Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau

Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau

Titel: Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Wedel
Vom Netzwerk:
sagt Raimund.
    » Nein, bitte nicht ins Krankenhaus, in eine Entzugsklinik, bitte.«
    » Das ist schwierig, mitten in der Nacht. Das sollten Sie dann vom Krankenhaus aus regeln.«
    » Nein, bitte nicht! Nicht ins Krankenhaus, in eine Entzugsklinik, bitte.«
    » Das ist nicht möglich«, sagt Raimund.
    Ich rechne mit einer erneuten Diskussionsrunde, doch sie schweigt.
    Raimund lächelt ihr aufmunternd zu. » Wo es Ihnen jetzt schon wieder bessergeht, können Sie bestimmt zu Fuß mitkommen.«
    Müde nickt sie.
    Die Treppen steigt sie vor mir hinab: eine zarte Gestalt, die ich nicht mit den derben Flüchen in Verbindung bringen kann, die sie uns und den Polizisten an den Kopf geschleudert hat.
    Wie meistens zur Wiesnzeit und in Samstagsnächten sind in der Innenstadt alle Kliniken belegt. Wir sagen der Polizei Bescheid, wohin wir die Patientin bringen. Im Krankenhaus ist das Notaufnahmepersonal wenig erfreut über diesen Neuzugang.
    Wir jedoch sind erleichtert, die Verantwortung abzugeben. Jetzt sind andere zuständig. Wir können abrücken. Auf der Wache probiere ich es noch mal mit Hinlegen. Innig wünsche ich mir eine ruhige Nacht. Doch kurze Zeit später reißt mich der Piepser wieder aus dem Schlaf. Floristin ist wirklich ein Traumberuf.
    Am Auto knüllt Stephan das Alarmfax zusammen.
    » Was machst du denn da?«, frage ich ihn entgeistert.
    » Es ist kein Fax gekommen.«
    » Und was hast du da gerade zusammengeknüllt?«
    » Das war das Fax von vorhin.«
    » Aber es ist doch frisch angekommen.«
    » Es war der gleiche Alarm.«
    Ich bücke mich nach dem Fax, streiche es glatt. Ja, es ist das gleiche Fax. Gleiche Adresse, gleicher Name – nur die Uhrzeit hat sich geändert.
    » Oh nee!«, ruft Stephan.
    Ich drücke den Status 9 auf dem Funkgerät, damit mich die Leitstelle kontaktieren kann.
    » Florian 1.70.1«, meldet sich die Leitstelle. » Haben Sie das Fax erhalten?«
    » Ja. Aber da waren wir doch eben.«
    » Ja, ich weiß. Hilft nichts. Da müssen Sie jetzt noch mal hin.«
    » Okay. Weiß die Polizei Bescheid?«
    » Sollen wir sie dazu rufen?«
    » Ja bitte, das interessiert die vielleicht auch.«
    Zeitgleich mit einer Streifenbesatzung treffen wir ein. Es ist dieselbe wie vorhin.
    » So sieht man sich wieder!«
    » Nichts gegen euch, aber darauf hätten wir verzichten können.«
    » Danke gleichfalls.«
    » Was ist diesmal los?«
    » Keine Ahnung.«
    » Dann schau ma doch mal.«
    Wieder steigen wir in den dritten Stock. Wieder oder noch immer steht die Tür offen. Aber diesmal empfangen uns schon im Treppenhaus Schmerzensschreie.
    » Kriegt die jetzt ein Kind oder was?«, fragt einer der Polizisten.
    » Die sollte gar nicht hier sein, sondern im Krankenhaus«, erwidert Stephan genervt.
    Diesmal ist die junge Frau bei Bewusstsein. Zusammengekrümmt und stöhnend liegt sie auf dem Bett, umrahmt von der Lichterkette und ihren Kuschelkissen. Gut, dass wir mit dem Fall vertraut sind. Wenn dieser Einsatz nicht uns getroffen hätte, sondern Kollegen, hätten sie alles noch einmal von vorne anfangen müssen.
    » Ich habe solche Schmerzen!«, jammert Frau Arnold.
    Raimund zeigt sich unbeeindruckt. » Setzen Sie sich ordentlich hin«, sagt er zu ihr. » Ich will mit Ihnen sprechen.«
    » Ich kann nicht! Ich kann nicht! Ich hab Schmerzen, wahnsinnige Schmerzen. Geben Sie mir was! Am besten eine Spritze! Schnell! Ich halte das nicht länger aus.«
    Raimund lässt sich nicht beirren. » Wir haben Sie vor eineinhalb Stunden ins Klinikum gebracht. Warum sind Sie schon wieder da? Wollten Sie nicht einen Entzug machen?«
    » Im Krankenhaus haben die mich lauter blöde Sachen gefragt. Das hat mich gelangweilt. Da musste ich weg. Blöde Zicken.«
    » Und jetzt?«, fragt Raimund.
    » Ich brauch ein Schmerzmittel. Es tut so weh. Überall.«
    » Sie kriegen kein Schmerzmittel von mir.«
    » Das müssen Sie mir aber geben. Ich halte das nicht aus. Das ist Folter! Jawohl, Folter. Au, au, au.«
    Sie krümmt sich zusammen. Das sieht echt aus.
    » Quäler!«, schreit sie. » Mein Hausarzt verschreibt mir alles!«
    » Tja«, macht Raimund. Als Stofflieferanten sind wir wirklich nicht unterwegs.
    » Sie haben jetzt zwei Möglichkeiten«, stellt Raimund Frau Arnold vor die Wahl. » Entweder Sie fahren mit uns freiwillig ins Krankenhaus. Oder die Polizei kümmert sich um Sie.«
    » Scheiß Bullen! Hausfriedensbruch!«
    » Und?«
    Nach längerem Hin und Her willigt sie endlich ein. » Okay, okay. Ich komm mit. Aber vorher müssen Sie mir

Weitere Kostenlose Bücher