Wittgensteins Mätresse: Roman (German Edition)
erinnern kann, wofür ich versucht habe, jenes Ungetüm einer Leinwand jene Treppe hinaufzubekommen. Andererseits.
Oder auch, was aus meiner Pistole geworden ist. Um die Wahrheit zu sagen.
Die Pistole war die, mit der ich Löcher in eines der Oberlichter des Museums geschossen habe, so dass der Rauch aus meinem Kamin abziehen konnte. Offensichtlich.
Nun, ich habe dies gerade erwähnt. Oder vielleicht waren es nur gewisse weitere zerbrochene Fenster, die ich erwähnt habe.
Nichtsdestoweniger, der letzte Ort, an dem ich, wie ich mich zu erinnern scheine, die Pistole noch getragen habe, war Rom, aus irgendeinem Grund.
Nun, an dem Nachmittag, als ich in jene Gasse rannte, tatsächlich. Die in Wirklichkeit eine Sackgasse war. Auf einer Straße voller Tavernen, unterhalb der Villa Borghese, an der Kreuzung Calpurnia Boulevard und Herodotstraße.
Nachdem ich mein eigenes Spiegelbild gesehen hatte, wie es auf einer kleinen aufgezogenen Leinwand, die mit Gipsgrund überzogen war, aufblitzte im Fenster eines Geschäfts für Künstlerbedarf, als ich daran vorbeigegangen war.
Dennoch, wie ich mich fast fühlte, inmitten all dieses Schauens.
Beim verzweifelten Schauen, wie ich schon gesagt habe.
Aber auch, nie zu wissen, wen man wohl finden würde.
Obwohl, Tatsache ist, es mag sehr wohl Kassandra gewesen sein, die ich vorhatte zu malen auf jenen fünfundvierzig Quadratfuß.
Oder hätte ich das vielleicht Cassandra buchstabieren sollen.
Selbst wenn ein Teil, den ich immer mochte, der ist, als Orest schließlich zurückkommt, nach so vielen Jahren, und Elektra ihren eigenen Bruder nicht wiedererkennt.
Was willst du, fremder Mann? ist, glaube ich, was Elektra zu ihm sagt.
Obwohl es womöglich die Rückseite einer Plattenhülle von einer Aufnahme der Oper ist, woran ich jetzt denke, vermute ich.
Nun, oder weil ich mir eingebildet habe, dass jemand wirklich den eigenen Namen gerufen haben mag, möglicherweise meine ich das?
Du? Kannst du das sein? Und gerade ausgerechnet hier.
Es war nur die Piazza Navona, da bin ich mir recht sicher, so schön in der Nachmittagssonne, die eine Saite berührt hat.
Dennoch kam ich nicht vor der Abenddämmerung aus der Sackgasse heraus.
Ausgerechnet in Italien, woher die ganze Malerei kam.
Warum also denke ich jetzt plötzlich an bestimmte Wandmalereien von David Alfaro Siqueiros, ausgerechnet.
Und, um die Wahrheit zu sagen, ich habe auch wirklich keine Ahnung, was aus meinen dreißig stummen Radios wurde, denen ich einst zuhörte und zuhörte.
Arme Elektra. Die eigene Mutter ermorden zu wollen.
Obwohl, jeder, in diesen Geschichten. Bis zum Hals drinnen, allesamt.
Zweifellos sind die Radios noch immer in meinem alten Loft in Soho. In der Tat.
Dennoch, aber wo sind also meine siebzehn Armbanduhren dann?
Er ging weiter, dieser Wahnsinn.
Beim Spazierengehen im Regen bin ich nicht viel weiter gekommen als bis dorthin, von wo aus man die Toilette sehen kann, wie sie an den Rohren im zweiten Stock des Hauses hängt, in dem ich die Kerosinlampe umgeworfen habe. Übrigens.
Selbst wenn es da keinen zweiten Stock gibt.
Obwohl, woran ich mich wirklich bei jenem Knöchel jetzt erinnere, ist, wie erstaunlich geschickt ich wurde im Manövrieren meines Rollstuhls, sobald ich einmal einen gefunden hatte.
Und jagte von einem Ende des Hauptgeschosses zum anderen, tatsächlich, wenn die Stimmung mich packte.
Von den buddhistischen und hinduistischen Altertümern zu den byzantinischen, oder wusch, los geht’s, um die Ikonen von Andrei Rubljow herum.
Aber das wiederum lässt mich jetzt fragen, ob, wenn es mir gegenwärtig gleichzeitig an zwei Stellen wehtut, was es unbestreitbar tut, das dann bedeutet, dass es mir in Wirklichkeit an vier wehtut?
Außer dass ich jetzt vollkommen vergessen habe, was die anderen zwei Stellen sind, die ich gemeint haben könnte. Bedauerlicherweise.
Andrei Rubljow war ein Schüler Theophanes’ des Griechen, nebenbei bemerkt. Tatsächlich war er auch eine Art russischer Giotto.
Nun, vielleicht war er kein Giotto. Dass er der erste große russische Maler war, ist vielleicht alles, was gemeint war. Nichtsdestoweniger.
Und von Herodot wurde fast immer gesagt, er sei die erste Person gewesen, die je ein echtes Geschichtswerk geschrieben hat. Übrigens.
Selbst wenn ich nicht völlig außer mir vor Freude bin, die letzte zu sein.
Tatsache ist, es tut mir ziemlich leid, das gesagt zu haben.
Solche Gedanken wiederum sind genau von der Sorte, die man sich
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