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Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Titel: Wo Dein Herz Zu Hause Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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schätze, eine Menge Frauen mögen ihn sogar sehr.» George grinste.
    «Wirklich, George, fang nicht so an.»
    Er lachte. «Warum nicht? Er ist ein echter Schönling.»
    «George, bitte.»
    «Henry scheint auch sehr in Ordnung zu sein.»
    «Als Matt ihn mir vorgestellt hat, hätte ich fast weinen müssen.»
    «Weißt du, was ich glaube, Harri?»
    «Was?»
    «Ich glaube, dass das Mädchen, das 1976 im Wald gestorben ist, wirklich sehr geliebt wurde.»
    «Ich auch.» Harri lächelte. «Ich auch.»
     
    Deirdre saß in ihrem Sessel an dem großen Fenster, das auf den Garten hinausging. Matt legte ihr die Hand auf die Schulter.
    «Hallo, Deirdre.»
    «Hallo, Matt.»
    «Tut mir leid, dass ich so lange nicht da war.» Er setzte sich auf den Stuhl neben sie. Sie zuckte mit den Schultern. «Ist das schon so lange her?»
    «Deirdre.»
    Blinzelnd sah sie ihn an.
    «Erinnerst du dich an das Geheimnis, das ich dir vor ein paar Jahren erzählt habe?»
    Sie nickte. «Über das Mädchen, das aussieht wie meine Liv.»
    «Genau.»
    Sie lächelte ihn an.
    «Ich habe sie heute getroffen. Es war merkwürdig», er lachte. «Vermutlich habe ich mich ziemlich idiotisch benommen.» Er wartete auf ihre Reaktion, doch es kamkeine. «Du würdest sie bestimmt mögen, Deirdre. Sie hat diesen Blick, bei dem man anfängt zu zittern, wenn man etwas gesagt hat, was ihr nicht passt.»
    «Bei dem sich der Teufel fürchten würde», sagte Deirdre mit einem Kichern, das aus einer anderen Welt zu kommen schien.
    «Ja, genau der.» Matt lachte leise. «Ich könnte sie vielleicht einmal mitbringen, damit du sie kennenlernst. Ich meine nicht heute oder morgen. Verstehst du, ich weiß nicht, wann ich sie wiedersehe, und es ist nicht klar, wie es weitergeht, aber vielleicht kann ich sie irgendwann mitbringen. Würde dir das gefallen?»
    Sie blinzelte ihn an.
    «Deirdre?»
    Doch Deirdres Gedanken waren wieder in eine unbekannte Ferne gewandert.
    «Na gut», sagte er und stand auf. «Vielleicht irgendwann.»
    Viele Ärzte hatten sich mit Deirdres Depression und der Wesensveränderung beschäftigt, die sich bald nach dem Tod ihrer Tochter eingestellt hatte. Dreißig Jahre lang war Deirdre in unterschiedlichen psychiatrischen Einrichtungen mit den verschiedensten Therapien behandelt worden. Leider hatte sich erst bei einem EEG in den späten neunziger Jahren herausgestellt, dass ihr psychisches Leiden durch eine Hirnverletzung ausgelöst worden war. Die Ursache für diese Verletzung war zweifellos die Gewalt gewesen, der sie Mitte der siebziger Jahre ausgesetzt gewesen war. Eine Heilungschance bestand nicht mehr, dafür war die Diagnose zu spät gekommen, und so wurden inzwischen nur noch die Medikamente so gut wie möglich eingestellt, denn es war längst klar, dassDeirdre kein selbständiges Dasein mehr würde führen können.
    Im Laufe der Jahre war sie oft in ihr kleines Haus in der Castle Street zurückgekehrt, doch das war nie lange gutgegangen, und während ihrer vielen Aufenthalte in den Kliniken waren die zunächst niedrigen Hypothekenraten immer weiter angestiegen. Als man sich schließlich eingestehen musste, dass sie nicht mehr allein für sich sorgen konnte, brachte Matthew sie in einem Pflegeheim unter und bezahlte sämtliche Rechnungen, denn das hätte Liv so gewollt.
    Die Besuche bei Deirdre stimmten Matthew jedes Mal traurig, denn Liv war in dieser letzten Woche damals so sicher gewesen, dass ihre Mum sich wieder erholen würde – aber so war Liv eben gewesen. Sie hatte immer nur das Positive sehen wollen, ganz gleich, was passierte.
Wir waren wirklich noch Kinder
.
     
    George bemerkte erst, wie müde er war, als er seine Wohnungstür aufschloss. Die Woche war stressig gewesen und die Fahrt nach Wicklow anstrengend, besonders weil sie bei der Rückfahrt zwei Stunden im Stau gestanden hatten, nachdem nicht nur ein, sondern gleich zwei LKW liegengeblieben waren.
    «Wie kann denn so etwas passieren? Die stehen direkt nebeneinander, und kein Mensch kann an ihnen vorbei!»
    Aidan hatte ihn auf dem Sofa sitzend erwartet. Er wirkte nachdenklich. Der Fernseher war ausgeschaltet. George wusste, dass der Moment für eine Aussprache gekommen war, und setzte sich zu ihm.
    «Es funktioniert nicht mit uns», sagte Aidan.
    George nickte.
    «Wir haben es ernsthaft versucht. Das kann man wirklich sagen.» Aidan lächelte. «Und ich will nicht anfangen, dich zu hassen, aber wenn wir so weitermachen   …»
    «Mir geht es genauso», sagte George.
    «Du wirst mir

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