Wo bist du und wenn nicht wieso
großen Strauß Blumen mit. In der Tasche trägt er ein kleines Etui mit zwei nicht gravierten Eheringen.
Roberts Erwartungen
Im Gespräch lässt er durchblicken, wozu er bereit ist und was er sich alles vorstellt. Er weiß, wo eine Heirat stattfinden soll (in einem Leuchtturm am Meer) und wo eine Hochzeitsreise hingehen soll (auf die Malediven). Er möchte zwei Kinder haben. Seine Frau braucht nicht arbeiten zu gehen, er findet, dass Kinder viel Liebe brauchen ... Diese Aufzählung seiner Vorstellungen hält er für einen »Meinungsaustausch«. Mehrmals schon hat er am Ende der ersten Verabredung das Kästchen mit den Eheringen geöffnet. Bei einer zweiten Verabredung mit einer potenziellen Partnerin brachte er zwei Gläser und eine Flasche Champagner mit. Einer Frau, die er wiederholt traf, übergab er ein Buch mit leeren Seiten mit der Bemerkung, dass dort alles aufgeschrieben wäre, was ihn an ihr stört.
Roberts Strategie
Robert macht den Frauen Angebote, von denen er glaubt, sie könnten sie nicht ablehnen. »Frauen wollen doch so etwas«, sagt er in einem Nebensatz. Seine Strategie besteht aus einer Mischung von Überredung und Überschüttung.
Roberts Eindruck auf Frauen
Obwohl er keine expliziten Forderungen stellt, macht er deutlich, wie er sich eine Beziehung vorstellt. Er tritt nicht offen als Bestimmer auf, dennoch hinterlässt er den sicheren Eindruck, eine Beziehung dominieren zu wollen. Die Frauen fühlen sich genötigt und sehen ihn als »Bedränger«. Sie reagieren teils amüsiert, teils empört – aber ernst nahm ihn bisher keine.
Suche Partner, der mich auf Händen trägt
Inga ist 26 Jahre alt und hatte noch nie einen festen Freund, obwohl sich etliche Männer um sie bemühen. Allmählich macht sie sich Gedanken darüber, ob es an ihr liegen könnte. Über Männer sagt sie:
»Die sind zuerst interessiert, dann machen sie sich vom Acker.«
»Die glauben wohl, man wäre leicht zu haben.«
»Ich geb’ mich eben cool, dann müssen sie sich mehr bemühen.«
»Ein Mann muss mir schon was bieten.«
Ingas Strategie
Der letzte, mit dem Inga sich traf, war auch ernsthaft interessiert. Sie hat es ihm schwer gemacht, indem sie sich »rarmachte«. Wenn sie sich trafen, hat sie ihn »zappeln lassen«. Einen Kuss auf die Wange hat sie nach dem dritten Treffen gestattet, einen Kuss auf den Mund nicht. Als der Mann sie auf ihre Zurückhaltung ansprach, gab sie ihm zur Antwort: »Glaubst du etwa, ich hätte es nötig? Bild dir nicht zu viel ein!«
Ingas Erwartungen
Welche Erwartungen werden aus den Worten und dem Verhalten Ingas deutlich? Der Partner muss sie nicht erobern, er braucht ihr nicht mit Liebesschwüren zu huldigen, aber er muss sich bemühen . Die Strategie, mit der sie ihre Erwartungen umsetzen will, besteht in Distanz und Verknappung. Sie füttert Männer an, lässt sie zappeln und nur ganz langsam näher kommen.
Ingas Eindruck auf Männer
Dabei macht sie einen selbstbewussten, unabhängigen, starken Eindruck. Sie tritt als »Coole« auf. In ihrer Annonce könnte stehen:
SUCHE PARTNER …
… der mir was bietet und
der mich auf Händen trägt.
Ich bin nicht so leicht zu haben,
denn ich bin etwas ganz Besonderes.
Aber wenn du dich anstrengst,
hast du vielleicht Chancen.
Inga will vom potenziellen Partner überzeugt werden. Im Grunde ist sie misstrauisch und hat Angst, ausgenutzt zu werden. Aber das zeigt sie nicht, im Gegenteil, sie wirkt überheblich, so, als wäre es eine Gnade, von ihr erhört zu werden. Leider hat bisher keiner der Männer wunschgemäß auf ihr Verhalten reagiert, stattdessen machen sie sich »vom Acker«.
Suche Partner, der mich nicht enttäuscht
Die 36-jährige Tanja sieht gut aus und steht beruflich sehr gut da. Sie trifft etliche potenzielle Partner, aber sie selbst bricht den Kontakt immer wieder abrupt ab. Hier einige ihrer Aussagen:
»Es kommt nie über einen bestimmten Punkt hinaus.«
»Es gelingt mir nicht, mich einzulassen.«
»Ich glaub schon gar nicht mehr, dass ich noch einen finde.«
»Ich hätte gern Kinder, das wird jetzt Zeit.«
»Ich denke nicht dran, einen durchzuziehen.«
Vor einigen Monaten hatte sie sich einem jüngeren Mann emotional genähert. Aber der hatte trotz seiner 32 Jahre noch keinen Berufsabschluss und schlug sich mit Jobs durch. Nachdem sie einige Tage und eine Nacht miteinander verbracht hatten, hat sie ihn »kurzerhand entlassen«, wie sie sich ausdrückt. Warum? »Der machte keine Anstalten, was zu werden.
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