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Wo die coolen Kerle wohnen

Wo die coolen Kerle wohnen

Titel: Wo die coolen Kerle wohnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Friedmann
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sanfte Bewegungsübungen wie Qi Gong und Tai Chi. Diese Übungen machen kreativ, halten geistig beweglich und helfen somit gegen Demenz, sind aber auch gut bei Knochenbeschwerden.
    Wir sagen, mit 50 wächst das Verständnis für Gott. Diese Übungen sind meditativ, und dadurch fördern sie das Verständnis gegenüber dem, was eigentlich nicht zu verstehen ist. Unsere Sinne sind unfähig, über das Materielle hinaus etwas wahrzunehmen, das heißt, unsere Wahrnehmung ist sehr begrenzt. Meditation schaltet unser Alltagsdenken ab, damit wir aus dieser Welt herausspringen und uns für die Wahrheit hinter den Dingen öffnen können.
    Zehn Minuten täglich sollten wir spätestens ab dem 50. Geburtstag aus dem alltäglichen Stress aussteigen. Außerdem sollten wir auch etwas Schönes in Gemeinschaft tun, im Chor singen zum Beispiel oder Musik hören. Das befreit auch.
    Bei den westlichen Männern hier in Deutschland erlebe ich, dass sie sich im Älterwerden oft Sorgen um ihre sexuelle Leistungsfähigkeit machen. Sie sind auch darin sehr leistungsorientiert. In der chinesischen Medizin heißt es: Zu viel Sex macht die Nieren schwach. Damit ist vor allem gemeint, dass mit dem Ejakulieren sehr viel Energie verloren geht. In der westlichen Medizin wird das heruntergespielt, da heißt es nur: ›Ach, diese paar Gramm Eiweiß, das ist doch nicht der Rede wert.‹ In unserer Sichtweise aber meinen wir den ganzen hochkomplexen Prozess, der für die Bildung des Samens nötig ist, der vom männlichen Körper einen großen Energieeinsatz fordert. Schließlich wird für diese ›paar Gramm Eiweiß‹ in millionenfacher Ausführung die gesamte Information für neues Leben bereitgestellt.
    Wenn ein Mann Erektionsstörungen hat, ist das für uns ein Zeichen, dass er sich verausgabt hat. Wenn er seine Kräfte beisammenhalten will, tut er nun gut daran, nicht zu ejakulieren. Dann kann er sehr viel länger und öfter Sex haben, und er kann sich mit seiner Frau zwei, drei, ja vier Stunden am Stück vergnügen. Die Frauen sind ja von Natur aus viel ausdauernder und werden das zu schätzen wissen.
    Und falls ein Mann tatsächlich einmal impotent sein sollte und gar nichts mehr geht, so ist das reiner Selbstschutz! Es bedeutet, dass dieser Mann gerade nichts mehr zu geben hat. Dass für ihn Lebensgefahr besteht, wenn er seine letzten Reserven verschleudert. Indem der Körper die Erektion verweigert, sagt er: Halt!
    Diesen Schutzschild dann mit Potenzmitteln wie Viagra zu umgehen und den Körper dazu zu bringen, dennoch zu funktionieren, halte ich für lebensgefährlich! Es geht dabei doch nur darum, dass der Mann kurzfristig Spaß hat. Aber er verhält sich so, als hätte er sein Bankkonto schon bis zum Anschlag überzogen und würde immer weiter einkaufen, weitere Schulden machen, bis der Gerichtsvollzieher kommt.
    Im Übrigen ist es für Männer wie für Frauen gut, auch in höherem Alter Sex miteinander zu haben, denn sie können damit ihre Lebenskraft stärken, indem sie ihre Yin- und Yang-Kräfte austauschen. Durch den Austausch entsteht wieder sogenannte Essenz, die Lebenskraft, und das Shen wird verstärkt. Shen bezeichnet den Geist, das menschliche Bewusstsein, seine Wachheit oder Persönlichkeit. Das Shen bleibt im Herzen und stabilisiert das Herz. Das ist sehr gut gegen die innere Unruhe, die Männer häufig in der Lebensmitte erfasst. Und es sorgt für einen ruhigen Schlaf.«
    Im Midlife-Männer-Land der westlichen Welt geht es selten so gelassen zu. Den meisten Einwohnern fehlt der Mumm, den Stier des Älterwerdens bei den Hörnern zu packen. Stattdessen versuchen sie so zu tun, als ginge sie das, was da auf sie zugerast kommt, gar nichts an. Da wird weggeschaut oder in die Luft geguckt und gepfiffen. So lange es eben geht.

Kapitel 5 – Reaktionen der verunsicherten Eingeborenen
    Die Illusion von der Alterslosigkeit des Mannes, seine Fluchtinstinkte und die beliebtesten Ausweichmanöver
    Forever young?
    »Ich altere nicht, jedenfalls noch nicht«, sagten viele Männer, mit denen ich gesprochen habe, obwohl sie schon allerlei Zipperlein an sich bemerkt hatten. Die Mittvierziger fühlten sich wie maximal fünfunddreißig. Die 50-Jährigen meinten, »das Alter« finge möglicherweise jenseits der Sechzig an, die 60-Jährigen sagten, vielleicht sei’s mit siebzig so weit. »Wir Männer sind im Grunde alterslos, wir bleiben doch ewig Jungs!«, hieß es immer wieder.
    Aus solchen Sprüchen lässt sich heraushören, dass Midlife-Männer

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