Wittgensteins Mätresse: Roman (German Edition)
gewesen, allerdings.
So dass ich möglicherweise meine Rückennummern sogar der Reihenfolge nach hätte wechseln können.
Obwohl ich vielleicht die Frage der Größen übersehe.
Zweifellos wären viele der anderen sogar größer gewesen als das, das ich trug und das eh schon zu groß gewesen ist.
Man macht sich kaum auf, nach Savona zurückzukehren, um das zu überprüfen.
Und in jedem Fall habe ich praktisch nie ein Trikot getragen, beim Rudern.
Sehr wahrscheinlich habe ich auch gar nichts angehabt an dem Tag, an dem ich Tennis gespielt habe. Um die Wahrheit zu sagen.
Ich habe noch immer meine Periode. Nebenbei bemerkt.
Meine Periode zu haben ist eine weitere Sache, der ich kein besonderes Gewicht zu geben beabsichtige.
In diesem Fall ist es bloß etwas, das halt zu passieren pflegt.
Obwohl ich aus den Augen verloren habe, wie lange das jetzt her ist. Wirklich.
Zweifellos könnte ich das, was ich geschrieben habe, durchblättern und versuchen, das auszurechnen. Aber ich bin ziemlich gewiss, dass ich nicht alle diese Tage verzeichnet habe.
Manchmal verzeichne ich sie und manchmal nicht.
In letzter Zeit habe ich oft lediglich aufgehört zu tippen und dann wieder angefangen, ohne hinzuzufügen, dass es morgen ist.
Ich habe auch nicht hinzugefügt, dass ich den Flieder weggeworfen habe, was immerhin gestern war.
Und wenn ich zurückgeblättert hätte, wäre ich zweifellos abgelenkt gewesen von anderen Dingen, die ich geschrieben habe.
Tatsächlich habe ich, ganz ohne zurückzublättern, sondern beim bloßen Darandenken, es zu tun, mich jetzt daran erinnert, dass eine Prostituierte, mit der van Gogh einmal gelebt hat, Sien hieß.
Etwas, das ich zweifellos an irgendeiner Stelle doch hinzufügte, ist, dass ich einmal eine ganze Menge über Maler gewusst habe.
Nun, ich wusste eine ganze Menge über viele Maler aus demselben Grund, wie etwa Menelaos sicherlich eine ganze Menge über Paris gewusst haben muss.
Selbst wenn es so aussieht, als hätte ich Rogier van der Weyden und Jan Steen übersprungen.
Allerdings scheine ich auch zu wissen, dass Bach elf Kinder hatte.
Oder vielleicht waren es zwanzig Kinder.
Andererseits kann es Vermeer gewesen sein, der elf Kinder hatte.
Obwohl, was ich möglicherweise im Kopf habe, die Tatsache ist, dass Vermeer nur zwanzig Gemälde hinterlassen hat.
Leonardo hinterließ weniger als das, vielleicht nur fünfzehn.
Nicht eine dieser Zahlen mag korrekt sein.
Fünfzehn Gemälde scheinen nicht sehr viele zu sein, insbesondere, wenn mehrere davon nicht einmal fertig sind.
Oder am Zerfallen.
Dann wiederum ist es vielleicht ziemlich viel, wenn man Leonardo ist.
Vermeer hinterließ vierzig Gemälde.
Brahms hatte überhaupt keine Kinder, war aber bekannt dafür, Süßigkeiten in seiner Hosentasche mit sich herumzutragen, um sie den Kindern anderer Leute zu schenken, wenn er Leute besuchte, die Kinder hatten.
Und wenigstens haben wir schließlich die Frage gelöst, welches Leben Brahms’ es war, das ich gelesen habe.
Sicherlich würde eine für Kinder geschriebene und in außergewöhnlich großer Schrift gedruckte Musikgeschichte der Tatsache Nachdruck verleihen, dass jemand, über den in genau diesem Buch geschrieben wird, bekannt dafür war, Süßigkeiten in seiner Hosentasche mit sich herumzutragen, um sie Kindern zu schenken, wenn er Leute besuchte, die Kinder hatten.
Selbst wenn Brahms dies nicht sehr oft getan hat, wäre es sicherlich dort nachdrücklich betont worden.
Tatsächlich ist es sogar nicht unmöglich, dass Brahms kaum je Süßigkeiten in seiner Hosentasche mit sich herumtrug, um sie Kindern zu schenken.
Es ist sehr gut möglich, dass Brahms dies sogar nicht öfter als einmal in seinem Leben getan hat und die ganze Legende auf dieser einzigen Begebenheit basierte.
Helena selbst brannte einmal in ihrem Leben mit einem Liebhaber durch, und dreitausend Jahre lang würde niemand sie das vergessen lassen.
Hier habt ihr was Süßes, Kinder, sagte Brahms zweifellos einmal.
Brahms schenkte Kindern Süßigkeiten, hat irgendjemand geschrieben.
Die letzte Behauptung ist keinesfalls unwahr. Genauso wenig, wie es unwahr ist, dass Helena untreu gewesen ist.
Obwohl, wenn man es recht bedenkt, wer kann schon sagen, ob Brahms überhaupt Kinder ausstehen konnte?
Oder sie sogar ganz und gar nicht ausstehen konnte.
Tatsächlich mag recht wahrscheinlich der einzige Grund gewesen sein, weswegen Brahms ihnen jemals Süßigkeiten schenkte, und sei es dieses eine Mal,
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