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Wittgensteins Mätresse: Roman (German Edition)

Wittgensteins Mätresse: Roman (German Edition)

Titel: Wittgensteins Mätresse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Markson
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jetzt begreife, dass vermutlich jeder darin so jüdisch ist wie jeder im Letzten Abendmahl .
    Da ist niemand in dem Gemälde, das Die Kreuzabnahme von Roger van der Weyden heißt, woran auch immer irgendeiner von ihnen glauben mag.
    Umrisse haben keine Religion.
    Und zweifellos war es jemand anderer, später dann, der entschied, sie Vier letzte Lieder zu nennen.
    Mein Lieblingskomponist ist tatsächlich Bach, den ich nicht glaube auf all diesen Seiten je erwähnt zu haben.
    Ich habe gerade etwas anderes begriffen.
    Auf dem Vordersitz des Fahrzeuges, dessen Klimaanlage ich eingeschaltet habe, nachdem ich vom Schlagen der Tennisbälle nassgeschwitzt war, gab es eine Taschenbuchausgabe von Der Weg allen Fleisches von Samuel Butler.
    Was vermutlich die Frage beantwortet, wie ich auf die Fußnote gekommen bin, die besagt, Samuel Butler habe behauptet, dass es eine Frau gewesen sei, die die Odyssee geschrieben hat.
    Oder vielleicht enthielt das Buch eine Art Vorwort, das das Leben Samuel Butlers behandelt und diese Tatsache erwähnt hat.
    Ich bin mir übrigens mehr als sicher, dass ich nie ein Leben Samuel Butlers gelesen habe, selbst in der Form eines Vorwortes nicht, weil ich nämlich noch weniger über Samuel Butler weiß als über Der Weg allen Fleisches , das nie gelesen zu haben ich mir genauso sicher bin.
    Und zweifellos hätte ich sowieso kaum in dieses Buch hineingeschaut an diesem speziellen Nachmittag.
    Sicherlich würde ich meine Aufmerksamkeit stattdessen lieber dem Kassettengerät gewidmet haben, und sei es nur, weil ich kurz zuvor die Seiten eines Lebens Brahms’ angezündet hatte, bei dem Versuch, Seemöwen nachzuahmen.
    Selbst wenn es noch ein weiteres Leben Brahms’ irgendwo in diesem Haus gibt.
    Ich habe keine Ahnung, warum ich irgendwo gesagt habe, wenn ich doch genau weiß, wo.
    Das Leben Brahms’ ist genau in dem Zimmer, in das ich das Gemälde dieses Hauses gestellt habe, das bis vor wenigen Tagen an der Wand über und neben dieser Schreibmaschine gewesen war.
    Die Tür zu diesem Zimmer ist geschlossen.
    Die Seeluft hat zu diesem Zerfall beigetragen.
    Hm. Es scheint, als hätte ich etwas ausgelassen, gerade eben.
    Oh. Alles, was ich hatte sagen wollen, da bin ich ziemlich sicher, war, dass das Leben Brahms’ schief steht und arg verzogen ist.
    Zweifellos war ich für einen Augenblick abgelenkt und glaubte dann, ich hätte jenen Teil schon eingefügt.
    In der Tat zündete ich mir gerade eine Zigarette an.
    Seeluft würde auch zum Zerfall des Tennisschlägers beigetragen haben, wenn man es recht bedenkt.
    Dann wiederum findet man heraus, dass die Saiten eines Tennisschlägers im Allgemeinen sowieso locker werden.
    Wenn ich sage findet heraus, meine ich fand heraus. Selbstverständlich.
    Tatsächlich schien man häufig allerhand ähnliche Informationen über Themen herauszufinden, an denen man ein weniger als tiefgründiges Interesse hatte.
    Es ist sogar nicht unwahrscheinlich, dass ich bestimmte Baseballspieler beim Namen nennen könnte, sollte ich dies wollen.
    Ich kann mir nicht vorstellen, so etwas zu wollen.
    Babe Ruth und Lou Gehrig.
    Sam Usual.
    Wirklich, etliche Männer in meinem Leben waren völlig hingerissen von Baseball.
    Als meine Mutter im Sterben lag, hat mein Vater endlos Baseballspiele angeschaut.
    Nun, vielleicht habe ich das damals verstanden.
    Sicherlich verstand ich es, als er eines Abends den winzigen Taschenspiegel neben ihrem Bett wegnahm.
    Man findet es schwierig, sich Bach vorzustellen, wie er von Baseball hingerissen ist. Andererseits.
    Obwohl sie vielleicht Baseball zu Bachs Zeiten noch gar nicht erfunden hatten.
    Dann eben Vincent van Gogh.
    Der Schwarze, für Brooklyn. Na ja, und der andere Schwarze.
    Und Stan Usual, meinte ich vielleicht.
    Nichts davon hat die Frage beantwortet, wie man ein Musikstück im Sinn haben und ein gänzlich anderes Musikstück hören kann. Inzwischen.
    Wenn ich sage, man kann ein ganz anderes Musikstück hören, nebenbei bemerkt, meine ich kaum, dass man das Musikstück ganz hören wird. Was ich meine, ist, dass man eine ganz andere Komposition hört. Offensichtlich.
    Möglicherweise brauchte ich diese Erklärung gar nicht zu geben.
    Auf jeden Fall, was jetzt in meinem Kopf ist, ist dieses Gemälde von Jan Vermeer.
    Obwohl, worüber ich nachdenke, der Satz ist, den ich gerade ein paar Seiten vorher getippt habe, in dem ich gesagt habe, dass die junge Frau im Metropolitan Museum schläft.
    Fraglos, dort, wo die junge Frau schläft, ist Delft,

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