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Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau

Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau

Titel: Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Wedel
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Nägeln.
    » Wie heißt der Oberbürgermeister von München?«
    » Christian Ude.« Ich schlug einen Nagel in das Brett.
    » Wer war der erste Mensch auf dem Mond? Bis wie viel Tonnen darf man mit einem Autoführerschein fahren? Gibt es traditionelle Regeln für ein Weißwurstfrühstück? Wann und wo findet die nächste Fußballweltmeisterschaft statt? Bei wie viel Grad kocht Wasser? Wie heißt die Hauptstadt der Schweiz?«
    Ruhig beantwortete ich alle Fragen. Sie versiegten bald. Ich hatte bewiesen, dass ich mich mit verschiedenen Dingen gleichzeitig beschäftigen konnte, ohne in Stress zu verfallen. Nun durfte ich mich in Ruhe meiner Aufgabe widmen. Ich nahm mir zwei Bretter und ein kurzes Stück Holzlatte, sägte alles passend und vernagelte die Bretter.
    » Fertig.«
    » Die Aufgabenstellung lautete, dass der Deckel nicht verrutschen darf.« Der Feuerwehrler rückte den Deckel mit dem Fuß zur Seite.
    Mist! Das hatte ich vergessen.
    » Dann mach ich die Latte kürzer und drehe das Ding um«, sagte ich.
    » Gute Idee. Passt so.«
    Sein Kollege reichte mir ein Blatt. » Schneiden Sie ein Quadrat raus, möglichst groß.«
    Ich faltete das Blatt, als wollte ich einen Hut basteln, klappte die überstehende Ecke um und reichte es ihm.
    » Gut«, nickte er.
    Als Nächstes sollte ich bei einem Stück Draht an jedem Ende eine Öse biegen. Im Fach Grundtechniken in der Floristenschule hatte ich mich ausführlich mit solchen Aufgaben beschäftigt. Ein Kinderspiel.
    » Super«, sagte der Prüfer und reichte mir ein Modell von einem Flaschenzug. » Hier ist eine Umlenkrolle, hier eine lose Rolle. Die Last, die dranhängt, beträgt 100 Kilogramm. Wenn man es so einhängt«, er zeigte mir, was er meinte, » mit wie viel Kraft muss man dann ziehen?«
    Das war ja total einfach, so einfach, dass ich zögerte. Wollten die mich veräppeln? Nein, wahrscheinlich nicht. Die halbe Kraft. Man muss allerdings den doppelten Weg zurücklegen, und, wenn man nur die Umlenkrolle nutzt, mit der ganzen Kraft ziehen, braucht aber auch weniger Seil.
    » 50«, sagte ich.
    » Prima. Aber jetzt haben wir ein Problem.«
    Oje, fuhr es mir durch den Kopf.
    » Mein Kollege hier«, fuhr der Prüfer fort, » hat sich verletzt.«
    Der Kollege zeigte mir seine Hand, in der ein Nagel zwischen zwei Fingern steckte. » Stellen Sie sich vor«, wurde ich aufgefordert, » der Nagel befindet sich in der Hand. Was tun Sie?«
    Das war mein tägliches Brot im Rettungsdienst, also musste ich nicht lange überlegen. Auf keinen Fall würde ich den Nagel rausziehen. Ich fixierte ihn und verarztete den Patienten fachgerecht. Auch die weiteren Aufgaben aus der Abteilung medizinische Versorgung erledigte ich dank meiner Ausbildung souverän.
    » Dann hätten wir noch ein paar Fragen.«
    » Ja?«
    » Zählen Sie mal die Bundesländer mit ihren Hauptstädten auf. … Schätzen Sie mal, wie groß diese Halle hier ist. … Sehen Sie das blaue Regenfass da drüben? Es ist zur Hälfte voll. Was glauben Sie, wie schwer es ist? … Wie schnell ist Schallgeschwindigkeit?«
    Wie im Flug verging die Zeit, und auf einmal wurde ich verabschiedet: » Sie hören von uns.«
    Ein Feuerwehrler geleitete mich zur Schranke, damit ich den Wartenden nichts verraten konnte. Dann stand ich draußen auf der Aidenbachstraße. Und jetzt? Wohin? Alles, wofür ich in den letzten Wochen gelebt hatte, war vorbei. Jetzt war der Tag X. Ich hatte nur bis hierher und nicht weiter gedacht und wusste noch immer nicht, ob ich bestanden hatte. Nun hatte ich es nicht mehr in der Hand. Ich hatte mein Bestes gegeben. Würde es reichen? Das hing davon ab, wie sich meine Mitbewerber bewährt hatten, denn von den zirka 180 Teilnehmern würden voraussichtlich 20 eingestellt. Ich musste einen Platz unter den ersten 20 ergattern, um mein Ziel zu erreichen. Zur Beruhigung kaufte ich mir in einer Bäckerei einen Cappuccino und ein Stück Mohnkuchen. Da sah ich ein Plakat der Ausstellung » Körperwelten«. Mit der U-Bahn fuhr ich zum Olympiagelände und schaute mir die Ausstellung an. Die trug nicht dazu bei, dass sich meine Gefühlslage klärte, ganz im Gegenteil: Ich hatte noch mehr gemischte Gefühle.
    Grünes Licht für rotes Blaulicht
    Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, in der ich mehrmals am Tag Kontakt zu meinen Briefkasten aufnahm, bis endlich Post von der Landeshauptstadt München kam. Ein dickes Kuvert. Viel zu dick für ein Ja. Da waren wahrscheinlich meine Bewerbungsunterlagen drin: Zu unserer Entlastung senden

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