Wo Dein Herz Zu Hause Ist
Fußböden.»
«Das ist keine Angst, das ist mehr so ein Gefühl von Unbehagen», sagte George, und Brendan lachte.
Matthew hörte sie hinter der angelehnten Wohnzimmertür reden und zögerte, den Raum zu betreten.
«George spricht vier Fremdsprachen», bemerkte Harri stolz.
«Und Harri arbeitet mit Fliesen», sagte George und imitierte dabei Harris Tonfall.
Wieder musste Brendan lachen. «In welchem Beruf arbeitest du denn?»
«Ich bin Innenausstatterin», sagte Harri.
«Beeindruckend.»
«Eigentlich nicht, aber mir gefällt es.»
Matthew zog die Tür auf, und Brendan lächelte. «Matt.»
Harri atmete hörbar ein, und George tätschelte ihren Arm, bevor er aufsprang, um Matt die Hand zu schütteln.
«George.»
«Matt.»
«Schön, dich kennenzulernen.»
«Gleichfalls.»
Harri stand auf und sah Matt an. «Hallo.»
Matt nickte und lächelte gezwungen. «Hallo.»
Die Anspannung stand beiden deutlich ins Gesicht geschrieben.
«Wer hat Hunger?», fragte Brendan, um die Stimmung aufzulockern. Das Essen war außergewöhnlich gut, was bei Brendans Kochkünsten allerdings nichts Außergewöhnliches war. Er und George unterhielten sich, als würden sie sich schon ihr ganzes Leben lang kennen, während Matt und Harri wesentlich schweigsamer waren.
«Als ich mir das letzte Mal das Bein gebrochen habe … welches war es nochmal?», wandte sich George an Harri.
«Das rechte.»
George nickte. «Also, das letzte Mal, als ich mir das rechte Bein gebrochen habe, habe ich mir geschworen, mich nie mehr auf ein Snowboard zu stellen. Jeder glaubt, dass Skifahren gefährlicher ist, aber das stimmt überhaupt nicht.»
«Wie oft hast du dir denn das rechte Bein schon gebrochen?», fragte Brendan amüsiert.
George dachte kurz nach und sah dann Harri fragend an.
«Ein Mal. Das linke hast du dir aber zwei Mal gebrochen.»
«Ich dachte, es wären drei Mal gewesen.» «Nein, zwei Brüche und ein Bänderriss.»
«Das hat vielleicht wehgetan!», rief George und rieb sich unwillkürlich den Oberschenkel. «Und du, Matt? Du musst doch auch ein oder zwei Mal vom Pferd gefallen sein.»
Matt nickte. «Ein oder zwei Mal.»
Das habe ich doch gerade gesagt.
Brendan ahnte, dass das Gespräch gleich einschlafen würde, und beschloss, George zu bitten, ihm beim Nachtisch zu helfen.
Die beiden gingen in die Küche und ließen Matt und Harri allein.
«Du bist kleiner, als sie es war», sagte Matt.
Harri wusste nicht, was sie darauf sagen sollte, also schwieg sie.
«Du hast ihr Haar – du trägst sogar die gleiche Frisur.»
«Ich überlege gerade, ob ich es abschneiden lassen soll», sagte sie.
Wechsle das Thema, diese Vergleiche gruseln mich.
«Reitest du?»
«Nein, aber George reitet.»
«Würdest du es gerne lernen?»
«Nein, aber danke für das Angebot.»
Er starrte sie an.
«Du benimmst dich ziemlich komisch», stellte sie fest, und er musste lachen.
«Tut mir leid.» Erneut starrte er sie an. «Ich habe erwartet, dass du ein sportlicherer Typ wärst.»
«Sprichst du eigentlich alles aus, was dir gerade in den Sinn kommt?», fragte sie erstaunt.
«Meistens», gab er zu.
«Das kann ziemlich irritierend wirken», verkündete sie.
«Du bist genau wie sie», sagte er kopfschüttelnd. «Genau so etwas hätte sie auch sagen können.»
Glücklicherweise dauerte es nicht lange, bis Brendan und George mit einem selbstgebackenen Käsekuchen zurückkamen. Nachdem sie dazu einen Kaffee getrunken hatten, beharrte Brendan darauf, dass Matt mit Harri zu den Stallungen gehen sollte.
«Es sind zu Fuß nur zehn Minuten, und abgesehen davon will Henry dich unbedingt kennenlernen», sagte Brendan zu Harri.
«Er ist mein Ersatzvater», sagte Matt. «Ich verspreche, dass wir in einer halben Stunde zurück sind.»
Hör auf, sie so anzustarren, Matt, und spar dir am besten sämtliche weiteren Kommentare
.
Der Spaziergang war wunderschön.
«Es ist himmlisch hier», sagte Harri, ganz bezaubert von den unzähligen Grüntönen der Natur, dem Feldweg, den Geräuschen des Windes, der klaren Luft und dem entspannenden Gefühl, im Freien unterwegs zu sein.
Matt nickte nur. Er dachte an sein jüngeres Ich, das auf diesem Weg mit dem Mädchen spazierengegangen war, das er geliebt hatte.
«Du denkst an sie, oder?», fragte Harri.
«Wenn ich die Wahl gehabt hätte, dann hätte ich dich nicht weggegeben», sagte er.
«Oh.»
«Sorry.» Er schüttelte den Kopf. «Gewöhnlich kann ich mit Frauen ziemlich gut umgehen.»
«Das klingt ja
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