Wittgensteins Mätresse: Roman (German Edition)

gewünscht hat zu glauben, dass man sie zusammen mit dem Rest des Gepäcks losgeworden wäre. Natürlich.
    Ach, ja. Man kann dankbar sein, dass sie dieser Tage zumindest nur noch selten daherkommen.
    Habe ich jemals gesagt, dass sich Turner einmal wirklich an dem Mast eines Schiffes festbinden ließ, um später imstande zu sein, ein Gemälde eines Sturmes zu malen?
    Was nie verfehlt hat, mich an die Szene zu erinnern, in der Odysseus genau dasselbe macht, selbstverständlich, so dass er dem Gesang der Sirenen lauschen kann, aber da bleibt.
    Aber jetzt. Du lieber Himmel.
    Hier sitze ich, und erst nach all dieser Zeit habe ich mich an die wichtigste Sache erinnert, die ich über den Keller sagen wollte, nachdem ich angefangen hatte, überhaupt irgendetwas über den Keller zu sagen.
    Die Person, die das Buch über Baseball geschrieben hat, hat am Ende doch keinerlei Art von lächerlichem Fehler im Titel begangen, wie sich herausstellt.
    Bei meiner Ehre, im Keller gibt es eine separate Kiste, die nichts anderes enthält außer Gras, das nicht echt ist.
    Künstliches Gras ist etwas, von dem ich vorher niemals auch nur gehört hatte, möchte ich schwören. So dass ich zweifellos kaum imstande gewesen wäre, mir vorzustellen, was das da unten überhaupt gewesen ist, wenn die Kiste keine Aufschrift gehabt hätte.
    Dann wiederum, wenn die Kiste keine Beschriftung gehabt hätte, wäre es mir fraglos doch aufgegangen, weil das, was darinnen war, sicherlich wie Gras ausgeschaut hat.
    Die Dinge, die einem erst später bewusst werden.
    Auch wenn der ganze Gedanke mich jetzt traurig stimmt, da ich es weiß. Um die Wahrheit zu sagen.
    Gras hat einfach Gras zu sein. Das ist alles.
    Nun, oder recht wahrscheinlich ist das Buch selbst ein trauriges Buch, und genau aus diesem Grund, was ein Punkt gewesen wäre, den ich bis jetzt vollkommen übersehen habe.
    Tatsächlich dürften sogar so Leute wie Campy oder Stan vielleicht recht wahrscheinlich auch traurig gewesen sein, wenn jemand ihnen einmal gesagt hätte, sie müssten aufhören, ihr Spiel auf echtem Gras auszutragen.
    Obwohl sich sicherlich sogar Leute, die Baseball gespielt haben, über wichtigere Dinge als darüber Sorgen gemacht haben müssen, oder auf jeden Fall möchte man sich vorstellen, dass sie das getan haben.
    Bestimmt dürfte sich der eine, nach dem sie die Krankheit benannt haben, über wichtigere Dinge Sorgen gemacht haben.
    Das Instrument, das Ludwig Wittgenstein zu spielen pflegte, war eine Klarinette, nebenbei bemerkt.
    Die er aus irgendeinem merkwürdigen Grund in einem alten Socken herumtrug anstatt in einem Kasten.
    So dass jemand, der ihn die Straße hinuntergehen sah, gedacht haben könnte, da geht diese Person und trägt einen alten Socken.
    Und nicht die geringste Ahnung hat, dass Mozart da herauskommen könnte.
    Zweifellos dachte A. E. Housman tatsächlich, dass er bloß jemand war, der einen alten Socken trägt, an dem Nachmittag, an dem Wittgenstein Durchfall bekam und fragte, ob er die Toilette benutzen könne, und A. E. Housman nein sagte.
    Ehrlich, Wittgenstein brauchte einmal ziemlich eilig eine Toilette, in der Nähe der Unterkünfte, die Housman in Cambridge bewohnte, und Housman hat ihn nicht hineingelassen.
    Der Komponist, der wohl am häufigsten aus dem Socken herausgekommen ist, war wahrscheinlich Schubert, weil er Wittgensteins Lieblingskomponist war.
    Selbst wenn ich keine Ahnung habe, warum mich das daran erinnert, dass Brahms’ Freunde häufig peinlich berührt gewesen sind, weil Prostituierte ihm Hallo zugerufen haben, wenn sie vorübergingen.
    Oder, um Himmels willen, dass Gauguin einmal wegen Urinierens in der Öffentlichkeit verhaftet wurde.
    Oder dass Abraham Lincoln und Walt Whitman einander beim Spazierengehen auf den Straßen Washingtons, D. C., oft zugenickt haben, während des Bürgerkriegs.
    Letzteres wird es vermutlich zumindest weniger unwahrscheinlich erscheinen lassen, dass Leute wie El Greco und Spinoza exakt dasselbe getan haben. Auf jeden Fall.
    Wenn auch kaum in Washington, D. C.
    Clara Schumann übrigens besuchte das Haus der Wittgensteins in Wien mit Brahms auch gelegentlich, sollte ich das nicht deutlich gemacht haben.
    Und was vielleicht ein weiterer Grund dafür war, weshalb Brahms wollte, dass die Kinder verschwänden.
    Wohingegen Schubert eine weitere Person war, die Syphilis hatte, unglücklicherweise. Das ist eine Erklärung dafür, warum er nie die Unvollendete vollendet hat und mit einunddreißig gestorben ist.