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Wittgensteins Mätresse: Roman (German Edition)

Wittgensteins Mätresse: Roman (German Edition)

Titel: Wittgensteins Mätresse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Markson
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Millais tat, der ein Wunderkind gewesen war. Was besagen soll, dass er nach unbekleideten Modellen gemalt hatte, seit er elf war.
    Sappho soll Musik gelehrt haben. Nebenbei bemerkt.
    Nun, und Achill spielte auch ein Instrument.
    Ich freue mich, jene beiden Dinge zu wissen.
    Obwohl ich zusätzlich weiß, dass Achill in Troja eine Mätresse namens Briseis hatte. Manches davon fängt an, ein bisschen verwirrend zu werden. Schließlich.
    Es ist wirklich zu schade, dass John Ruskin nicht mit Robert Rauschenberg befreundet war, der sich vermutlich einen Weg hätte ausdenken können, die Dinge zurechtzurücken.
    Ludwig hat so ein blödes Aussehen, als Name, wenn man ihn tippt.
    Zweifellos hätte ich mich damit zufriedengegeben, eine Biografie, die ich selbst geschrieben hätte, auch einfach Beethoven zu nennen.
    Obwohl ich, während ich im anderen Haus war, hätte nachschauen können, ob irgendeine der Fassungen in jener einbändigen Auswahl der Dramen von dem Übersetzer war, der Euripides klingen ließ, als ob er unter dem Einfluss William Shakespeares gestanden hätte, wie ich mir jetzt verspätet getan zu haben wünsche.
    Trotz alledem hat man ein ziemlich feines Gespür dafür, wann Medea ihre Periode hat. Übrigens.
    Und wenn es stimmt, dass Odysseus zwanzig Jahre lang von Ithaka weg war, hätte Penelope ihre ungefähr zweihundertfünfzig Mal gehabt.
    Ich habe kaum vor, mich weiter darüber auszulassen, selbst wenn man sich hin und wieder darin verliert.
    Besonders, während man hier mit einem verquollenen Gesicht sitzt.
    Aber alles, was mir gerade einfällt, dreht sich wieder um jenes verräterische Schweigen, was sicherlich zu bestätigen scheint, dass Samuel Butlers Annahme falsch war, wenn er meinte, eine Frau habe die Odyssee geschrieben.
    Wie merkwürdig. Selbst als ich schon angefangen hatte, diesen Satz zu tippen, hätte ich geschworen, dass ich noch immer keine Ahnung hatte, wer es war, von wem diese Theorie stammte.
    Doch jetzt erinnere ich mich auch, dass der Übersetzer, der zu oft Shakespeare gelesen hat, Gilbert Murray hieß.
    Darüber hinaus habe ich keine Ahnung, wer Samuel Butler war, allerdings, es sei denn, es war derselbe Samuel Butler, der Der Weg allen Fleisches geschrieben hat.
    Obwohl wiederum alles, was ich über Der Weg allen Fleisches weiß, ist, dass es mich sehr freuen würde zu hören, dass Ludwig Wittgenstein nicht ein Wort davon gelesen hat.
    Gilbert Murray war, wie man mittlerweile annehmen kann, jemand, der griechische Dramen übersetzt hat.
    Wenn er nicht gerade Shakespeare las.
    Rubens hat auch eine Fassung gemalt von Achill, wie er sich unter den Frauen versteckt. Nebenbei bemerkt.
    Von ihm gibt es auch eine Zeichnung von Achill, der Hektor tötet, mit einem Speer durch die Kehle.
    Eines der Dinge, die die Leute gemeinhin an Rubens bewunderten, selbst wenn sie sich dessen nicht immer bewusst waren, war die Art und Weise, wie jeder in seinen Gemälden immer jeden anderen berührt.
    Nun, das schließt kaum die Art und Weise ein, wie Achill Hektor berührt. Offensichtlich.
    Inzwischen habe ich möglicherweise vielleicht einen Fehler gemacht, vorher, als ich sagte, dass, wo Rupert Brooke während des Ersten Weltkriegs starb, am Hellespont gewesen ist, womit ich die Dardanellen meine.
    Wo ich glaube, dass er wirklich gestorben ist, war auf der Insel Scyros, selbst wenn diese nur ein kleines bisschen südlich in der Ägäis liegt.
    Ich bringe das nur auf, weil Scyros dieselbe Insel war, auf der Achill all jenes Verstecken gespielt hat.
    Abermals, allerdings, gebe ich keineswegs zu verstehen, dass solche Zusammenhänge irgendetwas bedeuten.
    Selbst wenn das Kind der Frau auf Scyros, die Achill geschwängert hatte, aufwuchs, um genau der Soldat zu werden, der Hektors kleinen Jungen über die Mauern geworfen hat.
    Und später der Ehemann von Helenas Tochter Hermione wurde.
    Was mich in beiden Fällen immer noch darüber im Dunkel lässt, wie ich dazu komme, etwas über Samuel Butler zu wissen.
    Obwohl ich zweifellos über ihn in einer Fußnote gelesen habe, in einem der Bücher über die Griechen, denen ich meine Aufmerksamkeit schenkte.
    In jedem Fall schenkte ich ihnen fraglos genug Aufmerksamkeit, um sicher zu sein, dass Achills Sohn bei weitem zu jung gewesen wäre, um in Troja zu sein, als er es hätte sollen. Und dass Hermione praktisch alt genug gewesen wäre, seine Mutter zu sein.
    Dann wiederum lese ich fast nie Fußnoten.
    Obwohl ich einmal doch ein reizendes Gedicht von Rupert

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