Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau
nicht sein. Auch wenn wir geschlafen hätten, sind wir immer schnell wie die Feuerwehr. » Ich mach mir ja solche Sorgen.«
» Aha«, sagt der Gruppenführer abwartend. Womöglich schwant ihm schon etwas.
» Ja, wissen Sie«, führt der Mitteiler aus, der den Eindruck erweckt, nicht mehr ganz nüchtern zu sein. » Diese Enten da. Die stecken dauernd den Kopf unters Wasser und bleiben viel zu lange unten. Irgendwas stimmt mit denen nicht.«
» So, so«, sagt unser Gruppenführer. » Mit denen stimmt was nicht.«
» Nein! Die sind vielleicht krank.«
» Aha, krank«, sagt unser Gruppenführer gedehnt.
» Ja! Deswegen hab ich Sie doch angerufen. Damit Sie die retten.«
» Enten retten, die tauchen«, wiederholt der Gruppenführer.
» Untertauchen«, präzisiert der Mitteiler. » Die ersticken!«
Wer eben noch müde die Augen zugemacht hat, reißt sie nun auf. Wir starren den Mann an. Er bemerkt die fünf Augenpaare nicht, die ihn entgeistert mustern. Für so einen Schmarrn sind wir rausgefahren.
Unser Gruppenführer bewahrt die Ruhe. » Es ist alles in Ordnung«, versichert er dem Mann. » Den Entchen geht es gut. Die frühstücken unter Wasser. Dazu stecken sie den Kopf rein. Das ist normal. Die können recht lange die Luft anhalten. Sind ja Enten, Wasservögel. Und hungrig. Vielleicht sollten Sie das jetzt auch mal machen. Was essen. Am besten vorher schlafen. Ist ja schon spät, also früh. Gehen Sie heim.«
» Es ist wirklich alles in Ordnung mit den Kleinen?«
» Ja. Alles bestens.«
» Also, wenn Sie als Feuerwehr das sagen.«
» Ja, das sag ich als Feuerwehr«
» Wenn das so ist, dann bin ich beruhigt. Gute Nacht.«
Grillgewohnheiten
In der Nähe der Hauptfeuerwache fließt die Isar. Deshalb werden wir hier oft zu Einsätzen gerufen. Manchmal geht es nur darum, einen gefährlichen Ast von einem Baum zu schneiden, der auf Spaziergänger stürzen könnte. In der Grillsaison dagegen rechnen wir mit den typischen Grillunfällen. Obwohl jeder wissen sollte, worauf beim Grillen zu achten ist: Es ist genauso wie an Silvester. Immer wieder kommt es zu Unfällen mit zum Teil schweren Verletzungen. Heiße Sommertage, besonders an Wochenenden, sind für Grillunfälle prädestiniert. Bis vor einigen Jahren konnte man an solchen Tagen und Abenden rechts und links der Reichenbachbrücke bloß noch Wolken sehen, manchmal eine einzige Riesenrauchwolke, weil an jeder möglichen und unmöglichen Stelle ein Grill qualmte. Mittlerweile haben wir ausgewiesene Grillbereiche – was nicht heißt, dass es hier weniger gefährlich wäre und dass nur hier gegrillt würde.
Da es mit Parkplätzen um die Isar schlecht bestellt ist, wird der Grill meistens in den Radlkorb gepackt. Er muss also möglichst klein sein. Deshalb ist er aber auch instabil. Einmal dagegengestoßen, schon kippt er um. Viele Leute bevorzugen Einweggrills, die sind ja so praktisch zum Wegschmeißen. Auch praktisch zum Reintreten.
» Wir wollten doch nur grillen!« Diesen Spruch habe ich schon oft gehört, danach, wenn das Schlimme passiert ist, und das Schlimme reicht von einer kleinen Brandblase bis hin zu schweren Verbrennungen.
Grillen wird allgemein unterschätzt. Grillen ist doch kein Problem. Kann ja jeder. Also jeder Mann, denn Grillen ist Männersache, von wegen ins Feuer starren und so. Grillen ist nur dann nicht gefährlich, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, doch die stimmen schon nicht, wenn man den Grill hungrig anzündet. Der Magen knurrt. Es soll schnell gehen. Holzkohle braucht aber eine gewisse Zeit, bis sie bereit ist. Im Idealfall sollte sie eine Stunde, bevor man das Grillgut auflegt, durchglühen. Das dauert vielen zu lang. Oft hat der Grill erst dann die optimale Betriebstemperatur, wenn alle mit dem Essen fertig sind. Damit es schneller geht, muss der Holzkohle Feuer gemacht werden. Bei vielen Bürgern herrscht der Irrglaube, hier sei Brandbeschleuniger das erste Mittel der Wahl. Es hat sich herumgesprochen, dass man keinen Spiritus in einen brennenden Grill kippt. Also nimmt man den flüssigen Sicherheitsgrillanzünder. Sicherheit, das klingt doch gut. Her damit … und rein damit!
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Auf der Flasche des Sicherheitsgrillanzünders steht, wann und wie er zu benutzen ist, nämlich: keinesfalls, wenn die Holzkohle bereits brennt, aber eben noch nicht so, wie man das gerne hätte. Dann kann es nämlich zu einer Stichflamme kommen. Okay, damit hat man gerechnet, man ist drei Schritte
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