angedeutet, dass es Phidias war, der den Parthenon gebaut hat, wenn es jemand namens Iktinos gewesen ist.
Obwohl ich häufig Sätze in Büchern unterstrich, die ich gar nicht lesen musste, war ich auf der Universität ganz gut. Wirklich.
So dass man sogar im Allgemeinen die Grundrisse solcher Strukturen identifizieren konnte, bei den Abschlussprüfungen.
Aber an welches Gedicht denke ich denn jetzt, an Singvögel süß im Grase, verkauft in Geschäften den Leuten zum Fraße?
Verkauft in den Geschäften, geht es, auf der Blödheitsstraße?
Ich glaube nicht, auf einer dieser Seiten zuvor je Kassandra erwähnt zu haben, wenn man es recht bedenkt. Lasst mich die Straße mit den
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