Wittgensteins Mätresse: Roman (German Edition)
ein, meine ich, dass das praktisch so nahe beieinander war wie zum Beispiel Shakespeare und heute.
Wobei ich jetzt unzweifelhaft das gänzlich aus den Augen verloren habe, was ich mir vorzustellen versucht habe.
Bertrand Russell wurde fünfzehn Jahre vor Rupert Brooke geboren und war mehr als fünfzig Jahre nach Brookes Tod auf Scyros immer noch am Leben, falls das vielleicht mit irgendetwas zusammenhängt.
Wenn ich vorher nicht erwähnt habe, dass ich in Stratford-upon-Avon gewesen bin, nebenbei bemerkt, dann nur deshalb, weil ich es für selbstverständlich halte, dass jeder, der nach London fährt, früher oder später auch nach Stratford-upon-Avon fahren wird.
London und Stratford-upon-Avon bleiben auch immer gleich weit voneinander entfernt. Wie sich zeigt.
Was immer die Leute, die die Anleitungen auf Japanisch geschrieben haben, wie die Lautsprecher des Plattenspielers aufzustellen sind, gedacht haben mögen.
Und inzwischen scheint es, dass ich noch einen weiteren Tag habe vergehen lassen, ohne auch dies hinzuzufügen.
Tatsächlich habe ich überhaupt nicht hier gesessen, gestern.
Aus irgendeinem Grund war, wonach mir gestern der Sinn stand, etwas zu zerlegen.
Obwohl ich danach eine Fahrt mit dem Lieferwagen gemacht habe, bis zum Müllplatz.
Die Reifen vom Lieferwagen werden allmählich ein bisschen schlapp.
Habe ich schon gesagt, dass an bestimmten Morgen, wenn die Blätter taufeucht sind, einige von ihnen dort, wo das früheste Sonnenlicht glitzert, Juwelen gleichen?
Das ist, was ich manchmal anstelle einer rosenfingrigen Morgenröte gesagt habe. Möglicherweise.
Möglicherweise ist die Gegend um den Müllplatz noch eine Sache, die ich vorher noch nie erwähnt habe, ebenso.
Es gibt auch kaum einen Grund, das zu tun, ist er doch nicht außergewöhnlicher als ein Loch im Boden.
Es ist ein recht großes Loch. Aber dennoch.
Man folgt einem Wegweiser, um dorthin zu kommen.
Zum Müllplatz, lautet der Wegweiser.
Sozusagen folgt man dem Wegweiser.
Was man wirklich folgt, ist einer Straße. Selbstverständlich.
Möglicherweise habe ich diese Erklärung nicht zu geben brauchen.
Mein eigener Müll ist immer so wenig, dass ich ihn am Strand vergraben kann. Übrigens.
Ich tue das beim Spazierengehen, vielleicht bei jedem dritten Mal.
Und zweifellos muss man nicht erwähnen, dass jeder Müll, der einmal in dem Loch beseitigt wurde, schon lange zerfallen ist.
So dass das Loch bloß ein Loch ist, wie ich gesagt habe.
Obwohl es in der Nähe einen riesigen Haufen zerbrochener Flaschen gibt.
Das ist vielleicht ein bisschen außergewöhnlich. Schließlich.
Bestimmt sind die Flaschen außergewöhnlich hübsch in ihren verschiedenen Farben.
Auch glitzern sie viel spektakulärer, als es meine nassen Morgenblätter tun.
Tatsächlich, der ganze Berg ist manchmal wie eine Art glitzernder Skulptur.
Michelangelo hätte nicht so gedacht, aber ich denke so.
Skulptur ist die Kunst, überflüssiges Material wegzunehmen, sagte Michelangelo einmal.
Hingegen sagte er auch, dass Malerei die Kunst ist, Dinge hinzuzufügen.
Obwohl er zweifellos auch nicht gedacht hätte, dass der Haufen hingeworfener Flaschen einem Gemälde ähnelt.
Dabei ist er jedoch einem Gemälde van Goghs nicht hundertprozentig unähnlich. Wenn man es recht bedenkt.
Falls man nur einen kurzen Blick darauf wirft, ähnelt es sogar stark einem Gemälde von van Gogh.
Es sind alle diese Wirbel bei van Gogh, an die ich zweifellos denke. Solche wie zum Beispiel die in seinem Gemälde, das Die Sternennacht heißt.
Tatsächlich hätte sich van Gogh sehr wahrscheinlich entschieden, solche Flaschen nachts zu malen.
In der Annahme, natürlich, dass es einen Mond gab.
El Greco malte auch gerne nachts, aber nur drinnen. Und in jedem Fall ist es ernsthaft zu bezweifeln, dass ein Müllplatz El Greco sonderlich inspiriert hätte.
Wirklich, die Flaschen hätten auch wirkungsvoll bei Feuerschein gemalt werden können. Ebenfalls.
Selbst wenn es ein ganz schön großes Feuer sein müsste.
Übrigens, hin und wieder habe ich Feuer gemacht, am Strand entlang.
Das ist immer eine angenehme Ablenkung.
Das schließt auch nicht die anderen Feuer ein, die ich am Strand entlang gemacht habe. Solche wie die aus ganzen Häusern.
Zweifellos ist es meistens an einem unerwartet kühlen Sommerabend gewesen, als ich diese gemacht habe.
Oder an den ersten Abenden, an denen man spürt, dass der Winter fast zu Ende geht.
Auf dem Sand werden muntere Schatten sein, die
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