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Wittgensteins Mätresse: Roman (German Edition)

Wittgensteins Mätresse: Roman (German Edition)

Titel: Wittgensteins Mätresse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Markson
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Insofern es nicht vielleicht William Gaddis gewesen ist, der ihn mitbrachte.
    Obwohl ich zweifellos auch zu erwähnen verabsäumt habe, dass William Gaddis selbst jemals mein Atelier besucht hat.
    William Gaddis hat mein Atelier hin und wieder besucht.
    Und brachte zu bestimmten Anlässen andere Schriftsteller mit.
    Man neigt dazu, Derartiges zu tun. Im Wesentlichen.
    Nun, womit ich meine, dass, wenn William Gaddis ein Apotheker gewesen wäre, die anderen Leute, die er mitgebracht hätte, sicherlich andere Apotheker gewesen wären.
    Angenommen, dass er überhaupt jemals jemanden mitbrachte, ist, was ich offensichtlich damit auch sagen will.
    So dass er diesmal vielleicht Marco Antonio Montes de Oca mitbrachte, der mich auf jeden Fall nach dem Namen meiner Beinahekatze gefragt hat.
    Und so war, was gleich danach passierte, dass alle möglichen interessanten Vorschläge bezüglich eines Namens gemacht wurden.
    An berühmte Leute zu schreiben und um Vorschläge zu bitten war genau einer jener Vorschläge, wie sich herausgestellt hat.
    Und wobei sogleich bei jedem in dem Raum eine kleine Glocke zu klingeln schien, so dass ich im Handumdrehen ein Blatt Papier mit mehr Namen berühmter Leute vollgeschrieben hatte, als man zählen konnte.
    Das alles wurde, wie gesagt, in einer vergnügten Stimmung ausgeheckt.
    Selbst wenn es mich traurig machte.
    Nun, weil ich von der Hälfte der Leute, die erwähnt wurden, noch nie etwas gehört hatte. Um die Wahrheit zu sagen.
    Obwohl, nicht dass auch dies in irgendeiner Weise eine gänzlich neue Erfahrung in meinem Leben gewesen wäre. Wenn man es recht bedenkt.
    Tatsächlich schien dies jedes zweite Mal zu passieren, wenn ich mich umdrehte.
    So dass, kaum hatte man sich an einen Namen wie etwa Jacques Lévi-Strauss gewöhnt, jeder über Jacques Barthes sprach.
    Und drei Tage später über irgendeinen anderen Jacques.
    Und in der Zwischenzeit war alles, was man je wirklich versucht hat zu tun, Susan Sontag einzuholen.
    Und es war selbstverständlich um diese Zeit, dass man auch entdeckte, dass die Leute, die gewöhnliche Kunstrezensionen in Tageszeitungen schrieben, aufgehört hatten, sich selbst Kunstrezensenten zu nennen, und Kunstkritiker wurden.
    Was einen natürlich veranlasste zu fragen, wie man denn E. H. Gombrich oder Meyer Shapiro nennen sollte.
    Nun ja, oder Erwin Panofsky oder Millard Meiss oder Heinrich Wölfflin oder Rudolf Arnheim oder Harold Rosenberg oder Arnold Hauser oder André Malraux oder René Huyghe oder William Gaunt oder Walter Friedlaender oder Max J. Friedlaender oder Élie Faure oder Émile Mâle oder Kenneth Clark oder Wylie Sypher oder Clement Greenberg oder Herbert Read.
    Oder, was das betrifft, sogar Wilhelm Worringer oder Roger Fry oder Bernard Berenson oder Clive Bell oder Walter Pater oder Jacob Burckhardt oder Eugène Fromentin oder Baudelaire oder die Goncourts oder Winckelmann oder Schlegel oder Lessing oder Cennini oder Aretino oder Alberti oder Vasari oder sogar John Ruskin.
    Obwohl ich zweifellos wieder angebe.
    Gerade habe ich gespürt, dass ich das diesmal brauche. Nur diese eine Minute allerdings.
    Und wie dem auch sei, jeder bestand darauf, dass ich an all jene anderen Leute schreibe, die genannt worden waren.
    Selbst wenn ich bestimmte weitere Künstler ausgelassen habe, die erwähnt wurden. Letztendlich.
    Nun, wie etwa Georgia O’Keefe und Louise Nevelson und Helen Frankenthaler.
    Ich bin mir einfach dumm vorgekommen, so einen Brief an Leute zu schicken, mit denen ich in Gruppenausstellungen gewesen war. Das war alles.
    Obwohl ich offensichtlich nicht diejenige gewesen bin, die Campy Stengel hinzugefügt hat. Ebenso.
    Oh mein Gott.
    Magritte.
    Den ich mich erinnert habe, selbst der Liste anzufügen. Tatsächlich.
    Nun, aber Magritte erweist sich jetzt als genauso wie Artemisia Gentileschi, begreife ich plötzlich.
    Was besagen soll, dass es praktisch ebenso unmöglich zu sein scheint, dass ich so viele Seiten geschrieben haben könnte, ohne vorher je Magritte erwähnt zu haben.
    Bestimmt habe ich über Magritte hin und wieder nachgedacht, ob ich ihn erwähnt habe oder nicht, was andererseits wahrheitsgemäß vielleicht nicht der Fall mit Artemisia war.
    Tatsächlich habe ich über Magritte genauso oft nachgedacht, wie ich mir selbst bestimmte Arten von Fragen gestellt habe.
    Und die eben auch keine Fragen sind, die ich mich selbst nur selten gefragt habe.
    Nun, Fragen wie etwa, in welchem Stock ist diese Toilette, die im zweiten Stock des

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