Wittgensteins Mätresse: Roman (German Edition)
verwechselt werden, was ich zur Sprache bringe, weil man verständlicherweise an Rembrandts eigene Katze auch als eine rostbraune denken könnte, wenn auch aus keinem anderen Grund, als dass Rostbraun eine Farbe ist, die man automatisch mit Rembrandt assoziiert.
Rembrandts Katze war in Wirklichkeit grau. Und hatte nur ein Auge.
Was sehr gut eine Erklärung dafür sein kann, warum sie immer genau an den Goldmünzen am Boden seines Ateliers vorbeigestrichen ist, ohne tatsächlich einen einzigen Blick darauf zu werfen, selbst wenn ich vorher noch nie innegehalten habe, um darüber nachzudenken.
Was besagen soll, dass sie zweifellos im Allgemeinen auf der falschen Seite an den Münzen vorbeigegangen ist und sie so überhaupt nicht bemerkt hat.
Einer ganzen Reihe von Leuten hat auch der Name ebendieser Katze missfallen, der, nebenbei bemerkt, Argus war.
Dafür gab es ebenso eine Erklärung. Selbstverständlich.
Die Erklärung dafür ist, dass der ursprüngliche Argus ein Hund war.
Tatsächlich war der ursprüngliche Argus genau der Hund, über den ich gerade gesprochen habe, und was deshalb sogar so etwas wie eine kleine Koinzidenz ist. Wenn man es recht bedenkt.
Wie oft passiert es schließlich, dass man über den Hund spricht, der Odysseus wiedererkennt, als er letztendlich nach Ithaka zurückkehrt, nachdem er so viele Jahre fort gewesen ist, aber dann stirbt?
Oder an den Penelope sich so gewöhnt hat, dass er sie daran erinnert, andere Tiere als Geschenke mitzubringen, wann immer sie jemanden besucht?
Dennoch haben die Leute Missfallen darüber geäußert, dass Rembrandt seine Katze so nannte, wie er sie genannt hat.
Wie konnte jemand nur so töricht sein und seine Katze nach einem Hund nennen? Das ist im Wesentlichen die Art gewesen, in der dieses Missfallen geäußert wurde.
Und was mich auch wieder zu Carel Fabritius führt, wenn auch nur insofern, als dass es keine Aufzeichnung zu geben scheint, ob Carel Fabritius einer von den Leuten gewesen ist, die darin verwickelt waren oder nicht.
Man kann annehmen, dass er, da er zu der Zeit noch ein Schüler gewesen ist, sehr wahrscheinlich seine Meinung für sich behalten hat. Allerdings.
Obwohl zweifellos viele der örtlichen Kaufleute die Situation auch auf ungefähr dieselbe Weise gehandhabt haben mögen.
Nun, weil Geschäftsleute ja im Allgemeinen weniger als die meisten Leute geneigt sind, Missfallen auszudrücken, um nicht die Kundschaft zu verlieren.
Haben Sie schon gehört? Rembrandt hat sich eine Katze angeschafft, die er nach einem Hund benannt hat. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist das ungefähr die Art und Weise, auf die der örtliche Apotheker es gesagt hätte, insofern eine solch einfache Äußerung überhaupt wirklich als Bekundung von Missfallen gedeutet werden muss.
Aller Wahrscheinlichkeit nach hätte der Apotheker es genau auf diese Art und Weise gegenüber Spinoza geäußert, tatsächlich, bei der nächsten Gelegenheit, als Spinoza ein Rezept einzulösen hatte.
Oder Zigaretten brauchte.
Dann wiederum ist es gleichermaßen möglich, dass Spinoza den Namen von Rembrandt selbst gehört haben mag.
Nun, beim Warten in der Schlange im selben Geschäft, zum Beispiel, wofür die beiden bekannt waren. Da sie kaum mehr als flüchtige Bekannte waren, hätten sie das sicher als vollkommen harmloses Thema erachtet, um sich mit ihm die Zeit zu vertreiben.
So. Und haben Sie sich schon einen Namen für Ihre neue Katze ausgedacht, Rembrandt?
In der Tat. Ich nenne ihn Argus, Spinoza.
Aha, Sie nennen also Ihren Kater nach dem Hund in der Odyssee , nicht?
Es ist anzunehmen, dass Spinoza etwa so oder so ähnlich geantwortet hätte, dies alles wiederum, um lediglich höflich zu sein. Sicherlich hätte er die Sache später in einem anderen Licht gesehen. Allerdings.
Wie kann jemand nur so töricht sein, eine Katze nach einem Hund zu nennen? Sicherlich wäre es mehr in dieser Art und Weise von Licht gewesen, wie er es dann betrachtete.
Aber was inzwischen auch hier höchst wahrscheinlich ist, ist, dass Rembrandt sich selbst dessen kein bisschen bewusst gewesen wäre.
Nun, bestimmt hätte ein Mann, dem der Bankrott droht, sowieso kaum Zeit darauf verschwenden wollen, über eine Katze nachzudenken. In jedem Fall.
So dass er zweifellos, sobald das Tier einen Namen bekommen hatte, von anderen Angelegenheiten gänzlich in Anspruch genommen gewesen wäre.
Wie vom Beenden der Nachtwache zum Beispiel.
Interessanterweise, nebenbei bemerkt, habe ich nie
Weitere Kostenlose Bücher