Wo der Fettschwanzmaki fremdgeht: Das Länderlexikon der erstaunlichen Fakten
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Ãbrigens
Alle hier sind Migranten. Keiner wird als Vatikanstädter geboren, und niemand ist es für ewig. Nur solange er in Funktion ist. Dann wird er wieder ⦠was auch immer.
Venezuela
»In zehn Jahren oder zwanzig werden Sie es sehen: Ãl wird uns den Ruin bringen [â¦] Ãl ist das Exkrement Gottes!«
Juan Pablo Pérez Alfonzo, venezolanischer Vater der OPEC (Organisation Erdöl exportierender Länder) im Jahr 1973. Nicht Saudi-Arabien, sondern Venezuela hat nach eigenen Angaben die meisten Ãlreserven der Erde: Von 296,5 Milliarden Barrel weià man, doch geschätzt sind es Billionen. Das reicht, wenn man so weiter fördert wie bisher, für die nächsten 234 Jahre.
Name
»Veneziola« (Klein-Venedig) nannte Amerigo Vespucci das Land in seiner toskanischen Muttersprache â wegen der Pfahlbauten der Eingeborenen und weil Vespucci einfach alles irgendwie benennen musste. Die Spanier bogen sich das dann zu Venezuela.
Rekord
Die mit Abstand schönsten Frauen der Welt: Sechs »Miss Universe« und sechs »Miss World« kamen von hier. Die Wahlen sind zu einer Manie geworden und mehr Nationalsport als der FuÃball. Schönheit ist, nach dem Erdöl, auch das zweitgröÃte Natur- und Exportprodukt. Und sie wächst hier nicht einfach, man produziert sie professionell: Aus Tausenden Bewerberinnen werden 20 ausgewählt und ein Jahr an einer Akademie trainiert, formatiert und operiert. Durch kommen die Schönsten und Härtesten â mit besten Chancen nicht nur in Film und Fernsehen, sondern auch in Politik und Wirtschaft.
Das können die Venezolaner besser
Musik bewahrt hier Jugendliche vor Drogen und Gefängnis. Der Staat steckt seit fast 30 Jahren landesweit bis zu 370 000 Kinder, vor allem soziale Härtefälle, in Musikschulen und lässt sie in Orchestern spielen. Denn Musik »ist imstande, eine Gemeinschaft zu vereinen«, so der Erfinder José Antonio Abreu. Dabei lernen die Kinder oft mit Instrumenten aus Pappe, wenn die Mittel nicht reichen. Heute kommen Dirigenten wie Claudio Abbado, Sir Simon Rattle und Zubin Mehta, um mit ihnen zu musizieren.
Danke für â¦
Die Venezolaner haben als Erste die Todesstrafe abgeschafft: 1863.
Nur hier
Zwei Cent kostet der Liter Benzin umgerechnet, Diesel sogar nur einen Cent, den Tank kriegt man also für nur einen Euro voll. Auch wenn das Land die gröÃten Ãlreserven weltweit hat, braucht es für den niedrigen Preis Subventionen, die es sich eigentlich nicht leisten kann. Doch die Venezolaner sehen billigen Sprit als Grundrecht, und beim letzten Versuch, das zu ändern, gab es 1989 Krawalle und Tote.
Es war einmal
1527 wurde Maracaibo als »Neu-Nürnberg« gegründet, und Coro hieà zwischendurch »Neu-Augsburg«. Da die Augsburger Familie Welser dem spanischen König Karl V. für seine Ausbeutungspolitik viel Geld geliehen hatte, lieà er sie daran teilhaben. Die Welser handelten mit Sklaven, Gold, Perlen, Holz und Drogen. Aber sie wurden nicht glücklich und beendeten bald ihr Abenteuer in Südamerika.
Venezuela fühlen
Venezolaner geben ein Fünftel ihres Geldes für Kosmetikprodukte aus.
Warum die AuÃerirdischen gleich wieder wegfliegen würden
Falsche Freunde und Vorbilder: »Wir sehen hier einen modernen Sozialstaat, so wie den, den wir gerade aufbauen«, lobte Präsident Hugo Chávez 2006 beim Besuch im totalitären WeiÃrussland. Und es fruchtet: »Kein Land in der westlichen Welt ist so korrupt wie Venezuela«, schrieb Transparency International 2011.
Ãbrigens
Wer braucht die Freiheit, wenn es Swimmingpools für die Kinder, Discos für die Pärchen und Hahnenkämpfe für die Spieler gibt? Im Gefängnis »San Antonio« auf Margarita Island darf man alles auÃer abhauen. Offen werden hier Waffen getragen und Drogen geraucht. »Der beste Knast der Welt«, sagen die Insassen, weil sie selbst die Regeln aufstellen und das Gefängnis führen. Dass das Personal nur vor den Toren steht, ist Norm geworden im venezolanischen Strafvollzug.
Vereinigte Arabische Emirate
»Es gibt eine groÃe Wissenslücke zwischen uns und der entwickelten Welt im Westen und in Asien. Unsere einzige Wahl ist, diese Lücke so schnell wie möglich zu schlieÃen, denn unser Zeitalter wird bestimmt vom Wissen.«
Muhammad bin Raschid Al Maktum, Premierminister der Vereinigten Arabischen
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